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0903 - Nächte der Angst

0903 - Nächte der Angst

Titel: 0903 - Nächte der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine gewisse Verlegenheit zurückzuführen war. »Es dreht sich um meine Nichte Vera«, begann er schließlich, und seine Stimme hörte sich sorgenvoll an. »Ich werde versuchen, euch mit wenigen Sätzen das Wichtigste zu erklären.«
    Suko und mir war der Spaß vergangen, denn Tanner, unser Freund, hatte echte Probleme bekommen. Was wir hörten, ließ zwar nicht unsere Haare zu Berge stehen, aber ein gesundes Mißtrauen breitete sich schon aus, denn mit der abrupten Veränderung eines Menschen, der zuvor in normalen Verhältnissen gelebt hat, ist nicht zu spaßen. Die Ursache galt es aufzuklären.
    »So sieht es aus«, erklärte uns Tanner zum Schluß. »Wir haben praktisch alles, nur keine Spur. Was sagt ihr dazu?«
    »Es ist schwer«, murmelte Suko.
    »Das weiß ich auch, aber ihr seid die Fachleute. Steckt die Hölle dahinter?«
    Suko schaute mich fragend an. Ich winkte ihm und bekam den Hörer gereicht. »Ich bin es, Tanner. Vorweg, mit den satanischen Mächten oder Kräften ist nicht zu spaßen, das weiß du selbst. Und das Böse versucht es immer wieder. Wir erleben das tagtäglich auf eine andere Weise als du. Und die andere Seite wird immer abgebrühter, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Nein, noch nicht.«
    »Es geht um deine Nichte. Du hast uns erzählt, wo sie arbeitet und was sie werden will. Sollte sich tatsächlich irgendein Satansjünger an sie herangemacht haben, schützt sie auch ihr Beruf nicht. Im Gegenteil, der Schuft wird sich noch damit brüsten, jemanden von der rechten Seite weggeholt zu haben.«
    »So ähnlich habe ich das auch gesehen.« Tanners Stimme klang traurig und leise. »Wir haben leider nichts in der Hand. Wir wissen nicht mal, wie der Mann heißt, den der Verlobte meiner Nicht gesehen hat. Zudem steht es nicht fest, ob er überhaupt mit Vera in Verbindung steht. Das ist alles zu weit hergeholt.«
    »Du kennst keinen Namen?«
    »Nein.«
    »Kannst du den Typen denn beschreiben?«
    »Schon, aber ich muß mich auf das verlassen, was Alex Preston gesagt hat.«
    »Fang an, bitte.«
    Suko schaltete das Band ein, damit die Stimme des Chief Inspectors aufgenommen wurde. Er gab sich Mühe, er blieb dabei auch sehr sachlich. Hätte er uns sehen können, so wäre er erstaunt gewesen, denn unsere Gesichter wurden länger und länger. Gleichzeitig auch gespannter, und ich gab als erster einen Kommentar.
    »Das gibt es nicht.«
    »Was gibt es nicht?«
    »Diese Beschreibung.«
    Tanner schaltete schnell. »Moment mal, soll das heißen, daß sie auf fruchtbaren Boden gefallen ist?«
    »Genau, denn diesen Mann suchen wir.«
    Der Kollege war so überrascht, daß er nur ein »Ach« hervorbringen konnte. Dann: »Du machst doch keine Scherze mit einem alten Kämpen, John?«
    »Auf keinen Fall. Ich kann dir sogar den Vornamen des Mannes sagen, vorausgesetzt, er stimmt. Er heißt Lou.«
    »Hm.«
    »Sagt dir nichts - oder?«
    »Im Moment nicht.«
    »Wir haben die Zeit heute morgen damit verbracht, seinen vollen Namen herauszufinden. Das ist uns nicht gelungen. Aber wir wissen jetzt, was hinter ihm steckt.«
    »Wie seid ihr denn überhaupt auf ihn gekommen?« wollte Tanner wissen. »Zufall oder…«
    »Nein und ja.« Diesmal mußte er zuhören, als ich ihm erklärte, über welchen Weg wir an diesen Menschen herangekommen waren. Tanner war erstaunt, aber nicht überrascht, denn das Leben hielt die unterschiedlichsten Kapriolen bereit.
    »Jetzt wissen wir also mehr«, sagte er. »Frage: Wie geht es weiter?«
    »Es bleibt alles beim alten.«
    »Alex Preston wird zu ihr gehen und mit ihr reden. Er hat versprochen, mich anzurufen, um mich zu informieren. Das ist mein Teil bei dieser Geschichte. Was ist mit euch?«
    »Wir schauen uns deine Nichte ebenfalls an.«
    »Auch ganz offiziell?«
    »Nein, das nicht. Wir werden Sie im Auge behalten, was ja nicht schaden kann.«
    »Finde ich gut.«
    »Und vor allen Dingen werden wir ihre Umgebung beobachten. Es könnte ja sein, daß wir dort einen gewissen Lou treffen…«
    »Ich auch, John, ich auch…«
    ***
    Auch der Hauch von Rouge und Schminke konnte die roten Flecken in Veras Gesicht nicht überdecken. Sie fühlte sich noch immer wie unter einem gewaltigen Druck stehend und hielt es für eine Fügung des Schicksals, daß sie es geschafft hatte, ihren Arbeitsplatz unfallfrei zu erreichen. Vera fuhr einen alten Fiesta, der überall klapperte, aber noch seinen Dienst tat. Zumindest in der Stadt kam sie damit durch. Bei weiten Strecken wurde es problematisch. Einige

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