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0924 - Der Herr der Nebelberge

0924 - Der Herr der Nebelberge

Titel: 0924 - Der Herr der Nebelberge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Die Stimme des alten Mannes klang wie zerbrechendes Glas. Er griff hinter sich und zerrte zwischen den Dämonenleibern einen Jungen hervor, den er vor seinen Körper stellte.
    Hendreg!
    »Sonst stirbt dieser freundliche Bursche.«
    Mit einem langen Dolch durchschnitt er zwei-, dreimal die Luft. Zamorra war klar, was geschehen würde, wenn die Schneide Hendregs Hals traf.
    Aktanur kicherte. Dann leckte er über den Dolch und ritzte dabei seine Zunge an.
    »Scharf!« Wieder das irre Kichern. »Jetzt wirf deine komische Waffe weg! Ich, Norc Rimrar, befehle es dir.«
    Er streckte die verletzte Zunge heraus und Blut rann ihm übers Kinn.
    Zamorra zögerte einen Augenblick. Doch dann wurde ihm klar, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Ein schriller Schrei ertönte. »Nein!«
    Anka!
    Der Professor sah nach rechts zu den Säulen. Hatte Rhett sie also tatsächlich befreien können? Doch da, wo er sie zu sehen erwartete, war sie nicht mehr. Stattdessen tauchte sie wie aus dem Nichts vor Aktanur auf und entriss ihm den Jungen, noch bevor der Alte zu einer Reaktion fähig war.
    Der Blinzelsprung , zuckte es Zamorra durch den Kopf.
    Sie schleuderte Hendreg zur Seite, der sofort zu Rhett und Dylan rannte.
    Aktanurs Klinge zischte durch die Luft, doch sie verfehlte den Jungen. Dafür traf sie Anka!
    Plötzlich klaffte an ihrem Hals ein breites, blutiges Grinsen auf. Sie gab ein blubberndes Röcheln von sich, ihre Hände fuhren nach oben und wollten die Wunde zupressen. Das Blut sprudelte dennoch zwischen ihren Fingern hervor.
    »Rhett!«, gurgelte sie.
    Ein infernalischer Schrei erschütterte den Schöpferraum. Ein Schrei voller Verzweiflung, Schmerz und Wut. Der Erbfolger hatte ihn ausgestoßen.
    Er wollte zu Anka rennen, doch Dylan hielt ihn zurück.
    Das Mädchen sackte in die Knie, der Oberkörper blutüberströmt.
    Aktanur trat in den Raum und machte den Weg frei für die Dämonenbrut. »Glaubt ihr, das könnte euch retten?« Er riss an seinen Haaren und kicherte. Seine Augen rollten wild in ihren Höhlen. »Glaubt ihr das?« Nach hinten gewandt schrie er: »Tötet sie!«
    Die erste Kreatur, die in den Saal eilte, war ein affenähnliches Geschöpf mit langen, gebogenen Krallen. Das Scheusal blieb vor Anka stehen, die ihn mit großen Augen ansah. Dann hob es die Klauen und ließ sie niedersausen. Es zerfetzte Ankas Brustkorb, riss ihr das Herz heraus und schleuderte es Zamorra entgegen.
    Noch bevor das Mädchen mit dem Gesicht auf den Boden schlug, war es tot. Dass die Kreatur ihr auch noch den rechten Arm abriss, bekam sie sicher nicht mehr mit.
    Rhetts Schreie gingen unter in dem Kreischen des Reißers, der in den Saal quoll.
    Er war ein gigantischer Fleischkoloss, aus dessen Oberkörper in alle Richtungen lange, biegsame Hälse ragten. Auf ihnen saßen die unterschiedlichsten Köpfe. Pantherähnliche, vogelähnliche, menschenähnliche, krokodilähnliche. Sie alle hatten eins gemeinsam: riesige aufgerissene Mäuler voller scharfer Zähne, aus denen das grauenhafte Katzengeschrei drang.
    Weitere Dämonen schoben von hinten nach und verteilten sich im Raum.
    Sie ließen sich Zeit, hatten keinen Grund zur Eile. Die Dämonenjäger saßen in der Falle!
    Ohne darüber nachzudenken, riss Zamorra den Blaster hoch. Er richtete ihn grob in Richtung des Reißers, zielte aber nicht. Bei dem Ungetüm war das nicht nötig! Er drückte ab. Wieder und wieder und wieder. Tatsächlich traf er hin und wieder einen der Köpfe, der in einer Schleimfontäne zerplatzte, doch an seiner Stelle wuchsen sofort zwei weitere Köpfe nach, noch bizarrer, mit noch schärferen Zähnen.
    Auch Rhett und Dylan feuerten in die Dämonenmassen. Zamorra sah, dass sie schrien, doch der Reißer war zu laut, als dass er es hören konnte. Sie schossen. Wieder und wieder. Was sie trafen, stürzte zu Boden und wurde von anderen, noch schrecklicheren Wesen überrannt.
    Es war vorbei! Sie hatten keine Chance mehr. Da hätten sie auch versuchen können, sich mit einer Schneeschaufel einer Lawine entgegenzustellen.
    Ein weiterer nutzloser Schuss aus Zamorras Blaster zerfetzte dem Reißer einen Kopf.
    Für einen Augenblick blieb das Monster stehen, um sich zu orientieren. Sofort hatte er Zamorra als den Urheber seiner platzenden Köpfe ausgemacht und walzte auf ihn zu.
    Doch in der Sekunde des Innehaltens hörte Zamorra erneut das Flüstern des Obersten.
    »Erlöse - mich! Schnell!«
    Der Dämonenjäger schloss kurz die Augen. Ja, er musste es tun. Es ging nicht anders.
    Er

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