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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war so anders als die Männer, die sie kannte. Er war einfach super. Wenn er kam, war alles anders. Seine Ausstrahlung ließ die der anderen Personen weit in den Hintergrund zurücktreten. Schon beim ersten Sichtkontakt hatte Amanda die Schmetterlinge im Bauch gespürt, dieses Kribbeln, an das sie schon längst nicht mehr geglaubt hatte.
    Mit Lou würde sie es treiben.
    Sie lächelte. Vielleicht konnte sie ihn verführen. Es wäre mal etwas anderes gewesen. Raus aus diesem Einerlei, denn ihr und das Leben ihrer Schwester verlief doch in langweiligen Bahnen. Da mußte sich einfach etwas ändern.
    Vom Fenster her meldete sich Olivia. »Sie kommt«, sagte sie. »Ich sehe ihr Auto.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, es ist ein kleines weißes Fahrzeug.«
    »Das muß sie sein.«
    Olivia Serrano verließ ihren Platz am Fenster. »Ich werde zur Tür gehen und sie reinlassen.«
    »Tu das«, sagte Amanda…
    ***
    London lag hinter ihr, und Vera Tanner atmete auf. Die Wegbeschreibung lag auf ihrem Schoß. Sie war so gut wie perfekt gewesen, und Vera lächelte zum erstenmal, als sie das Ortsschild mit der Aufschrift Tiptree sah. Jetzt war alles noch leichter.
    Überhaupt hatte ihr Lou Ryan sehr geholfen. Sie sah ihn als einen wunderbaren Mann an. Für sie war er der Größte. Er wußte immer, wo es langging, er zweifelte vor allen Dingen nicht. Er hinterfragte nichts großartig, sondern bestimmt und führte die Dinge dann aus, ohne Rücksicht auf andere.
    Er hatte Vera ein völlig neues Lebensgefühl gegeben. In ihr waren Triebe geweckt worden, von denen sie bis vor dem Treffen mit ihm keine Ahnung gehabt hatte, daß sie überhaupt existierten. Er hatte ihr gezeigt, wie das Leben noch sein konnte, und sie hatte es gern angenommen, und sie würde auch auf dieser Welle weiterreiten, das stand fest.
    Durch Tiptree wollte sie nicht unbedingt fahren, und so lenkte sie den kleinen Fiat an dem Ort vorbei, fand sehr bald die normale Landstraße und gab nun acht, daß sie die Abzweigung nicht verpaßte.
    Es klappte. Über den schmalen Weg hinweg rollte sie auf das Ziel zu, das einfach nicht zu übersehen war. Es stand in der flachen Landschaft wie für sie aufgebaut. Der Wald begann erst ein Stück weiter. Wer immer in diesem Haus wohnte, der konnte sehen, daß sich ihm jemand näherte.
    Vera Tanner war auf die beiden Bewohnerinnen gespannt. Sehr viel wußte sie nicht über die Frauen.
    Es zählte ja auch nur, daß sie auf der Seite ihres Freundes standen, alles andere war unwichtig. Sie sollten Lou eben auf ihre Weise treu sein.
    Den Koffer nahm sie mit, als sie den Wagen am Haus abstellte. Langsam ging sie auf die Tür zu, die schon geöffnet wurde, bevor Vera sie erreichte.
    Eine Frau erschien.
    Vera blieb stehen, weil sie sich über die Person wunderte. Sie war dunkel gekleidet und weitaus älter, als Vera es sich vorgestellt hatte. Das Haar trug die Frau streng zurückgekämmt. Im Nacken war es zu einem Knoten zusammengebunden worden.
    »Du bist Vera?«
    »Ja.«
    »Lou erzählte von dir.« Die beiden Frauen standen sich gegenüber. »Ich bin Amanda.« Sie streckte Vera die Hand entgegen.
    Ein Lächeln zeigte sich auf den Lippen der Besucherin. Sie hatte sich über diesen schlichten Willkommensgruß gefreut, ergriff die Hand und schüttelte sie. Sie sah aber auch, daß Amanda wohl nur durch die dunkle Kleidung so alt wirkte, denn ihr Gesicht war noch ohne Falten. Sie hatte eine sehr glatte Haut, dunkle Augen und unter der Bluse zeichnete sich ein schwerer Busen ab.
    »Komm rein.«
    »Danke.«
    Vera streifte Amanda, die lächelte. Im Flur schaute sich die Besucherin um. Sie hörte Tritte und drehte sich um, wobei sich ihre Augen weiteten, als sie Amandas Schwester Olivia sah, die sie kaum von der anderen unterschied. Nur hatte sie die Haare kurz geschnitten, und die Nase mochte etwas länger sein. Vielleicht war sie auch einige Jahre älter.
    »Ah, unsere Besucherin.« Sie nickte Vera zu. »Du bist sehr hübsch, muß ich dir sagen.«
    Vera hob verlegen die Schultern und wußte nicht, was sie entgegnen sollte. Komplimente fremder Personen war sie eben nicht gewohnt. Auch Olivia begrüßte Vera mit Handschlag und erklärte ihr, daß sie den Koffer ruhig im Flur stehenlassen konnte. »Du wirst sicherlich etwas trinken wollen.«
    »Erraten.«
    »Wäre dir Tee recht?«
    »Sehr.«
    »Dann komm.«
    Vera fand sich wenig später in der Küche wieder. Olivia holte noch eine dritte Tasse aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Auch Amanda war

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