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0895 - Im siebten Kreis der Hölle

0895 - Im siebten Kreis der Hölle

Titel: 0895 - Im siebten Kreis der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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ein fast undurchdringlicher Urwald mit teilweise bis zu 100 Meter hohen Bäumen. Diese Welt wurde von einer weißgelben Sonne beschienen und konnte per Regenbogenblumen, Benutzung einer Para-Spur oder unter Erschaffung eines Weltentors besucht werden.
    Don Jaime hatte die Regenbogenblumen genommen, um Kräfte zu sparen. Die Erschaffung eines Weltentors hätte ihn alle Energie, die ihm verblieben war, gekostet. Regenbogenblumen, deren mannshohe Kelche in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten, gab es nur an wenigen Stellen der Erde oder auf einigen wenigen bekannten Planeten. Die fantastischen Pflanzen tauchten in keinem biologischen Lehrbuch auf, und wahrscheinlich waren sie einst von den Unsichtbaren gepflanzt worden. Ihre Blüten welkten nie, sie befanden sich das ganze Jahr über in voller Pracht. Die Kelche schlossen sich bei Dunkelheit, um sich wieder zu öffnen, wenn Licht sie erreichte.
    Wer zwischen die Blumen trat, musste eine exakte Vorstellung von seinem Zielort oder seiner Zielperson haben, und trat zwischen den dortigen Blumen wieder ins Freie. Der Transport erfolgte ohne Zeitverlust, aber nur, falls sich in der Nähe des Ziels oder der Zielperson ebenfalls ein Feld dieser Blumen befanden. Beim Transport dagegen war es unerheblich, ob sich das Ziel auf der gleichen Welt befand, in einer anderen Zeit oder in einer anderen Dimension.
    Wichtig war nur, dass es sich um eine Welt mit atembarer Atmosphäre handelte, wie dieser Planet.
    Ich sollte mich ausruhen, um Kräfte zu sparen , befahl sich der Vampir. Doch das war ihm zurzeit kaum möglich, denn er verbrauchte die Energie fast schneller, als er sie durch Austrinken eines Opfers regenerieren konnte. Das machte ihm zunehmend Sorgen.
    Dennoch legte er sich auf einen Baumstamm, der vor Jahren vom Blitz getroffen worden und abgestorben war. Obwohl Don Jaime mittlerweile zum Tageslichtvampir geworden war, zog er Handschuhe an und eine Kapuze über den Kopf, um den für normale Blutsauger tödlichen Strahlen der Sonne nicht ausgesetzt zu sein.
    Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. Er konzentrierte sich auf seine Umgebung. Dabei vertraute er auf seine Vampirsinne, die ihm selbst in diesem Zustand mehr Informationen gaben als einem Menschen mit geöffneten Augen. Er würde jeden Angreifer hören, lange bevor der ihn auch nur erreichte. Und vor Tieren musste Jaime sich nicht fürchten, denn selbst die stärksten Haubtiere witterten seine schwarzmagische Ausstrahlung und hielten sich von ihm fern.
    Innerhalb von wenigen Sekunden versetzte sich Don Jaime in eine eigene Art der Meditation, oder besser Trance. Er nahm alles um sich herum wahr und fühlte sich dabei doch nur wie der Zuschauer eines Films.
    Ein kaum wahrnehmbares Surren, fast wie das Arbeitsgeräusch eines leise laufenden Elektromotors, drang an die äußersten Bereiche seiner Sinne.
    Das Summen näherte sich unendlich langsam.
    Don Jaimes Muskeln spannten sich automatisch an. Er war sicher, das Geräusch schon irgendwo einmal gehört zu haben, konnte sich aber nicht mehr erinnern, wo dies gewesen sein könnte. Er vermochte das Summen nicht einzuordnen.
    Fast wie bei einer Libelle, die über einem Teich kreist , dachte er, während sich das Geräusch wieder entfernte.
    Jaime öffnete die Augen, aber außer einer sich entfernenden winzigen Dampfwolke konnte er nichts erkennen. Das war nichts Ungewöhnliches, denn in diesen Breiten stieg oft Dunst zum Himmel empor.
    Zum Himmel, ja, aber seit wann wanderten Wölkchen seitwärts?
    Der Vampir kam langsam mit dem Oberkörper hoch und setzte sich hin. Er beobachtete die Umgebung, konnte aber nichts Beunruhigendes feststellen.
    Mittlerweile hörte er auch das Surren nicht mehr.
    Also war es wohl doch nur eine Libelle.
    Wahrscheinlich machte er sich nur selbst verrückt. Wer sollte schon wissen, wo er sich befand? Vermutlich hatten ihn die drei Angreifer nur zufällig aufgespürt.
    Was ist nur los mit mir? Ich sehe schon Verfolger, wo eigentlich keiner ist.
    Don Jaime legte sich wieder hin. Gerade als er erneut die Hände hinter dem Kopf verschränken wollte, hörte er das Knacken eines Astes, auf den jemand tritt.
    Er riss die Augen auf. In Sekundenschnelle stand er auf den Beinen. Er erhielt einen Schlag vor die Brust und fand sich auf dem Baumstamm liegend wieder.
    Eine spärlich bekleidete Frau stand vor Don Jaime und hielt ihm ein Schwert an die Kehle. Hinter der Frau befand sich ein kleines Wesen in der Luft. Nun

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