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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geklungen hatten.
    »Was ist da geschehen?« fragte er.
    »Sie haben den Tod überwunden.«
    Farell verengte die Augen. »Wenn das stimmt, dann müßten sie zurückgekehrt sein. Und sie müßten auch die Geheimnisse in den Büchern enträtselt haben.«
    »Ich weiß es nicht. Es kann sein.«
    »Gut, gehen wir davon aus, daß beide zurückgekehrt sind. Als was hast du sie gesehen?«
    »Sie wollten mich töten!« hauchte Donata.
    »Als was hast du sie gesehen?«
    »Sie waren unsichtbar. Zuerst jedenfalls. Ich habe sie mal gehört. Sie kicherten oder flüsterten. Sie hielten sich um mich herum auf, und sie haben mich beobachtet, und dann griffen sie mich an.« Sie redete tonlos weiter und sprach von den skelettierten Klauen, die urplötzlich erschienen waren, als hätten sie endlich die Grenze zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren überwunden.
    Farell hörte gespannt zu. Seinen »Freund« hatte er sinken lassen. Er saugte jedes Wort, beinahe jeden Buchstaben auf und nickte, als Donata verstummte.
    »Dann haben sie es geschafft. Dann ist es ihnen gelungen, die Brücke zwischen den Welten zu bauen. Zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Ein Wahnsinn ist das.«
    »Aber sie wollten mich töten.«
    »Ja und nein. Sie wollten vielleicht nur zurück. Sie fühlten sich durch dich gestört. Sie haben dieses Haus in Besitz nehmen wollen. Es ist klar, daß ihnen deine Anwesenheit nicht gefallen konnte. Das steht fest. Aber sie haben es geschafft, und weil sie es schafften, müssen sie auch die beiden Bücher sehr genau studiert haben. Sie befanden sich also in ihrem Besitz, wobei ich mir nicht vorstellen kann, daß sie verschwunden oder verbrannt sind. Es muß sie geben, und du wirst mich zu ihnen führen.«
    »Aber ich weiß es doch nicht!« rief die Frau gequält auf. »Sie haben mich nicht eingeweiht.«
    »Das glaube ich dir. Wo könnten sie sein?«
    Donata hob die Schultern.
    Don Farell stand mit einem Ruck auf. Er wuchs wie eine finstere Drohung vor der Frau in die Höhe, die sich klein machte und sich am liebsten versteckt hätte. Zurück konnte sie auch nicht. Da war die Wand, die sie aufhalten würde, also blieb ihr nur das Bett, vor dem der Killer stand. Der hob den rechten Arm und bedrohte mit der langen Stahlnadel Donata. Er zeigte auf Donatas Gesicht.
    »Ich werde dir deine rechte…«
    »Aber ich weiß hier nicht Bescheid. Schauen Sie sich im Zimmer um. Hier sind doch Bücher.«
    »Das habe ich getan. Aber ich wurde nicht fündig. Es muß noch andere Verstecke im Haus geben.«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Dein Mann kannte sie vielleicht. Ich gebe dir noch ein paar Sekunden Zeit, um nachzudenken. Überlege genau, wo sich dein Mann des öfteren aufgehalten hat. Wo er mehr als einmal war, wo er sich wohl fühlte, wenn er allein sein wollte. Dreißig Sekunden, Miststück. Wenn du dann nichts sagst, fange ich langsam an…«
    ***
    Hart im Nehmen, hart im Geben. Ich hätte beides sein müssen, doch bereits der zweite Treffer hatte mich brutal von den Beinen gerissen. Möglicherweise hatte ich durch meinen Fall dem Schlag noch etwas von seiner Wirkung nehmen können, jedenfalls erwachte ich meiner Ansicht nach sehr schnell und auch, weil ich durch die Watte in meinem Kopf hindurch die Stimmen hörte, die so nah und trotzdem so fern waren.
    Hinzu kamen die Schmerzen.
    An zwei verschiedenen Stellen meines Körpers spürte ich sie. Zum einen im Kopf, zum anderen im Magen, der sich ausdehnte und wieder zusammenzog. Bei jeder Ausdehnung stieg in mir ein elendes Gefühl in die Höhe.
    Ich erlebte eine derartige Situation nicht zum erstenmal und hatte mir gewisse Regeln für ein Erwachen aus der Bewußtlosigkeit selbst aufgestellt.
    Zunächst einmal auftauchen, aber so tun, als wäre der andere Zustand noch vorhanden.
    Es war nicht einfach, dies durchzuhalten, denn ich hätte mich gern bewegt und mit einer Hand dorthin getastet, wo mich der Treffer am Kopf erwischt hatte, aber ich riß mich zusammen und unterdrückte auch das Würgen und Stöhnen.
    Statt dessen öffnete ich die Augen.
    Bereits beim ersten noch unscharfen Blick stellte ich fest, daß ich relativ günstig in dem Zimmer lag, denn ich konnte den Raum überblicken.
    Ich sah Donata auf dem Bett, und ich sah auch ihr rotes, tränennasses Gesicht und wußte, daß dieser Mensch vor ihr auf dem Stuhl nicht eben zart mit ihr umgegangen war.
    Den sah ich im Halbprofil und mußte schon beim ersten Eindruck zugeben, daß vor mir ein Teufel auf zwei Beinen saß. Man

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