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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich fallen. Ich fiel weich, federte und hörte, wie Donata McBain von einem fremden Wagen sprach, der vor dem Haus parkte.
    Sie lief dabei zum Fenster und zerrte den Vorhang auf. Ich wollte ihr noch nachrufen, vorsichtig zu sein, da versagte mir die Stimme. Statt dessen wurde mir schrecklich übel. Der Mageninhalt ließ sich nicht mehr zurückhalten, ich übergab mich, hatte aber noch ein Taschentuch gezogen, so daß es nicht zu schlimm wurde.
    Es wollte nicht aufhören, und ich schaffte es, mich vom Bett zu rollen und auch auf die Füße zu kommen. Im letzten Moment erreichte ich das Bad, wo ich mich vor die Toilette kniete und mich so erleichterte. Ich war angeschlagen, ich schwitzte, die Kleidung klebte am Körper, aber ich lebte.
    Nur das allein zählte, und mit diesem Gedanken legte ich mich auf den gefliesten Boden, um die Kälte zu genießen. Hier fand mich Donata McBain…
    ***
    Im Wohnraum saßen wir uns gegenüber. Ich hatte mir das Gesicht gewaschen und auch zwei Tabletten eingenommen. Vor mir stand eine Tasse Tee, der aus Heilkräutern gebraut worden war, wie mir Donata glaubhaft versichert hatte.
    »Trinken Sie ihn, John. Er wird Ihnen guttun.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja.«
    Ich versuchte es. Er war heiß und er schmeckte bitter. Ich war tapfer, nahm mehrere Schlucke hintereinander und merkte, wie sich die Wärme in meinem Magen ausbreitete und dort für ein angenehmes Gefühl sorgte. Richtig zufrieden war ich nicht, das konnte ich auch nicht sein, denn der Killer war entwischt. Wir kannten nicht mal seinen Namen, nur beschreiben konnten wir ihn, und ich hoffte, daß dies ausreichte. Ich würde mich mit unserer Fahndungsabteilung in Verbindung setzen, aber nicht nur das war wichtig, auch den Kontakt mit Suko wollte ich in dieser Nacht noch aufnehmen, und dabei spielte die Uhrzeit keine Rolle.
    Donata McBain hatte sich umgezogen. Sie trug eine weiße Bluse und hatte sich als Oberteil für eine ärmellose Wildlederweste entschieden. Donata schaute mir dabei zu, wie ich den Tee trank, versuchte hin und wieder zu lächeln, was ihr nur mühsam gelang. Auch sie stand noch stark unter dem Eindruck des Erlebten.
    »Er ist wohl nicht verletzt worden, John«, sagte sie, als ich mich langsam zurücklehnte.
    »Ja, das stimmt.« Mein Lächeln fiel grimmig aus. »Ich hätte wohl besser zielen müssen.«
    »Was? In Ihrem Zustand?«
    »Das ist egal.«
    »Nein, John, nein. Sie haben schon mehr getan, als man von einem Menschen verlangen kann. Ich habe für unser Leben keinen Pfifferling mehr gegeben. Weder für das Ihre, noch für das meine. Es war ja schrecklich, was dieser Fremde mit Ihnen vorhatte, und mit mir hätte er sicher das gleiche getan.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    »Wird er denn zurückkehren?«
    Erst wollte ich den Kopf schütteln. Dann fiel mir ein, daß es besser für mich war, wenn ich es nicht tat. »Nein, das glaube ich nicht. Er kehrt in dieses Haus und in diese kleine Stadt nicht mehr zurück, denn jetzt weiß er, was ihn erwartet. Wir sind gewarnt. Er weiß auch, wer ich bin.«
    »Und hat den Eindruck auf mich gemacht, als wären Sie ihm nicht ganz unbekannt.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Sind Sie denn so berühmt bei Ihrer Dienststelle und auch bei Ihren Feinden?«
    »Bei einigen schon«, gab ich zu.
    »Dann sind Sie…«
    Ich winkte ab. »Gar nichts bin ich. Im Moment bin ich angeschlagen und habe Glück gehabt, noch am Leben zu sein. Es hätte auch anders, ganz anders kommen können.« Ich genoß es, in diesem leicht kitschigen Wohnzimmer zu sitzen. Da war nichts vom Designer gestylt, dafür war es gemütlich, und die weiche Couch schien mich mit ihren Polstern umfangen zu wollen.
    »Er hat Bücher gesucht«, murmelte die Frau.
    »Das stimmt. Wissen Sie denn, wo Ihr verstorbener Mann die Bücher versteckt hat?«
    Donata lachte scharf über den Tisch hinweg, der uns trennte. »Ich weiß nicht mal, ob er sich überhaupt im Besitz der beiden Bücher befunden hat.«
    »Stimmt das?«
    »Ja.« Sie nickte mir zu. »Wir haben über meinen Mann und meine Tochter schon einige Male gesprochen. Sie wissen, daß sich beide von mir abgewandt hatten, sie führten ein Eigenleben, waren aber miteinander verbunden. In ihre Geheimnisse, wie immer sie auch ausgesehen haben mochten, haben sie mich nicht eingeweiht. Beide bildeten eine verschworene Gemeinschaft. So sehe ich das zumindest im nachhinein.«
    »Und doch sollten wir nachschauen.«
    »Ich schaue nach!« erklärte mir Mrs. McBain mit fester

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