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0907 - Imperium der Zeit

0907 - Imperium der Zeit

Titel: 0907 - Imperium der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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applaudieren. »In Wahrheit bist du es doch, der dir hier Applaus spendet, Dämonenjäger.«
    »Applaus? Ich verstehe nicht. Wofür gebührt mir Applaus?«
    Fu Long lachte bitter auf. »Eben.«
    Dann verschwand er, löste sich buchstäblich in Nichts auf, und an seiner Stelle erschien Asmodis. »Weißt du, was dir gebührt, Zamorra?«, fragte der ehemalige Fürst der Finsternis lauernd. Asmodis lächelte, doch dem Professor lief beim Anblick dieses Lächelns ein kalter Schauer über den Rücken.
    Zamorra fühlte sich bedroht. Sollte er versuchen, sich mit magischen Mitteln zu schützen? Würde seine Magie an diesem Nicht-Ort, an dem die Mächtigen der Hölle scheinbar beliebig auftauchen und verschwinden konnten, überhaupt funktionieren?
    »Was?«, fragte er vorsichtig und wappnete sich innerlich dafür, sich im Kampf verteidigen zu müssen.
    Asmodis' Bild verschwamm und wurde von Stygia ersetzt. Die dunkle Fürstin sah dem verblüfften Zamorra kurz in die Augen, dann legte sie den Kopf in den Nacken und schrie mit einer unglaublichen Gewalt: »DAS!«
    Sofort kehrte das Lachen zurück, noch hämischer und spöttischer als zuvor. Und abermals war Zamorra allein in der Leere. Allein mit seiner…
    »Schuld!«
    Zamorra schreckte aus dem Schlaf hoch und saß aufrecht im Bett. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in das dunkle Hotelzimmer. Sein Atem ging keuchend, und Schweiß lief ihm von der Stirn.
    »Wasnlos?«, hörte er Nicole verschlafen fragen.
    Abrupt drehte er sich zur Seite und griff zum Handy, das auf dem kleinen Nachttisch neben seiner Hälfte des Doppelbettes lag. »Ich glaub, ich hab's«, sagte er atemlos und suchte die Nummer im Speicher des Gerätes. »Wie konnte ich nur so…«
    »Hast was?«
    Zamorra wollte antworten, doch am anderen Ende der Handyverbindung nahm jemand ab. Sofort sprudelte es aus dem Professor heraus: »Scheuerer, hier Zamorra. Sagen Sie, dieser erste Tote, der Mord, den Sie beobachtet haben - wissen Sie zufällig den Namen des Opfers?«
    »Oh, warten Sie«, sagte Scheuerer, und erst jetzt fiel Zamorra auf, dass der Deutsche gar nicht verschlafen klang. »Wissen Sie, Monsieur, ich habe auf Ihren Anruf gewartet. Sie haben sicher meine Show heute gesehen, und da wollte ich Sie fragen, ob ich Sie morgen Abend an meiner Seite…«
    »Den Namen, Thomas«, unterbrach Zamorra. Es war unfassbar, dass er nach all der Zeit in Trier nie auf die Idee gekommen war, danach zu fragen! Das fehlerhaft arbeitende Amulett musste seinen Verstand deutlich mehr beschäftigt haben, als er sich selbst zugestanden hatte. »Den Namen. Ihre Show habe ich nicht gesehen, warum sollte ich? Also, was ist jetzt?«
    Scheuerer klang unsicher. »Benter, glaube ich. Helmut Benter haben die Polizisten gesagt.«
    »Könnte es auch Bechtel gewesen sein?«
    »Möglich«, antwortete der Betrüger ausweichend. »Keine Ahnung, irgend so was eben. Aber was ist jetzt mit morgen Abend? Um ehrlich zu sein, hatte ich auf Ihre Unterstützung gehof…«
    »Danke!«, sagte Zamorra knapp und legte auf.
    ***
    Nach einem hastig verschlungenen Frühstück machten sich der Meister des Übersinnlichen und seine Partnerin auf den Weg zum Weingut Bechtel. Zügig steuerte Zamorra den schlanken Jaguar durch die Straßen der Moselmetropole und den Hängen außerhalb der engeren Ortsgrenzen entgegen; dorthin, wo nach Auskunft der Website, die Nicole gefunden hatte, das Bechtelsche Unternehmen ansässig war.
    Zamorra fühlte sich so dämlich, wie schon lange nicht mehr. Wie hatte er nur übersehen können, dass ihm die Identität eines Mordopfers unbekannt war? Wie hatte er nur dasitzen und auf weitere Hinweise hoffen können, wenn er noch nicht einmal alle bereits vorhandenen Fakten gesichtet hatte?
    »Mach dir nicht zu viele Vorwürfe«, sagte Nicole vom Beifahrersitz aus und bewies damit ein weiteres Mal, dass sie den Professor manchmal lesen konnte, wie andere ein Buch. »Du bist nicht der Einzige, der hier geschlafen hat. Auch mir hätte es auffallen müssen.«
    Er seufzte. »Es ist ja nicht nur das. Gut möglich, dass diese Spur gar keine ist und der Winzer nichts mit den Geschehnissen aus der Innenstadt zu tun hat. Dann sind wir genauso schlau, wie vorher. Aber trotzdem: Wir hätten dieser möglichen Fährte schon längst nachgehen müssen.«
    Er verschwieg, dass er dem Amulett indirekt die Schuld für seine Unachtsamkeit gab. Nicole machte sich auch so schon genug Sorgen wegen Merlins Stern und den unerwarteten Gefahren, die der magische

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