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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Lebens…«
    ***
    Es war eine Erklärung, die Suko akzeptieren mußte, die er aber nicht begriff. Bisher war er auf Wörter wie Höllenclub und Bruderschaft der Mystiker fixiert gewesen. Daß ihm jedoch jemand erklärte, er wäre der Herr des Lebens, damit kam er nicht zurecht, und Suko schaffte es sogar, diese Tatsache mit Humor zu nehmen.
    »Wie ein Herr des Lebens siehst du mir nicht eben aus. Mehr wie jemand, den man halbverwest aus dem Grab gezogen hat, denke ich mir.«
    Dieser Humor beeindruckte Durand nicht. Er hob seine Arme und strich über die Kleidung hinweg, streckte die Finger, erreichte so sein Gesicht und faßte nach den Enden der herabhängenden dünnen Hautstreifen. Einige davon zog er ab, und aus den Wunden drang eine schleimige und stinkende Flüssigkeit, die Suko wieder an einen Ghoul erinnerte. Er brauchte keine Frage zu stellen, denn der andere redete von allein.
    »Ich bin sehr alt, uralt, und ich habe viele Zeiten überdauert. Deshalb bin ich der Herr des Lebens…«
    »Wie alt bist du?«
    »Über zweihundert Jahre.«
    Suko war überrascht, damit hatte er nicht gerechnet, das war ihm neu. Er runzelte die Stirn, und weil er ein neugieriger Mensch war, erkundigte er sich, wie es möglich war, daß jemand so alt wurde.
    »Willst du es wirklich wissen?«
    »Sonst hätte ich nicht gefragt.«
    Dorian Durand nickte. Es sah so aus, als wollte sich sein Kopf lösen, aber er blieb noch auf dem Hals sitzen. »Gut, du hast gefragt, ich werde dich nicht enttäuschen. Hör mir zu, dann erzähle ich dir meine Geschichte, denn wir haben ja Zeit, viel Zeit…«
    ***
    Der zu erwartende Schnee hatte uns nicht eingeholt. Glücklicherweise nicht. Er hätte nicht nur die Landung beeinträchtigt, sondern auch die Fahrt nach London, wo es bei Schneefall stets zu chaotischen Verkehrsverhältnissen kam, obwohl die Sender immer wieder die Menschen warnten. Meinetwegen konnte die weiße Pracht auch wegbleiben. Sie war in Schottlands Bergen besser aufgehoben als in der Großstadt.
    Ich war froh, die Dächer der großen Stadt an der Themse wieder sehen zu können. Mochte die Zeit bei meinen Eltern auch noch so nett und voll nostalgischer Stimmung gewesen sein, meine eigentliche Heimat war eben London. Hier lebte ich, hier fühlte ich mich wohl, und hier wußte ich auch meine Freunde.
    Wir setzten auf. Es ruckte ein paarmal, dann hatten wir es geschafft, und der Pilot ließ die Maschine ausrollen. Ich saß günstig und konnte als einer der ersten die Maschine verlassen, verabschiedet vom Lächeln einer rothaarigen Stewardeß.
    Taxi oder U-Bahn?
    Ich entschied mich für die zweite Alternative, denn die Bahn war schneller und brachte mich auch in die Nähe meiner Arbeitsstelle. Der Koffer rollte schnell auf mich zu, und mit den beiden Gepäckstücken bewaffnet, begab ich mich in die Unterwelt.
    Die Bahn war noch nicht da. Ich hatte zwei Minuten Zeit und telefonierte mit meinem Büro.
    »Wieder da, John?« hörte ich Glendas Frage und auch ihr Lachen, als sie abgehoben hatte.
    »Zum Glück. Ich stehe noch auf dem Flughafen, werde aber in die U-Bahn steigen und mit ihr fahren. Gibt es bei dir was Neues?«
    »Nein.«
    »Hat sich Suko auch nicht gemeldet?«
    »Ja, er scheint bei der angegebenen Adresse Erfolg gehabt zu haben. Ich habe sie notiert. Es ist eine Anschrift in Soho.«
    »Und ihr seid sicher, daß es der richtige Don Farell gewesen ist?« hakte ich nach.
    »Hundertprozentig.« Glenda erklärte mir auch den Grund, und ich war beruhigt.
    »Gut, dann sehen wir uns gleich.«
    »Soll ich schon den Kaffee aufsetzen?« turtelte sie durch das Telefon.
    »Aber immer.«
    »Der erste im neuen Jahr.«
    »Himmel, stimmt. Habe ich dir eigentlich ein frohes neues Jahr gewünscht?«
    »Sogar von Schottland aus.«
    »Hatte ich ganz vergessen.«
    »Das kannst du gleich persönlich nachholen.«
    »Mache ich glatt.«
    Für mich wurde es Zeit, das Gespräch zu unterbrechen. Ich verließ die Zelle und brauchte nicht mehr lange zu warten, um in den Zug einsteigen zu können. Die Idee hatten auch andere Fluggäste gehabt. Er füllte sich ziemlich schnell. Ich fand noch einen Sitzplatz, streckte die Beine aus und versuchte, mich zu entspannen, was mir im Flieger nicht so recht gelungen war, denn da hatte ich noch mit den Nachwirkungen der Vorgänge auf dem Flughafen zu kämpfen gehabt. Den Kampf mit Farell hatte ich so einfach nicht wegstecken können. Ihn gab es nicht mehr, aber der Höllenclub existierte noch, und ich fragte mich immer

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