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0924 - Der Herr der Nebelberge

0924 - Der Herr der Nebelberge

Titel: 0924 - Der Herr der Nebelberge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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PMS?«
    »Prämenstruelles Syndrom«, sagte Dylan.
    »Bei manchen Frauen wohl eher permanent menstruelles Syndrom«, ergänzte Zamorra ohne jede Spur von Humor.
    »Sehr witzig.« Rhett sah noch einmal auf die Uhr. »Ich gehe nach ihr sehen.«
    Auch Dylan erhob sich. »Soll ich mitkommen?«
    Hastig winkte Rhett ab. »Nein, schon gut.«
    Der Junge huschte aus dem Raum, rannte in der Eingangshalle beinahe den Butler William um, der ohne jede Gemütsregung gerade noch ausweichen konnte, und hetzte nur Sekunden später über den Hof vor dem Château. Neben dem Brunnen blieb er stehen und blickte sich um.
    Von Anka war nichts zu sehen.
    War sie hinter dem Schloss? Dann hätte er sie vom Fenster des Kaminzimmers aus aber gesehen. Oder war sie womöglich außerhalb der Umfassungsmauer? Aber warum hätte sie den Schutz der M-Abwehr verlassen sollen? Sie wollte doch nur frische Luft schnappen - und die vor dem Tor war auch nicht frischer.
    »Anka?«
    Keine Antwort.
    Rhett ging zur Zugbrücke und schaute sich bei jedem Schritt um. Zur Garage, zu den Bäumen des Parks.
    Wo konnte sie nur stecken? Warum hatte sie sich so merkwürdig verhalten? Oder war es tatsächlich nur dieses komische Syndrom, das sie rausgetrieben hatte?
    Der Erbfolger überquerte den trockenen Burggraben und blieb vor der Zugbrücke stehen.
    »Anka? Bist du hier draußen?«
    Immer noch keine Antwort. Aber Rhett spürte, dass sie in der Nähe war. Und irgendwie wusste er auch, dass sie in Schwierigkeiten steckte.
    »Anka! Sag doch was!«
    Er machte einige Schritte auf die Straßenbiegung zu, blieb stehen und sah sich unsicher um.
    Da hörte er sie! Ankas Stimme. Oder vielmehr ihr unterdrücktes Keuchen. Hinter der Biegung, seinen Blicken durch eine Felsnase entzogen.
    Gerade als er losrennen wollte, kam sie um den Felsen geschossen und jagte auf ihn zu.
    »Anka?«
    Ihr Gesicht, ihr hübsches, zartes Gesicht mit den engelsgleichen Zügen war zu einer Grimasse verzogen. Einer Maske aus purem Hass!
    »Was ist denn los mit…«
    Weiter kam Rhett nicht. Eben noch war sie zehn Meter von ihm entfernt gewesen - und plötzlich sah er sie direkt vor sich.
    Der Blinzelsprung, von dem sie mir erzählt hat.
    Der Gedanke schoss Rhett noch durch den Kopf, da sprang ihn das Mädchen auch schon an, riss ihn um und drückte ihn mit ihrem ganzen Gewicht zu Boden. Der Erbfolger war viel zu perplex, um sich ernsthaft zu wehren oder gar einen Gegenangriff zu starten. Eine unendliche Sekunde lang taumelten Fragen über Fragen durch sein Bewusstsein.
    Was tut sie da? Warum schaut sie so hasserfüllt? Habe ich mich in ihren Gefühlen getäuscht? Habe ich etwas falsch gemacht?
    Erst, als Anka ihm die Finger um den Hals legte und zudrückte, wurde ihm klar, dass diese Fragen im Augenblick zweitrangig waren.
    »Du bist schuld!«, keifte das Mädchen ihn an. In ihren Augen leuchtete der Wahnsinn.
    Rhett versuchte, Ankas Finger aufzubiegen, doch es gelang nicht.
    Sein erster Gedanke lautete: Mann, hat die Kraft! Sein zweiter: Schuld? Woran?
    Dann wollte er sie von sich abschütteln. Er stöhnte und wand sich unter ihrem Körper, wurde sich für einen irrwitzigen Wimpernschlag lang der Tatsache bewusst, dass genau dieses Bild in einem anderen Zusammenhang seit Wochen durch seine geheimen Träume geisterte, und versuchte sie mit aller Gewalt wegzudrücken.
    Ohne Erfolg. Ihre Schenkel spannten ihn ein wie ein Schraubstock und ließen keine Flucht zu.
    Wie kann das sein? Sie wiegt doch fast nichts. Das kann nicht… das geht nicht mit rechten… das…
    Die Luft wurde ihm knapp. Erste Sterne zerplatzten vor seinen Augen und regneten in einem Funkenfeuerwerk zu Boden.
    Auch wenn sich in seinem Hinterkopf noch immer eine Stimme lautstark dagegen wehrte, (du kannst ihr nicht wehtun du liebst sie doch ) wusste er, dass ihm nur eine Chance blieb.
    Es tut mir leid. Es tut mir so leid!
    Dann ballte er die Hand zur Faust und schmetterte sie ihr ins Gesicht.
    »Verfluchter Erbf…«
    Ihre Nase brach mit dem lauten Knacken eines trockenen Astes. Der Rest ihres Satzes versank in einem Sumpf aus Blut und Knochensplittern. Ein roter Schwall schoss aus ihrer Nase und klatschte in Rhetts Gesicht.
    Jetzt musste sie ihn doch endlich loslassen!
    Sie ließ nicht los. Sie drückte weiter zu und schimpfte in unverständlichem blutigem Blubbern weiter auf den Erbfolger.
    Spürte sie denn überhaupt keinen Schmerz?
    Oh Alter, jetzt steckst du voll in der Scheiße!
    Immer mehr Sterne hauchten ihr Leben vor seinen

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