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0917 - Das Totenfest

0917 - Das Totenfest

Titel: 0917 - Das Totenfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme des Schwarzen Tods war ebenfalls nur Erinnerung, so daß es mir vorkam, als hätte ich die Dinge nur geträumt.
    Dann blieb ich stehen.
    Die Entfernung war günstig.
    Nicht eine Körperlänge war die Bestie von mir entfernt. Ich zielte mit der Beretta auf ihren Schädel, wobei mein Zeigefinger den Abzug berührte.
    Mir schien, als hätte der Ghoul ausgerechnet diese Bewegung gesehen, denn plötzlich zuckte er.
    Dann hob er langsam den Kopf an und ließ auch den Umhang los, den er mit beiden Händen vor der Brust gehalten hatte. Er präsentierte mir seinen nackten, muskulösen, ledrigen Körper, auf dem fleckenweise die Haare so dicht wie Fell wuchsen.
    Kalte Mordaugen starrten mich an. Zum erstenmal sah ich sein Gesicht aus der Nähe und mußte mich wegen dessen Scheußlichkeit schon zusammenreißen.
    Die breite Stirn, die Haare, die weiß und struppig auf der hinteren Seite des Schädels wuchsen, die kleine, verwachsen wirkende Nase, unter der sich das Maul befand.
    Welch ein Maul!
    Eine große Öffnung, die mit langen Reißzähnen bestückt war und einem Raubtier zur Ehre gereicht hätten. Einfach widerlich, zum Weglaufen, und auch in mir stieg der Ekel hoch, als ich den schaumigen Dampf sah, der sich zwischen den Zähnen hervordrängte.
    Dabei ertönte ein leises Zischen, als wäre im Innern des Körpers ein Gashahn aufgedreht worden.
    Der Ghoul war eine widerliche Kreatur, die in diese Welt hineinpaßte und als er sich, bewegte, da hörte ich das leise Schaben und Knacken der Knochen, auf denen er hockte.
    Er glotzte mich an.
    Ich wich dem Blick nicht aus. Aber ich ging vor, ohne von ihm aufgehalten zu werden, und er tat auch nichts, als ich ihm die Mündung der Beretta gegen den Schädel drückte.
    Darauf hoffend, daß er mich verstand, fing ich an zu sprechen. »Mit einer Kugel kann ich dich vernichten. Sie besteht aus geweihtem Silber, sie ist perfekt für Kreaturen, wie du eine bist. Aber ich zögere noch, denn es könnte sein, daß es uns beiden gelingt, einen Kompromiß zu schließen.« Ich trat wieder zurück, um ihm mehr Bewegungsfreiheit zu geben. »Hast du mich verstanden?«
    Er bewegte nicht den Kopf, sondern nur die Augen. Die konnte er so drehen, daß er genau in mein Gesicht schaute, und so schielte er mich von unten her an.
    Er hatte mich also gehört, und ich ging davon aus, daß er auch reden konnte, denn er mußte schließlich auch mit einer Person wie Rhena in Kontakt treten.
    »Nun?«
    Der Ghoul deutete ein Nicken an. »Ja, ich habe dich gehört. Ich kenne die Menschen und auch ihre Sprache. Ich habe oft genug zugehört, als sie im Bunker eingeschlossen waren.«
    »Damals, meinst du?«
    »Als der Krieg tobte.«
    »Da hat es dich schon gegeben?«
    »So ist es.«
    Ich war froh, daß er das Dunkel aufhellen wollte. Und ich hatte ihn auch gut verstehen können. Seine Worte klangen zwar rauh und kratzig, aber ich wußte, was er meinte.
    »Wer bist du? Ein Teil des Schwarzen Tods?«
    »Nein, aber ich habe ihm gedient. Ich kannte ihn. Ich habe ihm ein Denkmal gesetzt. Ich habe ihn verehrt. Ich wollte so mächtig werden, wie er es einmal war.«
    »Aber ich hörte seine Stimme…«
    »Wirklich?« Der Ghoul hatte mich angesprochen, doch nicht mehr mit seiner Stimme, sondern mit der des Schwarzen Tods. Er hatte sie perfekt imitieren können.
    Ich wußte Bescheid. Der Ghoul mußte von diesem mächtigen Dämon so beeindruckt gewesen sein, daß er nichts anderes gesehen hatte als ihn. Und er mußte schon damals existiert haben, als es noch den Kontinent Atlantis gegeben hatte.
    Deshalb wollte ich genau wissen, wo wir uns befanden. »Ich bin in deiner Welt. Ich weiß, daß es den Planet der Magier gibt, und ich will von dir wissen, ob dieser geheimnisvolle Planet an meine Dimension stößt. Oder wo befinden wir uns hier?«
    »Es ist alles aus. Es wurde zerstört. Der Planet fiel in Stücke. Teile davon existieren noch, schweben durch Raum und Zeit. Ich bin ein Teil von ihm. Ich bin auf ihm entstanden. Urkräfte formten mich menschengleich aus dem gewaltigen Schleimsee und gaben mir das Aussehen der Zweibeiner, die sehr bald die Welt beherrschen wollten. Ich paßte mich ihnen an, denn sie waren auch die Nahrung für mich. Ich habe lange, sehr lange existiert, und ich bekam immer wieder Nahrung in all der Zeit. Ich habe sie mir geholt, aber die Menschen entwickelten sich, und so mußte ich vorsichtig sein. Ich brauchte plötzlich Verbündete und habe sie auch gefunden, nachdem der Bunker geschlossen

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