Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einem Werwolf, der blitzartig hinter dem Vampir aufgetaucht war und zugegriffen hatte.
    Seine Krallen bohrten sich in die Haut der Fledermaus hinein. Sie waren wie harte Messer, die darin feststeckten. Da konnte der Vampir flattern, wie er wollte, er kam nicht frei, die Kraft des Werwolfs war einfach zu stark, und er zerrte die Bestie von mir weg.
    Heulen, schreien, das wilde Flattern der Schwingen, das so etwas wie den Beginn eines Todeskampfes darstellte. Die fellbesetzte Bestie wirbelte den Vampir herum, wobei sie sich auf der Stelle drehte.
    Der Nebel bekam Löcher. Er wurde brutal zerstört, mich umschwirrten plötzlich graue Fetzen, die sich an mir festklammerten, sich dann wieder lösten, davon flatterten, aber auch der Werwolf geriet außer Kontrolle. Er hatte den Blutsauger mit sich gerissen, und seine Pranken wanderten an der ledrigen Gestalt der Fledermaus hoch, bis sie dorthin gelangten, wo er nach dem Schädel greifen konnte.
    Der Nebel war nicht so dicht, als daß ich nicht gesehen hätte, wie der Schädel des Blutsaugers zerknackt wurde. Es war ein Griff mit der Pranke, deren Spitzen sich vorn in das Gesicht und auch in die Glutaugen hineinbohrten.
    Ich hörte das Knirschen, als die kleinen Knochengerüste zerbrachen. Mit der anderen Pranke riß die Bestie an der linken Schwinge, und sie schaffte es tatsächlich, sie zu zerfetzen. Hinter mir peitschte ein Schuss.
    Ich drehte mich um.
    Eine torkelnde Gestalt bewegte sich durch den Nebel. Sie hatte Mühe, die Beine vom Boden abzuheben, sie schleifte durch das Gras, sie hieb auch mit den Fußkrallen in den weichen Untergrund.
    Es lösten sich kleine Klumpen, die zur Seite wegflogen, und der Werwolf flammte plötzlich in der Mitte des Körpers auf, wo ihn das geweihte Silber erwischt hatte. Diesmal jagten die Flammen in Richtung Kopf, aber das sah ich nicht mehr, denn ich hatte meinen ursprünglichen Plan nicht vergessen. Ich wollte Morgana Layton, die nach wie vor in ihrem hellen Schutzschirm stand und nicht daran dachte, ihn zu verlassen.
    Der Werwolf vor mir hatte den Blutsauger mittlerweile zerrissen.
    Nur konnte er sich an diesem Erfolg nicht lange erfreuen. Er hatte im Rücken keine Augen, und schräg hinter ihm schoß aus dem Nebel die nächste Fledermaus hervor. So schnell, daß der Werwolf nicht mehr dazu kam, eine Abwehrbewegung zu machen.
    Die Zähne des Blutsaugers hackten in das Fell und damit auch in das Fleisch seines Halses, wo sie sich brutal festbissen und den Zweibeiner nach hinten zerrten. Der Werwolf versuchte alles. Er riß seine Arme in die Höhe, wollte über den Kopf fassen und dort den Vampir zu fassen bekommen, doch es gelang ihm nicht. Diese riesige Fledermaus bewegte sich einfach zu schnell. Ihre Schwingen zuckten auf und nieder, zudem hatte sie sich im Hals festgebissen und saugte den Körper blutleer. Der Werwolf kippte zu Boden, meine Bahn war frei. Ich lief einige Schritte nach vorn, ohne angegriffen zu werden, angespornt von Sukos Stimme, der mir versprach, mir den Rücken zu decken.
    Ich kam gut voran, und mich störte auch der weiche Boden nicht mehr, an den ich mich gewöhnt hatte.
    Wichtig war der Kreis mit dem kalten Mondlicht!
    In den folgenden Sekunden vergaß ich die reale Gefahr um mich herum und konzentrierte mich einzig und allein auf Morgana Layton, die ebenfalls nur den Posten einer Beobachterin eingenommen hatte. Sie schaute aus ihren kalten Augen zu, und sie würde erkennen müssen, daß der Kampf bisher unentschieden stand und noch nichts darauf hinwies, welche Sieger es geben würde.
    Sie sah mich?
    Sie mußte mich einfach sehen, denn ich war relativ nahe an den hellen Kreis herangekommen. Da störte auch der Nebel nicht mehr.
    Noch wenige Schritte trennten mich. Ich hörte meinen schnellen, keuchenden Atem, ich sah ihn vor meinem Mund kondensieren und hörte auch über und neben mir das Flappen der Schwingen.
    Egal, Morgana war wichtiger.
    Das wußte ich, das wußte sie.
    Und zum erstenmal nach meiner Entdeckung reagierte sie auch.
    Morgana bewegte sich in dem Kreis. Es sah so aus, als würde das Licht aufflammen und wieder zusammensinken. Es bildeten sich Schatten, aber nur, weil sie ihren Schutz verlassen hatte und ins Freie getreten war.
    Ich hielt an.
    Wir standen uns gegenüber.
    »Ich habe dich gewarnt, Sinclair! Du bist gekommen, um uns zu stören. Es ist ein Kampf, der nur uns etwas angeht – oder Mallmann und mich. Aber Dracula II wird nicht gewinnen, du wirst es ebenfalls nicht, Sinclair, denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher