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0888 - Angriff auf die Vampirstadt

0888 - Angriff auf die Vampirstadt

Titel: 0888 - Angriff auf die Vampirstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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genug, wenn du mich fragst«, erwiderte die schöne Französin spitz, sorgsam darauf bedacht, die Grenze der M-Abwehr nicht zu überschreiten. Merlins Stern hatte sie bei Zamorra gelassen, aber sollte Fu Long ihr eine Falle gestellt haben, konnte sie das Amulett jederzeit rufen. »Komischer Zufall, dass du gerade jetzt auftauchst.«
    Der chinesische Vampir wirkte plötzlich sehr beunruhigt. »Er erinnert sich, richtig?«
    »Oh ja, er erinnert sich, und das weißt du ganz genau«, zischte Gryf, der Fu Long immer schon zutiefst verabscheut hatte. Der Silbermond-Druide hatte nie die seltsame Freundschaft verstanden, die Zamorra mit der schwarzblütigen Kreatur verbunden hatte. »Oder warum schneist du sonst ganz plötzlich zu einem kleinen Höflichkeitsbesuch herein? War dir etwa langweilig in Choquai?«
    »Choquai ist angegriffen worden«, erwiderte Fu Long düster. »Lucifuge Rofocales Schergen sind bei uns eingefallen und haben den Hong Shi gestohlen. Ich hatte gehofft, er wäre nicht so dumm, den Stein zur Erde zu bringen. Aber offensichtlich ist genau das geschehen. Wenn der Einfluss des Hong Shi so groß ist, dass sich Zamorra an seine Vergangenheit in Choquai erinnert, tauchen sicher bald auch wieder die Tulis-Yon auf der Bildfläche auf.«
    »Schon geschehen«, murmelte Nicole. »In Detroit sind wir auf eine ganze Armee von ihnen gestoßen. Offensichtlich rekrutieren die Überlebenden von damals gerade eifrig Nachwuchs.«
    »Dann ist es noch schlimmer, als ich befürchtet hatte.« Fu Long trat einen Schritt vor. »Vielleicht wäre es besser, wenn ich mir Zamorra einmal ansehe. Offenbar geht es ihm ja nicht allzu gut.«
    Nicole überlegte einen Augenblick, dann nickte sie. »Gut, wir lassen dich rein.«
    »Hey, Nicole, bist du sicher, dass…«
    Ohne den Blick von dem Vampir abzuwenden, unterbrach die Dämonenjägerin Gryf mit einer knappen Geste. »Aber du solltest nicht auf die Idee kommen, unsere Gastfreundschaft zu missbrauchen.« Unmissverständlich klopfte sie auf den Blaster, der immer noch an ihrem Gürtel hing. »Es würde dir nicht gut bekommen.«
    »Diese Drohung ist unnötig, Nicole Duval. Ich bin allein, und ich komme in Frieden.«
    »Wenn du das sagst. Aber sicher ist sicher.«
    Es dauerte nur wenige Minuten, um die mit Kreide aufgezeichneten magischen Symbole so weit zu verwischen, dass Fu Long das Château gefahrlos betreten konnte. Während Nicole den Vampir zu Zamorra führte, erneuerte William die Zeichen wieder. Schließlich wollten sie für die Zeit von Fu Longs Besuch den Mächten der Finsternis kein Einfallstor bieten. Auf dem Weg tauschten sich die Dämonenjäger und der Vampir über die jüngsten Ereignisse aus.
    »Besteht die Gefahr, dass Kuang-shi wieder aufwacht?«, fragte Nicole schließlich, als Fu Long seinen knappen Bericht beendet hatte.
    »Ja«, erwiderte der Vampir. »Ohne den Hong Shi kann ich Kuang-shis Träume nicht mehr kontrollieren, die die Grundlage unserer Welt sind. Wenn nicht bald etwas geschieht, wird das neue Choquai aufhören zu existieren. Die ersten Auflösungserscheinungen sind schon sichtbar.«
    »Und was hat das mit uns zu tun?«, fragte Gryf zornig.
    »Mehr als du glaubst, mein ungestümer junger Freund.« Fu Long wusste vermutlich, dass der Silbermond-Druide viele tausend Jahre älter war als er selbst, auch wenn er so aussah, als sei er gerade erst der Pubertät entwachsen. Dass er sich im Moment auch so benahm, ging dem Vampir offenbar zunehmend auf die Nerven. »Die Welten vermischen sich wieder. Zamorras Visionen sind nur der Anfang. Der Hong Shi ist stärker denn je. Durch ihn erhalten Kuang-shis Träume Macht über eure Realität…«
    »Die sich langsam aber sicher in ein hübsches kleines Vampirparadies verwandelt«, sagte Nicole düster. »Kuang-shi muss dann nur noch in sein neues Heim einziehen. Wohnst du noch, oder saugst du schon?«
    Der offenbar mit schwedischen Einrichtungshäusern nicht allzu vertraute Vampir sah Nicole verwirrt an. »Wie bitte?«
    »Vergiss es«, murmelte Nicole. »Lass uns lieber überlegen, wie wir Zamorra helfen und diesen blöden Hong Shi wiederbeschaffen. Hat jemand eine Idee?«
    Sie sah in ratlose Gesichter.
    ***
    Zamorra wusch sich bereits seit über einer Stunde. Seine Hände waren schon ganz wund gescheuert, aber das Blut wollte einfach nicht abgehen. Er konnte es nicht sehen. Aber er konnte es riechen. Ja, er konnte es sogar auf seiner Zunge schmecken.
    Sie waren im südlichen Park gewesen. Einmal im Monat

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