09 - Verschwörung der Druiden
Sie zuckte zusammen und die nächsten Worte kamen ihr nur widerwillig über die Lippen. »Der Frühjahrsball ist gestorben.«
Sie richtete ihren Zeigefinger auf ihren Freund.
»Aber, Xander Harris, wir werden zum Ausgleich jedes Tanzfest besuchen, das die Sunnydale High zukünftig veranstaltet.«
»Jedes?«
Sie runzelte leicht die Stirn und schien zu überlegen. »Nun, wenigstens bis zu unserem Abschluss. Danach werden wir sehen.«
Buffy entschied, dass es für Cordelia doch noch Hoffnung gab.
»Kommt, Leute«, rief sie den anderen im Raum zu. »Ich bringe euch nach Hause.«
Willow blickte von ihrem Computermonitor auf. »Giles, meinen Sie nicht, wir sollten herausfinden, wie Naomi Cordelia beeinflusst hat?«
»Oh, richtig. Das ist von überragender Bedeutung. Willow und ich werden noch eine Weile weiterarbeiten müssen.« Er nickte ihrem Computergenie zu. »Wenn du einverstanden bist, fahre ich dich hinterher nach Hause.«
»He, um die Mächte des Bösen zu besiegen, bin ich zu allem bereit.« Sie winkte ihren Freunden zu. »Sollte euch Oz über den Weg laufen, dann sagt ihm, dass ich ihn anrufen werde!«
Buffy glaubte, dass Willow ein wenig traurig aussah. Trotz der ganzen Arbeit, die sie sich aufgeladen hatte, schien sie sich einsam zu fühlen. Gewöhnlich waren sie und Oz unzertrennlich, doch in den ereignisreichen letzten Tagen hatten sich die beiden kaum gesehen.
Aber jeder musste seinen Teil dazu beitragen, um diese Krise zu bewältigen. Je gefährlicher die Lage war, desto mehr klebte Willow an ihrem Computer. Buffy fragte sich, ob andere Jägerinnen ebenfalls derart wundervolle Freunde gehabt hatten, die in jeder Notlage zur Stelle waren.
Ihre Freunde waren sehr schweigsam, als sie durch die Straßen von Sunnydale gingen. Sie vermutete, dass alle müde waren. Die Straßen waren ebenfalls still, als würde ganz Sunnydale schlafen. Als würden die Leute für morgen Nacht ihre Kräfte sammeln, dachte Buffy. Das Ende der Welt. Wieder einmal.
Als sie Cordelias Haus erreichten, verabschiedete sie sich von Xander und Cordelia. Dave winkte und sagte, dass er ebenfalls heim musste, um nach seinem Onkel zu sehen.
Buffy hatte keine andere Wahl, als nach Hause zu gehen. Die Jägerin war wieder einmal ganz allein.
Xander hatte Cordelia noch nie so schreckhaft erlebt. Bei jedem Blätterrauschen, jedem Grillenzirpen floh sie in seine
Arme, was ihm in gewisser Hinsicht gefiel. Aber ihr ständiges Jammern und Wimmern ging ihm schließlich auf die Nerven. Er bekam selbst ein wenig Panik.
Er legte seinen Arm um sie und führte sie energisch die Treppe hinauf zu ihrer Veranda. Cordelia suchte in ihrer Handtasche nach den Schlüsseln, was selbst in ihren besten Zeiten keine schnelle Angelegenheit war.
Sie blickte stirnrunzelnd zu Xander auf. »Was ist, wenn ich mitten in der Nacht aufwache und Naomi vor mir steht?«
Xander wünschte, er könnte sie irgendwie beruhigen. Er drückte ihre Schultern.
»He. Denk immer daran, dass ein Vampir nur in ein Haus eindringen kann, wenn man ihn hereinbittet.«
»Bist du dir dessen sicher?« Endlich hatte sie die Schlüssel gefunden.
»Rein mit dir. Ich bin hier und warte so lange, bis du die Tür hinter dir abgeschlossen hast. Willow und Giles arbeiten an dem Problem. Gemeinsam werden sie schon einen Ausweg finden. Ich bin sicher, dass wir morgen für alles eine Lösung parat haben.«
Cordelia seufzte. »Das hoffe ich.« Sie warf einen letzten Blick über Xanders Schulter auf die dunkle, dunkle Welt. »Ich geh jetzt besser rein.«
Der große tapfere Xander. Aber wenn Cordelia die Tür abgeschlossen hatte, würde er ganz allein dort draußen sein. Nun, Buffy war wahrscheinlich nicht weit. Zweifellos würde sie ihm zu Hilfe eilen, wenn er nur laut genug schrie.
Cordelia gab ihm einen Gutenachtkuss, den man kaum als Kuss bezeichnen konnte. Xander spürte, dass sie mit den Gedanken nicht bei der Sache war.
Sie sperrte rasch die Tür auf, blieb aber auf der Schwelle noch einmal stehen und sah Xander ein letztes Mal an.
»Und ich werde den Frühjahrsball vermissen!«, klagte sie.
Die Tür fiel hinter ihr zu. Xander wartete, bis sich der Schlüssel im Schloss drehte. Er stieg die Treppe hinunter und machte sich durch die totenstille Nacht auf den Heimweg.
Er blieb stehen und sah sich um. Gespenstisch, wie leer die Straßen waren.
Warum hatte er nur das Gefühl, dass er beobachtet wurde?
Er fragte sich, ob es schon zu spät war, um bei Ian und den anderen
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