0910 - Planet der Telepathen
inzwischen hat sich Blaker gute Argumente einfallen lassen."
„Was unternehmen wir?"
„Noch nichts, Prenoch. Wir warten. Unsere Leute sind in der ganzen Stadt verteilt, auch im Hangar. Sobald der Fremde von Kalus gefaßt ist, handeln sie. Wir verstecken ihn und versuchen zu verhandeln. Wenn das nichts nützt, handeln wir eigenmächtig, doch darüber möchte ich noch nicht sprechen."
„Ist auf Kor wirklich Verlaß?"
Chworch lächelte.
„Von ihm stammt der beste Plan überhaupt", teilte er Prenoch mit.
*
Kalus leitete die Suchaktion vom Forschungsinstitut aus, indem er mit den Führern der einzelnen Kommandos ständig in telepathischem Kontakt stand und seine Anweisungen gab. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich der erwartete Erfolg einstellte.
Er kannte seine Gegner, unterschätzte aber sowohl ihren Einfluß wie auch ihre Entschlossenheit, dem Fremden zu helfen. Für ihre Motive brachte er kein Verständnis auf. Was bedeutete schon das philosophisch verankerte kosmische Bewußtsein und Denken, wenn es um die Existenz Sceddos ging? Der Fremde war eine Gefahr, die beseitigt werden mußte.
Natürlich würde er sich an die Gesetze halten.
Der Wachtposten vor dem Quartier war getötet worden, seine Waffe fehlte. Also hatte sie der Fremde.
Trotzdem erhielt das Jagdkommando den Befehl, nur Narkosestrahlen einzusetzen. Kalus wollte sich den Triumph der öffentlichen Exekution nicht entgehen lassen.
Gleiter mit Beobachtern schwebten über allen Teilen der Stadt. Ihnen entging keine Bewegung in den mit Trümmern übersäten Straßen. Gruppen zu Fuß durchsuchten die Häuser, ohne auch nur die geringste Spur von dem Fremden und seinem Roboter zu finden.
Trupps mit Scheinwerfern drangen in die U-Bahn-Schächte ein.
*
Akrobath kam ein wenig zu schnell um ‘die Ecke des Seitengangs gesegelt; prallte gegen die Wand und konnte den Stoß im letzten Augenblick nur noch mit seinen Händen abwehren. Zum Glück wurde er nicht beschädigt.
„Los, wir müssen hier weg!" teilte er mit, als er Ellert/Ashdon erreichte. „Weckteuren Mann!"
„Was ist los?" fragte Ellert.
„Die Sceddors! Sie durchsuchen den Tunnel."
„Wohin sollen wir?"
„Ab in Richtung Süden, denn sie kommen von Norden."
Ellert sah bei der Einmündung des Ganges in den Tunnel den Lichtschein, der schnell heller wurde. Hastig stand er auf, aber noch während er lief, wußte er, daß es bereits zu spät war. Er hörte schon die Stimmen der Sceddors.
Hastig zog er sich zurück und kroch hinter ein Gestell mit verrottetem Werkzeug. Es bot nur wenig Deckung. Er zog den Strahler und entsicherte ihn.
„Versteck dich, Akrobath!"
Der Roboter zog sämtliche Gliedmaßen ein und legte sich in eins der Regale. Er sah aus wie ein verpfuschtes Ersatzteil für die Transportwagen.
An der Abzweigung erschienen zwei Sceddors, aber es mußten noch mehr bei ihnen sein. Eine Stimme erteilte Befehle. Dann betrat einer von ihnen den Seitengang und kam näher. Die anderen Sceddors gingen, weiter, den Haupttunnel entlang.
Ellert spürte Erleichterung. Mit einem einzigen Verfolger würde er schon fertig werden, ehe dieser die anderen warnen konnte.
An der Tür zu der Kammer, die Ellert als Versteck diente, blieb der Sceddor stehen. Der Schein seiner Lampe fiel auf Akrobath, dann wanderte er langsam weiter. Drüben im Tunnel war es ruhiger geworden.
Dann sagte der Sceddor etwas in seiner unbekannten Sprache; .Ellert zögerte, obwohl sein Daumen auf dem Aktivator des Strahlers lag. Aus einem, Impuls heraus schaltete er den Translator ein und hörte: „Ich weiß, daß ihr hier seid. Keine Angst, ich gehöre zu Chworch und seinen Leuten: Ich will euch helfen."
Ellert richtete sich ein wenig auf, den Strahler schußbereit.
„Und du bist beim Jagdtrupp?"
„Wir sind überall, aber zahlenmäßig unterlegen. Bleibt jetzt hier, wenn ich gehe. Ich hatte den Auftrag, diesen Abschnitt zu durchsuchen. Ich habe nichts gefunden. Versucht später, das Observatorium nördlich der Stadt zu erreichen, es wurde bereits durchsucht. Wir nehmen Kontakt zu euch auf."
Er drehte sich um und ging in den Tunnel zurück, ohne eine Antwort abzuwarten.
Ellen sah ihm nach.
Ashdon meldete sich: Da haben wir Glück gehabt!
„Die Gefahr ist noch nicht vorüber", flüsterte Ellert. „He, Akrobath! Erkunde die Lage in Richtung Norden.
Wir müssen das Observatorium finden."
Der Roboter verschwand lautlos im Gang und dann im Tunnelschacht. Erst eine halbe
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