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0901 - Die Zweidenker

Titel: 0901 - Die Zweidenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er hielt die Waffe in der Hand, die er Mutter vor dem Schlafengehen gezeigt hatte. „Sie sind da!" schrie er und fuchtelte mit der Waffe durch die Luft. „Die Invasion der Loower hat begonnen."
    Kerinnja sprang aus dem Bett und lief zu ihm. Er drückte sie fest an sich und wich mit ihr zur Wand zurück, die Waffe gegen meine beiden Besucher erhoben. Aber er drückte nicht ab. Er erstarrte mitten in der Bewegung, gerade als er den Zeigefinger über der Auslösetaste krümmte. Und in dieser Stellung blieb er stehen.
    Auf dem Korridor war immer noch wüstes Gepolter zu hören. Ich sah eine unförmige Gestalt vorbeihuschen und wußte, daß zumindest noch ein dritter Besucher gekommen sein mußte. Dann tauchte draußen wieder Mutter auf. Sie warf einen Blick in mein Zimmer, sah mich, und ich hatte den Eindruck, daß mein Anblick sie beruhigte.
    Sie verschwand, kehrte jedoch wieder zurück und stolperte zu mir ins Zimmer. „Baya, was für ein Glück ..."
    Dann sah sie die beiden Fremden und schrie. Ihr Schrei verstummte wie abgeschnitten, als einer der Besucher eine Bewegung machte. Diese Bewegung genügte, um auch Mutter erstarren zu lassen. „Sind sie tot?" fragte ich und spürte, wie mir die Tränen aufstiegen. Ich mochte so garstige Dinge nicht einmal träumen! „Warum bewegen sie sich nicht mehr?"
    „Sie sind befriedet, sonst nichts", sagte der Fremde, der mir am nächsten stand. Er stieß einige seltsame Laute aus, und gleich darauf kamen noch zwei von seiner Sorte zu mir ins Zimmer, so daß sie nun vier waren.
    Langsam wurde es etwas eng. „Wenn du willst, erleichtern wir dir die Lage auch", bot der Fremde vor mir an. „Das muß alles sehr schrecklich für dich sein."
    „Ich möchte aufwachen", sagte ich und preßte die Augen fest zusammen.
    Diesmal mogelte ich nicht. „Ihr habt meiner Schwester und meinen Eltern weh getan."
    „Das stimmt nicht", sagte der Fremde, den ich nun nicht sehen konnte. „Sie haben nichts gespürt und werden auch nachher keine Schmerzen haben."
    „Warum habt ihr das mit ihnen getan?"
    „Wir werden später alles erklären.
    Aber jetzt müßt ihr mitkommen."
    „Wohin?"
    Unwillkürlich öffnete ich wieder die Augen. Vater und Kerinnja standen jetzt in der Mitte des Zimmers.
    Haman hatte immer noch schützend den Arm um sie gelegt. Mutter schwebte gerade heran, auch sie rührte sich noch nicht. Ich begann zu weinen, obwohl ich es nicht wollte. „Euch wird nichts geschehen, kleine Terranerin."
    Die drei anderen gaben fremdartige Laute von sich, der vierte, der mir in meiner Sprache Rede und Antwort stand, antwortete auf dje gleiche Weise. Dann fragte er mich: „Willst du nicht lieber auch schlafen?"
    „Ich möchte aufwachen!" rief ich. „Du bist wach!"
    „Ist das - Wirklichkeit?"
    Der Fremde gab nicht sofort Antwort.
    Wieder wechselte er einige Laute mit den anderen, dann sagte er zu mir: „Du scheinst mit der Wahrheit fertig werden zu können. Ja, wir sind echt. Das sind reale Geschehnisse.
    Wir sind Loower und laden euch zu einem Besuch auf dem Mars ein."
    „Mars?" wunderte ich mich. Dann fielen mir meine Eltern und meine Schwester ein. „Laßt sie frei. Quält sie nicht länger. Nehmt mich statt ihrer mit."
    „Wir nehmen euch alle mit. Seid ihr vier die ganze Familie?"
    „Ja - aber nehmt nur mich."
    „Still, kleine Terranerin. Mach es uns niclit schwer, sonst..."
    Er hatte wohl vorgehabt, eine Drohung auszusprechen, tat es dann aber doch nicht. Ich straffte mich. „Ihr könnt mir nichts anhaben", sagte ich. „Das haben wir auch gar nicht vor."
    „Ehrlich?"
    „Uns wäre es lieber gewesen, ihr wäret freiwillig mitgekommen. Aber du hast selbst gesehen, wie sich die anderen gebärdet haben. Wirst du vernünftig bleiben, kleine Terranerin?"
    „Nur wenn ihr mir versprecht, daß Kerinnja, Haman und Aldina nichts geschieht."
    „Das versprechen wir. Und jetzt komm zu uns. Das Transportfeld ist nicht groß genug, um dich dort zu erreichen, wo du bist."
    Ich erhob mich vom Bett und kam zu den Fremden. Aber ich wich ihnen aus und gesellte mich zu Kerinnja und meinen Eltern. Sie waren wie steifgefroren, aber wenigstens nicht kalt.
    Wieder entstand die Energieblase, aber diesmal war ich miteingeschlossen.
    Und meine Eltern und meine Schwester auch. Und die zwei weiteren Fremden gesellten sich noch dazu.
    Es wurde still. Dann dunkel. Und wieder hell. Die Energieblase verflüchtigte sich, und ich konnte wieder in mein Zimmer sehen.
    Ich atmete auf, war aber gleichzeitig auch

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