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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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direkten Grund habe ich nicht. Aber bei ihm habe ich keinen großen Wunsch zur Zusammenarbeit feststellen können.«
    »Stimmt. Aber kannst du ihm das übel nehmen? Wir haben seine kleine Welt gestürmt und habe sie zumindest für ihn aus den Fugen gehoben. Los, kommt!« sagte ich. »Wir wollen uns das Schattenschloß mal aus der Nähe ansehen.«
    Um den Wagen zu erreichen, mußten wir die Kirche umrunden.
    Die Tür war nicht ganz geschlossen. In dem schmalen Spalt malte sich eine Männergestalt ab.
    Es war der Priester, der uns nachschaute…
    ***
    Harry Stahl war nach dem Besuch bei Karin Hollmann doch ziemlich deprimiert gewesen. Um weiterzumachen, brauchte er eine Aufmunterung.
    Den Wagen ließ er auf dem Parkplatz stehen. Zu Fuß ging er in Richtung Elbe und überlegte, ob er in einem italienischen Lokal etwas zu sich nehmen oder an einer der zahlreichen Freßbuden ein Fischbrötchen essen sollte.
    Harry ließ seinen Hunger entscheiden. Der stimmte für das Fischbrötchen.
    Der Agent hatte die Auswahl. Brötchen mit Lachs, mit Makrelen mit Heringen und Matjes. Er entschied sich für eines mit einem Brathering, legte drei Mark und fünfzig auf die Theke und bekam nicht nur das Brötchen, sondern auch das breite Lächeln der pausbäckigen Verkäuferin mit.
    Harry Stahl stellte sich an eine Ecke der Bude, wo es nicht so zugig war, und aß. Der Fisch schmeckte hervorragend. Er war fleischig und fest, und auch die großen Zwiebeln waren knackig und nicht zu scharf. Für eine Weile vergaß er seinen Fall. Da auch noch Glühwein verkauft wurde, entschied er sich für eine Tasse, nachdem er den Fisch gegessen hatte. Er trank langsam, bei jedem Schluck beschäftigte er sich gedanklich mit dem Fall, bei dem er auf der Stelle trat.
    Er hatte auch nicht damit rechnen können, sofort einen Erfolg zu erringen. Was einige Jahre lang unter den Teppich gekehrt worden war, konnte nicht von heute auf morgen hervorgeholt werden.
    Fest stand, daß sechs Männer verschwunden waren. Und keiner der Verschwundenen war bisher wieder aufgetaucht. Weder tot noch lebendig. Fest stand auch, daß die Menschen nach einem Besuch des Doms nicht wieder zu ihren Familien oder Ehefrauen zurückgekehrt waren, und diese Gemeinsamkeit war genau der springende Turm.
    Harry ging davon aus, daß er noch etwas Zeit hatte. Der Dom lief noch einige Tage. In der Zeit mußte es ihm einfach gelingen, den Fall aufzuklären.
    Aber wo? Tatsächlich in einer Geisterbahn oder diesem seltsamen Psycho-Haus? Er konnte es sich nicht vorstellen, und als er daran dachte, verzog er den Mund.
    Das hörte sich seiner Ansicht nach zu sehr nach einem Filmdrehbuch an und nicht nach den Tatsachen. Aus einer Geisterbahn heraus spurlos verschwinden, wer glaubte schon daran?
    Auf der anderen Seite gehörte Harry Stahl zu den Menschen, die in den letzten Jahren mit dem Unmöglichen Erfahrungen gesammelt hatte. Nicht zuletzt durch seine Freunde John Sinclair und Suko. Die beiden und er hatten schon so manchen Dämon zur Hölle geschickt, dies auch an ungewöhnlichen Orten. Zuletzt in einem Stasi-Knast der ehemaligen DDR. Es gab nichts, was es nicht gab, denn gerade die Wirklichkeit bot immer die tollsten Überraschungen.
    Er hörte Tritte und drehte sich um. Die Verkäuferin hatte ihre Bude verlassen. Mit heißem Wasser säuberte sie die Stehtische. »Na – hat es Ihnen geschmeckt?« fragte sie den einsamen Mann.
    »Sehr gut sogar.«
    »Das freut mich.«
    Harry räusperte sich. »Sagen Sie mal, macht sich eigentlich der Dom auch bei Ihnen bemerkbar?«
    »Wieso?«
    »Na ja, daß das Geschäft schlechter geht.«
    Die Frau stellte den Eimer weg und lachte. »Nein, das auf keinen Fall. Das schlechte Wetter ist nicht gut für das Geschäft. Im Sommer dagegen haben wir hier nahe der Landungsbrücken viele Touristen, da können wir nicht klagen.«
    »Dann gefällt Ihnen der Dom also?«
    Sie nickte heftig. »Und wie. Der gehört zu Hamburg wie der Michel und die Elbe.«
    »Gehen Sie auch hin?«
    »Zweimal sogar.«
    »Super.«
    »Sie sind fremd in Hamburg, wie? Na ja, man hörte es ja an Ihrem Dialekt. Und wenn ich Sie so sehe, könnte ich mir vorstellen, daß sie darüber nachdenken, ob Sie den Dom nicht auch besuchen wollen. Habe ich recht?«
    »Volltreffer.«
    »Ich sage Ihnen, gehen Sie hin. Sie werden es nicht bereuen.«
    »Auch tagsüber? Jetzt, zum Beispiel?«
    Die Frau nickte. »Sicher, da haben Sie die freie Auswahl. Da ist noch nicht soviel los. Sie werden bestimmt Ihren Spaß

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