09 - Verschwörung der Druiden
Leid. Ich dachte, wir könnten uns vielleicht eine Minute über - äh - gestern Nacht unterhalten.«
»Gestern Nacht«, wiederholte sie. Was war gestern Nacht eigentlich passiert? Sie hatte sich mit Xander über irgendetwas Albernes gestritten. Es kam ihr jetzt überhaupt nicht mehr wichtig vor. Dann hatte sie sich eine Ewigkeit mit Amanda unterhalten. Sie waren zusammen nach Hause gegangen. Und dann waren da noch Amandas langweilige, aber gut aussehende Cousins gewesen.
Warum konnte sie sich nicht daran erinnern, was als Nächstes passiert war?
»Hör mal«, sagte Xander hartnäckig, »was gestern Nacht angeht... «
So aufgewühlt Cordelia auch war, sie erkannte, dass sie sich mit Xander vertragen wollte. Ihre Beziehung konnte so intensiv sein - im Guten wie im Bösen. Manchmal glaubte Cordelia, dass diese Intensität das Einzige war, was sie zusammenhielt.
»Meinst du im Bronze?«, fragte sie unschuldig.
Xander zuckte die Schultern. »Na ja, weißt du, manchmal werde ich... «
Sie würde nicht zulassen, dass er alle Schuld auf sich nahm. Sie wollte, dass diese Beziehung funktionierte.
»Hör zu«, unterbrach sie, »das ist nichts im Vergleich zu dem, was ich... «
Xander fiel ihr postwendend ins Wort. »Na, hör mal, als ich sagte... «
»Xander«, unterbrach sie wieder. »Ich habe dir nie die Chance gegeben... «
Die Klingel ertönte. Was für ein schlechtes Timing!
Xander lächelte sie an und drückte ihre Schulter. »Na ja, ich bin froh, dass wir wenigstens die Chance hatten, miteinander zu reden.«
Sie winkte ihm zu, als er sich zum Gehen wandte. »Später?«
»Später!« Er ließ sein unglaublich hinreißendes Lächeln aufblitzen.
Warum war seine Berührung nur so elektrisierend? Und warum mussten sie einen ganzen langen Highschool-Tag warten, bis sie - nun, um ehrlich zu sein, hatte Cordelia eine Menge kreativer Ideen, was die Zweckentfremdung des Hausmeisterraums anging. Kreative Ideen, die nichts mit dem Frühjahrsball zu tun hatten. Wobei ihr dann doch sofort der Gedanke kam, dass Xander in einem Smoking sehr süß aussehen würde. Trotz all der kleinen Probleme, die sie hatten, war es wahnsinnig schön, einen festen Freund zu haben, der für wichtige Anlässe als Begleiter zur Verfügung stand.
Warum machte sie sich nur solche Sorgen? Sie hatte sich gerade mit Xander versöhnt. Sie gehörte dem Komitee an, das den großen Tanz organisierte. Sie hatte sogar für ihre Halbjahresklausur in Chemie eine Eins bekommen.
Cordelia runzelte die Stirn. Nun, das war alles gut und schön, aber da war noch etwas anderes, das sie nicht vergessen konnte:
»Ich muss meiner Herrin dienen.«
Cordelia stockte der Atem. Ihr dämmerte, dass sie diesen Satz laut ausgesprochen hatte. Sie erkannte kaum ihre eigene Stimme wieder. Gott sei Dank fing der Unterricht gleich an und alle waren zu ihren Klassenzimmern unterwegs und zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um auf das zu achten, was aus ihrem Mund drang.
Wo war das eigentlich hergekommen? »Ich muss meiner Herrin dienen?« Es klang eher wie die Sorte Dinge, die Buffy Summers passierten, nicht Cordelia Chase. Vielleicht sollte sie Buffy fragen. Oder Giles. Er schien fast alles zu wissen.
Moment mal... Cordelia schluckte, als tief in ihrem Gehirn ein neuer Gedanke aufblitzte. Vielleicht passierte dies, weil sie sich bereits zu sehr mit ihnen eingelassen hatte. Vielleicht hatte sie sich zu viel mit Buffy abgegeben. Vielleicht musste sie sich nur von dieser ganzen Bande distanzieren - dann würde es ihr wieder gut gehen. Nun, nicht von der ganzen Bande. Ihr und Xander würden schon andere Dinge einfallen, über die sie reden konnten.
Cordelia schüttelte den Kopf. Sie war mit Buffy in der letzten Zeit ziemlich gut ausgekommen. Aber jetzt brauchte sie nur an Buffy zu denken und schon fühlte sie sich unwohl.
Diese Sache wurde immer seltsamer und seltsamer. Oh nein. Das letzte Klingelzeichen. Sie würde zu spät kommen!
Im Moment war sie froh, dass ihr bis zum nächsten Wiedersehen mit Xander etwas Zeit blieb.
Wo Xander war, konnte Buffy nicht weit sein. Sie fröstelte leicht.
Cordelia atmete tief durch. Vielleicht half ihr der Unterricht, einen klaren Kopf zu bekommen.
Endlich, dachte Oz, kann ich mich wieder ins Getümmel stürzen.
In den letzten drei Nächten, den Nächten des Vollmonds, hatte er sich selbst in den Käfig in der Bibliothek eingesperrt. Aber jetzt nahm der Mond ab und er konnte wieder an andere Dinge denken. Seine Band gab an den
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