Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren

Titel: 0894 - Im Würgegriff der Wachsfiguren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
heiße Buck, nicht mehr und nicht weniger. So nennen mich alle. Meinen Nachnamen habe ich vergessen.«
    »All right, Buck, ich bin John, das ist Suko. Sagen Sie uns nur, wohin wir fahren sollen.«
    »Am liebsten wäre mir ein Lokal, wo ich etwas essen könnte, aber das wäre nicht gut. Ich möchte nicht, daß man uns zusammen sieht. Wir fahren an den Strand, der ist leer.«
    »Dann zeigen Sie uns den Weg.«
    »Mach ich. Suko, leg mal den Riemen auf die Orgel.« Er lachte und freute sich, gefahren zu werden.
    Wir beide konnten nur hoffen, daß wir das Richtige getan hatten und nicht auf ihn hereingefallen waren. Wir brauchten nicht mehr weit zu fahren. Wir rollten an geschlossenen Kiosken vorbei und sahen vor uns den leeren Strand. Das heißt, so leer war er auch nicht. Als Museumsstück oder Überbleibsel einer alten Zeit standen noch hölzerne Umkleidekabinen dicht an dicht. In deren Nähe dirigierte Buck uns und sagte uns auch, wann wir stoppen sollten.
    Wir fuhren bereits über Sand und hielten dort, wo wir am wenigsten gesehen werden konnten, weil uns die Reihe der hölzernen Kabinen deckte. Und das Meer hatte keine Augen. Es gab hier auch keine Promenade, dafür wuchs an der rechten Seite die Stadt Weston hoch, ein Häusermeer von unterschiedlicher Bauweise und Farbe.
    »Wir können auch aussteigen«, sagte Suko. »Oder haben Sie etwas dagegen?«
    »Nein, hier nicht.«
    »Dann bitte.«
    Ich mußte innerlich grinsen, weil ich genau wußte, weshalb Suko diesen Vorschlag gemacht hatte.
    Er wollte nicht, daß es in seinem heißgeliebten BMW so stark roch, denn es war auch verboten, daß in seinem Fahrzeug geraucht wurde.
    Zwischen BMW und Kabinen blieben wir stehen. Buck zog den Mantel enger um seine Schultern und stellte den Kragen hoch. Dann nickte er uns zu. »Jetzt seid ihr gespannt, wie?«
    »Wir können es nicht leugnen«, sagte ich.
    »Sollt ihr auch. Ich will auch gleich zur Sache kommen. Es geht um das Haus, in dem das Feuer gewütet hat. Ich weiß, wer es gelegt hat. Ich habe die beiden Typen sogar gewarnt, dort nicht hineinzugehen.«
    »Warum sollten sie das Haus nicht betreten?« fragte Suko.
    »Weil es dort nicht geheuer war. Darin lauert etwas. Da war etwas. Da ist vielleicht noch etwas.«
    »Machen Sie es nicht so spannend. Was denn?«
    »Was Böses!« flüsterte Buck gegen den Wind, so daß er sich wiederholen mußte.
    Ich runzelte die Stirn. »Was Böses?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Nichts und.«
    »Aber Sie müssen doch einen Anhaltspunkt haben, wenn Sie so etwas sagen.«
    »Es ist etwas Böses dort, mehr kann ich euch nicht sagen. Dort ist alles anders geworden, und ich weiß sehr genau, wovon ich rede, denn ich habe das Haus gewissermaßen in Beschlag genommen. Es ist meine Wohnung gewesen. Ich kenne dort jeden Winkel. Von oben bis unten war es mein Reich. Ich hatte es ganz für mich allein, aber seit zwei Nächten hielt sich dort etwas versteckt, mit dem ich nicht zurechtkam.«
    »Haben Sie es gesehen?« fragte ich.
    »Nein.«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Oder ja - aber mehr nein.« Wieder senkte Buck seine Stimme. »Können Sie sich vorstellen, daß man so etwas spüren kann? Ich sehe nicht sensibel aus, wer sieht das schon, aber ich habe ein gewisses Gefühl für bestimmte Dinge, die nicht so leicht zu fassen sind. In diesem Haus lebte oder wohnte etwas, das es nicht geben durfte.«
    »Und das Sie nicht gesehen haben«, sagte ich.
    »Nicht genau, nur geahnt.«
    »Sie haben die beiden Brandstifter davor gewarnt, das Haus zu betreten?«
    »Ja. Die Idioten haben nicht gehört. Ich habe dann gesehen, wie das Haus abbrannte, wie die ersten Flammen aus der Etage unter dem Dach hervorschlugen, und keiner ist entkommen.«
    »Was ist mit dem Bösen?«
    »Weiß ich nicht, John, weiß ich wirklich nicht. Aber ich bin davon überzeugt, daß es sich die beiden geholt hat. Das wollte ich Ihnen sagen. Ich habe beobachten können, wie Sie das Haus betreten haben. Ist Ihnen da nichts aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Dann ist es vielleicht weg.«
    »Kann es ein Geist gewesen sein?« fragte Suko.
    Buck hob nur die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, ich konnte es eben nur spüren.«
    Meine Gedanken drehten sich wieder um die Wachsfiguren. Während ich auf das Meer hinausschaute und zusah, wie die auslaufenden Wellen über den Strand leckten, stellte ich die Frage: »Sie haben nicht zufällig gesehen, Buck, wie jemand eine Wachsfigur in das Haus geschafft hat?«
    »Bitte?« Er verzog den Mund.
    Ich wiederholte meine

Weitere Kostenlose Bücher