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090 - Der Monster-Mann

090 - Der Monster-Mann

Titel: 090 - Der Monster-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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drin bist, bleibst du drin. Andere, die von
sich behauptet haben, keine Angst zu haben - da drin haben sie sie bekommen.«
    »Soll das
etwa der Test sein ?«
    »Genau. Wenn
du den bestehst, gehörst du wirklich zu uns .«
    »Ich lach
mich tot, Rocky ... Jetzt kommt mir das Ganze wirklich vor wie ein Kinderspiel.
Mit solchen Sachen haben wir uns vor zehn, zwölf Jahren in abbruchreifen
Gebäuden und einsamen, dunklen Kellern beschäftigt. Das waren Mutproben für
Kinder .«
    »Bei der
Kiste ist alles anders, Philips. Ich will wissen, wie lange du’s aushältst .«
    »Wenn es sein
muß, die ganze Nacht .«
    Rocky lachte
leise. »Okay. Ich laß mich überraschen. Eines möchte ich dir dazu noch sagen.
Es ist keine gewöhnliche Kiste, Philips. Manchmal ist sie da - manchmal nicht .«
    »Verstehe ich
nicht .«
    »Macht nichts
... Keiner versteht’s . Und doch ist es so. Aber das
ist noch nicht alles. Manchmal verschwindet die Kiste auch mit dem Menschen,
der darin eingeschlossen ist. Und wenn sie zurückkommt, ist sie leer. Was aus
den Leuten, die in die Kiste eingesperrt wurden, geworden ist - hat man nie
erfahren . . .«
     
    ●
     
    Ralph Philips
grinste.
    »Ein toller
Abend, Rocky. So ein phantastisches Märchen hab ich lange nicht mehr gehört. Du
hast nicht alle Kerne in der Zitrone, wenn du glaubst, daß ich dir die Story
abnehme .«
    »Abwarten,
Kleiner. Das haben auch schon andere gesagt. In der Zwischenzeit sucht man
verzweifelt in Los Angeles zwei Kerle deiner Sorte, denen ich die Kiste
vorgestellt habe. Sie werden für immer verschwunden bleiben, man wird sie nie
mehr finden .«
    Es war etwas
in Rockys Stimme, das dem Verbindungsmann der Polizei
zu denken gab.
    Ralph Philips
war jedoch nicht bereit, die Ausführungen als bare Münze zu nehmen. Er glaubte
nicht an Spuk und dergleichen Unfug. Vielmehr war er überzeugt davon, daß Rocky
ihn von einer wirklichen Gefahr ablenken wollte.
    Die Kiste
gab’s sicher. Und damit hatte Rocky irgendeine Schweinerei im Sinn. Vielleicht
besaß sie einen doppelten Boden oder eine wegkippende Rückwand, hinter der ein
Abgrund lag.
    Wenn Rocky
wirklich etwas ahnte oder herausgefunden hatte, war Philips’ Leben keinen Cent
mehr wert. Er war sich im klaren darüber, daß der Rocker- Boß dann Nägel mit
Köpfen machen würde und ihn verschwinden ließ.
    Den Sturz in
einen Abgrund würde er nicht überleben. Selbst wenn er sich nur die Knochen
bräche, war sein Schicksal besiegelt.
    Hier in der
Einsamkeit konnte er nach Hilfe rufen, so lange er wollte. Kein Mensch würde
ihn hören. Im Umkreis von vielen Meilen wohnte hier niemand.
    Auf der Fahrt
hierher hatte Philips auf die Straßenbeschilderungen geachtet und festgestellt,
daß es in den Bergen eine Siedlung mit Namen Little Bridge gab. Sie lag 7
Meilen von der Straße entfernt, an der sie abgezweigt waren.
    Philips nahm
sich vor, auf der Hut zu sein.
    Rocky ließ
plötzlich die Faust gegen einen Stützbalken knallen, so daß Sand und kleine
Steine herabrieselten.
    Ralph Philips
erschrak, zog den Kopf zwischen die Schultern und preßte sich an die Wand.
    Er starrte
nach oben.
    »Du mußt
verrückt sein, Rocky !« stieß er hervor. »Die Balken
sind uralt. Der Stollen hier kann Zusammenstürzen wie ein Kartenhaus !«
    »Wird er
nicht !«
    »Und was
macht dich so sicher ?«
    »Dann müßte
ich ebenfalls ins Gras beißen. Und meine Zeit ist noch nicht gekommen. Sie hat
eben erst begonnen .«
    Er ging
weiter, und sein Lachen hallte Philips schaurig in den Ohren.
    Wenige
Schritte noch und sie waren am Ziel.
    Rocky stand
vor einer Nische, die mehr als zwei Meter hoch und in den Felsen gehauen war.
    Die Nische
wich vom Stollengang, durch den sie gekommen waren, etwa einen Meter zurück.
    »Hier ist es,
Kleiner .«
    »Du hast von
einer Kiste gesprochen, Rocky. Ich seh aber keine .«
    »Dann ist sie
in diesem Moment mal wieder auf Reisen .«
    »Quatsch !«
    »Aber das
macht nichts«, fuhr der Rocker-Chef fort, als hätte er Philips’ Bemerkung
überhaupt nicht gehört. »Sie kommt wieder. Ich habe einen guten Kontakt zu ihr.
Ich werde sie rufen .«
    Ralph
Philips’ Mundwinkel verzogen sich, und er warf dem Sprecher von der Seite her
einen seltsamen Blick zu.
    Rocky wirkte
wie abwesend, als er mit einer beschwörenden Geste die Hände hob, die
Handflächen zur Nische hin wendete, und dann die Lippen bewegte.
    Philips hielt
den Atem an.
    Die Worte,
die über die Lippen des anderen kamen, hörten sich grauenvoll an.
    Er verstand
sie

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