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0888 - Angriff auf die Vampirstadt

0888 - Angriff auf die Vampirstadt

Titel: 0888 - Angriff auf die Vampirstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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auf ihn stürzten. Er materialisierte sich einen Meter hinter ihnen und feuerte noch aus der Bewegung. Der Hochenergiestrahl traf eine der beiden Bestien in den Rücken und verwandelte sie in eine lebende Fackel.
    »Sorry, keine Zeit für Fairness«, murmelte Gryf.
    Der andere Tulis-Yon wirbelte herum und warf sich auf seinen Gegner. Der wurde von der Schnelligkeit der Attacke überrumpelt. Die Strahlenwaffe flog quer durch den Raum. Hart prallte Gryf auf den Boden und spürte den stinkenden Atem der Bestie in seinem Gesicht.
    »Dein letztes Stündlein hat geschlagen, Mensch! Hast du wirklich geglaubt, ein armseliges Würstchen wie du könnte es mit der Armee Kuang-shis aufnehmen?«
    »Ehrlich gesagt schon, Zottelohr«, ächzte Gryf und stieß mit dem rechten Knie zu. Er traf genau dort, wo auch Wolfkrieger überaus empfindlich sind. Das gequälte Jaulen des Tulis-Yon war Musik in Gryfs Ohren. Sofort hämmerte er seinem Gegner beide Fäuste wie Dampframmen gegen den Brustkorb und stieß ihn von sich. Der Tulis-Yon landete auf dem Rücken, kam aber sofort wieder auf die Beine. Und jetzt sah er wirklich wütend aus.
    Hektisch suchten Gryfs Augen nach dem Blaster. Er entdeckte ihn vier Meter vor sich auf dem Boden. Der Silbermond-Druide hechtete zu der Waffe, warf sich herum und schoss. Der Laserstrahl traf den Tulis-Yon mitten im Sprung. Was auf dem Boden aufschlug, lebte schon nicht mehr.
    Nicole war auch nicht gerade untätig gewesen. Die Französin hatte aus ihrer Position hinter der Kiste zwei Wolfsköpfige erledigt und nahm jetzt einen weiteren ins Visier. Doch Gryf zählte immer noch über ein halbes Dutzend Tulis-Yon, und die waren Nicole bereits unangenehm nahe gekommen. Lange würde sie die Position nicht mehr halten können, und Zamorra war ihr keine Hilfe. Der Parapsychologe wirkte immer noch total paralysiert. Was ist nur mit dir los, Alter?, fragte sich Gryf besorgt. Doch darum konnte er sich später kümmern, erst einmal mussten sie hier weg. Und zwar so schnell wie möglich.
    Gryf unternahm einen weiteren zeitlosen Sprung und tauchte unmittelbar neben Nicole und Zamorra wieder auf.
    »Wir sollten schleunigst von hier verschwinden, Nici.«
    »Ganz deiner Meinung«, erwiderte Nicole, während sie einen weiteren Tulis-Yon mit einem gezielten Schuss erledigte. »Mein Blaster hat kaum noch Saft.«
    Besorgt sah Gryf zu Zamorra. Der Parapsychologe lehnte an der Wand und sah ihn neugierig an. »Wer seid Ihr, Herr? Ich glaube, ich habe Euch in Choquai noch nie gesehen…«
    »Nicole?«
    »Später, Gryf. Hilf mir, ihn auf die Beine zu bekommen.«
    Sie packten Zamorra unter den Armen und zogen ihn hoch. Der Parapsychologe stand etwas schwankend auf seinen Füßen, aber er stand. Aus den Augenwinkeln sah der Silbermond-Druide, wie ein Tulis-Yon zum Sprung ansetzte. Gryf ergriff jeweils eine Hand von Zamorra und Nicole und machte einen Schritt vorwärts. Der Tulis-Yon sprang - und prallte gegen die Wand.
    Die drei Dämonenjäger waren verschwunden.
    ***
    Sie materialisierten sich direkt in Zamorras Schlafzimmer, wo sie den sinnlos vor sich hin brabbelnden Parapsychologen sofort ins Bett brachten. Zamorra wehrte sich aus Leibeskräften und schrie, Kuang-shi werde sie für ihr ungebührliches Verhalten fürchterlich bestrafen, bis Gryf ihn mit etwas Magie sanft ins Reich der Träume gleiten ließ.
    »Besser als jedes Schlafmittel«, sagte der Silbermond-Druide mit einem freudlosen Grinsen. Nicole erwiderte nichts. Die letzten Minuten hatten ihr mehr zugesetzt als der vorangegangene Kampf mit den Tulis-Yon. Sie ließ sich in einen Sessel fallen und starrte ins Leere.
    »Du brauchst etwas zu trinken«, konstatierte Gryf. Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er los, um etwas Hochprozentiges aufzutreiben. Auf seinem Weg in Richtung Hausbar begegnete er Butler William, der ob des unerwarteten Besuchs keine Miene verzog, schließlich war es nicht unüblich, dass die Gäste seiner Herrschaften buchstäblich aus dem Nichts auftauchten und ebenso wieder verschwanden. Gryf informierte den schottischen Butler in knappen Worten über die Situation und ließ sich von ihm eine Flasche Whisky und zwei Gläser aushändigen.
    »Wenn ich sonst noch etwas tun kann…«
    »Nein danke, alter Knabe, ich fürchte, jetzt können wir nur noch abwarten.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Gryf klopfte dem stets etwas reserviert wirkenden Schotten aufmunternd auf die Schulter und machte sich auf den Rückweg. Zamorra schlief dank Gryfs magischer Unterstützung

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