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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleiben. Plötzlich war ihm klar, daß er in der Falle saß und die Dinge anders, ganz anders laufen würden…
    ***
    Mary Sinclair fühlte sich jetzt besser. Sie war froh, ihren Sohn erreicht zu haben, und seine Worte hatten ihr auch Mut gemacht. Wenn John versprach sich um gewisse Dinge zu kümmern, dann würde er dieses Versprechen auch einhalten. So gut kannte sie ihren Sohn. Darin war er wie sein Vater, der im Schlafzimmer lag und sich in der letzten Zeit nicht mehr gemeldet hatte. Mary hoffte, daß ihr Mann schlief und das Schreckliche vergessen konnte, das ihn sicherlich gequält hatte, ohne daß es von ihm selbst großartig bemerkt worden wäre.
    Auch John war auf die Idee gekommen, Sergeant McDuff einzuschalten, wenn alle Stricke rissen.
    Es würde zumindest beruhigend sein, wenn er mal vorbeischaute oder um das Haus herum patrouillierte.
    Sie begriff nur nicht, wie es zu diesem Angriff oder Mordversuch hatte kommen können. Immer dann, wenn sie an einem Spiegel vorbeikam und sich selbst darin sah, entdeckte sie auch die roten Flecken am Hals, die die Hände ihres Mannes hinterlassen hatten. Sie würden erst nach einigen Tagen verschwunden sein. Mary Sinclair wäre ja froh gewesen, wenn es mit diesem einen Angriff vorbei gewesen wäre, daran aber konnte sie nicht glauben. Sie wußte selbst nicht, warum die Zweifel so tief in ihr steckten. Vielleicht lag es daran, daß ihr Mann Horace immer ein Mensch gewesen war, der ein Ziel nie aus den Augen verloren hatte.
    In diesem Fall wäre das ihr Tod gewesen.
    Und so wartete sie.
    Auf was eigentlich? Auf was warte ich? Darauf, daß sich Horace meldet? Mary saß in der Küche, trank eine Tasse Tee und schaute dabei ins Leere. Ihre Lippen zitterten ebenso wie die Hände, sie mußte die Tasse mit zwei Händen festhalten. Das Haus kam ihr plötzlich einsam und leer vor. Nie hätte sie daran gedacht, daß es einmal so kommen würde, doch nun fühlte sie sich allein, beinahe wie in einer großen Zelle steckend, und ihr Sohn war noch so weit weg. Vielleicht hätten sie und ihr Mann in London bleiben und nicht hoch nach Lauder ziehen sollen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer. Außerdem fühlte sie sich in dieser Stadt sehr wohl, und sie hatten hier ihre Freunde.
    Mary leerte die Tasse und war noch beunruhigter als zuvor. Es lag an dem schlechten Gewissen, das sie quälte, denn sie hatte ihre Fürsorge einfach vergessen, die Horace brauchte. Auch wenn er im Bett lag und schlief, wollte sie doch hin und wieder nach ihm schauen, doch ein Anfall wie der vom frühen Nachmittag konnte sich nur zu leicht wiederholen.
    Mary Sinclair verließ die geräumige Küche und machte sich trotzdem auf den Weg zum Schlafzimmer. Sie ging dabei ziemlich langsam, auch leise, aber verdächtige Geräusche hörte sie nicht aus dem Zimmer, dessen Tür sie nicht ganz geschlossen hatte.
    Davor blieb sie stehen, holte noch einmal tief Luft und gab sich selbst den Ruck, um sie aufzustoßen. Die Tür schwang auf. Es war draußen noch hell, und kein Vorhang schloß die Fenster ganz.
    Horace F. Sinclair lag im Bett. Er hielt die Augen offen und schaute zur Tür.
    Etwas verlegen lächelnd blieb seine Frau dort stehen. Sie wußte nicht so recht, wie sie ihn ansprechen sollte und ging zunächst auf das Bett zu.
    Horace grüßte seine Frau. Freundlich wie immer. Wie immer?
    Sie nahm auf dem Rand Platz, legte ihre Hand in die ihres Mannes und fragte leise: »Wie geht es dir?«
    Er schwieg.
    Mary fuhr mit der freien Hand über sein Gesicht und strich die Haare zurück. »Hast du dich ausgeruht?«
    Sinclair räusperte sich. »Geschlafen, das meinst du doch sicherlich?«
    »Ja, natürlich.«
    »Nein - oder doch?« Seine Lippen verzogen sich. »Ich weiß es nicht genau, Mary. Es war ein so ungewöhnlicher Zustand, in den ich hineingeglitten bin.«
    »Wie denn?«
    »Das ist schwer zu sagen!« flüsterte er. »Es war eine Mischung aus Schlaf, Traum und Wachsein. So etwas habe ich noch nie erlebt.« Er lachte leise. »Weißt du, ich liege jetzt schon seit einigen Minuten wach und versuche darüber nachzudenken. Ich will eine Lösung finden, doch es fällt mir schwer, sehr schwer. Ich kriege sie nicht zusammen. Immer wenn ich denke, ich hätte sie, dann ist sie weg.«
    »Verstehe«, murmelte Mary. »Kannst du denn konkret sagen, was es gewesen ist, das später wieder verschwand?«
    »Das ist nicht einfach.«
    »Glaube ich dir, Horace, aber du solltest es versuchen. Es kann ja wichtig sein.«
    »Das ist es sogar

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