Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0918 - Auf der Schwelle der Zeit

0918 - Auf der Schwelle der Zeit

Titel: 0918 - Auf der Schwelle der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
Zweigen weg, dann sprang er auf, biss die Schmerzen mit einem Zähneknirschen weg und sagte: »Das kann ich auch, du hässlicher Lappen-August!«
    Er richtete den Blaster auf den C'weten und drückte ab. Ein nadelfeiner, blassroter Hochenergiestrahl jagte dem Dämon entgegen. Aber er traf ihn nicht! In Gedankenschnelle hatte sich aus den körpereigenen Funken ein Schutzschirm um den Dämon gelegt, der den Blasterstrahl absorbierte.
    Zamorra schrie vor Wut! Das durfte doch nicht wahr sein! Dennoch behielt er den Finger auf dem Abzug.
    Auch der Dämon schrie, aber vermutlich vor Schmerzen. Die Hautlappen stellten sich senkrecht und vibrierten. Der Funkenflug wurde stärker, schneller und hektischer. Der Schutzschirm begann grell zu leuchten.
    Konnte Zamorra ihn etwa mit dem Blaster überladen?
    Falls ja, musste das aber schnell geschehen, denn allzu lange würde die Waffe das Dauerfeuer nicht durchhalten. Dann wäre alles umsonst gewesen und seine einzige Waffe hätte versagt. Die Ladeanzeige näherte sich verdammt schnell dem bedenklichen Bereich!
    Da fiel der Schutzschirm in sich zusammen. Keinen Moment zu früh, denn im gleichen Moment brach der Strahl des E-Blasters ab. Aber seine Wirkung hatte ausgereicht.
    Durch die Überladung des Schirms ging der C'wete plötzlich in Flammen auf, die in den Hautlappen reiche Nahrung fanden. Nun wusste Zamorra auch, wessen verkohlte Leiche Logan gefunden hatte. Oder noch finden würde. Oder gefunden haben würde. Zeitreisen waren etwas wirklich Vertracktes! Vor allem die Grammatik, die man für sie verwenden musste.
    »Was wird nun aus meinem Volk?«
    Mit diesen Worten brach der Dämon zusammen und starb.
    ***
    Gegenwart
    Rhett und Gryf mussten hilflos mit anschauen, wie Zamorra über den Boden geschleift wurde. Es sah aus, als hätte er sich im Steigbügel eines unsichtbaren Pferds verfangen, das wieder und wieder in großem Bogen um den Monolithen galoppierte.
    »Wir müssen ihm helfen.« Rhett streckte den Arm nach dem Luftflirren aus, doch Gryf drückte ihn wieder hinunter.
    »Ja, aber nicht so! Am Ende zieht es dich auch noch in diesen Strudel.«
    »Wie denn dann? Irgendwas müssen wir doch machen!«
    »Ich hab nicht die leiseste Ahnung.« Gryf klang resigniert.
    Rhetts Blick fiel auf den Stein, den Zamorra in das Flimmern geworfen hatte. »Ich kapier das nicht. Warum hat der Strudel den Professor erwischt, den Stein aber nicht?«
    Gryf zuckte mit den Schultern. »Vielleicht packt die Magie nur Lebewesen.«
    »Wir können nicht einfach nur hier stehen und glotzen! Zamorra würde auch nicht…«
    »Verdammt!«, zischte Gryf. »Er ist weg!«
    Tatsächlich. Zamorra war verschwunden! Zumindest war er nicht mehr im Strudel zu sehen.
    Hektisch schaute Rhett sich um. »Wir müssen ihn suchen! Wahrscheinlich hat's ihn rausgeschleudert.«
    Da entdeckte der Erbfolger etwas anderes. Im Luftflirren erschienen drei kleine, dunkle Punkte, die rasend schnell größer wurden. So als kämen sie aus weiter Entfernung auf sie zugejagt, was natürlich Unfug war. Schließlich befanden sich diese… was auch immer es war… sie befanden sich zwischen dem Nebel um den Monolithen und Rhett, waren also höchstens fünf Meter von ihm weg. Nicht weit genug, um perspektivisch so klein zu wirken und dann immer größer zu werden.
    Außer…
    Rhett japste auf.
    Außer dieser Luftstrudel führte auf magischem Weg an einen anderen weit entfernten Ort. Vielleicht bildete er eine Art Brücke, über die ihnen gerade die drei Wesen entgegen rasten. Rhett wusste nicht, was ihn mehr beunruhigen sollte: dass die Wesen nicht vom Strudel erfasst und herumgeschleudert wurden oder dass sie inzwischen nahe genug heran waren, dass Rhett sie aus seiner Erinnerung erkennen konnte.
    »Was sind das denn für hässliche Dinger!« Gryf holte einen angespitzten Holzpflock unter der Jacke seines Jeansanzugs hervor.
    »Das sind C'weten«, hauchte Rhett. »Und wenn sie hier sind, dann weiß ich auch, wo Zamorra ist. Wann Zamorra ist! Ich glaube, wir stecken in der Scheiße.«
    »Solche Wörter benutzt man nicht!« Gryf grinste schief. »Lass uns ihnen einfach gewaltig in den Arsch treten.«
    »Das geht nicht so einfach. Ich hatte mit denen schon mal zu tun. Die hätten mich voll fertiggemacht, wenn sie nicht plötzlich verschwunden wären.«
    »Verschwunden? Wohin?«
    Rhett zeigte geradeaus. »Hierher!«
    In diesem Moment sprangen die Dämonen aus dem Luftflirren und sofort stellten sich ihre Hautlappen auf.
    ***
    Vor achtzehn

Weitere Kostenlose Bücher