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0924 - Der Herr der Nebelberge

0924 - Der Herr der Nebelberge

Titel: 0924 - Der Herr der Nebelberge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Aktanur! Auch dafür habe ich eine Lösung. Wir werden mit einem magischen Ritual die Lebensenergie von Menschen ableiten und den Obersten damit speisen. Wenn wir genug Spender finden, können wir ihn ewig am Leben erhalten. Wenn du dich gelegentlich davon bedienst, wirst auch du ein langes Leben vor dir haben.« Krychnak machte eine Pause. »Wenn mein Plan funktioniert, wirst du ohnehin eine ganz besondere Art der Unsterblichkeit erlangen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Das werde ich dir sagen, wenn es so weit ist!«
    (Zamorra wusste auch nicht, was Krychnak ausdrücken wollte. Aber wegen Rhetts Erinnerungen an den Dämon vermutete er, dass es sich dabei um den Plan handelte, bei dem auch der Erbfolger eine große Rolle spielte. Da geschah etwas, womit Zamorra überhaupt nicht gerechnet hatte: Krychnak sah ihn an! Obwohl der Dämon keine Augen hatte, sah er den Professor an!
    Doch dann wurde Zamorra klar, dass der Dämon zur Schreibsäule schaute, also - wenn man so wollte - in die Kamera blickte.
    »Bei LUZIFER, seit wann ist dieser Archivstern auf der Säule? Protokolliert der etwa alles mit?«
    Krychnak rannte auf Zamorra zu, streckte die Hand nach ihm aus, die auf ihn zuraste und dabei groß wie ein Haus wurde. Und dann… )
    ***
    ... riss die Aufzeichnung ab.
    Zamorra fuhr zurück. Er konnte sein Glück nicht fassen, dass das Schicksal ihm diesen Archivstern zugespielt hatte!
    Nun wusste er, dass Aktanur bloß ein Mensch war. Ein böser, aber dennoch nur ein Mensch. Er wusste, wozu er die Opfer ins kleine Land holte: um den Obersten und sich selbst am Leben zu halten. Er wusste, warum die Dämonen hier waren und warum die Wolkendecke am Himmel kaum Sonnenstrahlung durchließ. Er wusste sogar, wo der Schöpferraum lag, den Rhett und Dylan suchten. Dennoch hatte ihn an dieser Aufzeichnung etwas Bedeutsames irritiert - er wusste nur nicht, was es gewesen war! Es war wichtig, so viel war klar, aber worum handelte es sich? Immer wenn sein Geist danach greifen wollte, entglitt ihm der Gedanke wieder. Bevor er sich eingehender damit beschäftigen konnte, erklangen Schreie und das peitschende Geräusch der Blaster.
    ***
    »Toll! Ein Schlafraum!«
    Zwölf Türen! Elf Schlafräume! Langsam verlor Rhett die Geduld.
    Hinter einer dieser dämlichen Türen musste doch das Schöpferauge sein. Und Anka! Zumindest wenn Nhoi keinen Unsinn erzählt hatte.
    Dummerweise sahen die Türen von außen beinahe gleich aus, sodass man nicht auf die Bedeutung des dahinterliegenden Raumes schließen konnte. Lediglich die verblassenden Symbole auf dem Holz unterschieden sich voneinander. Sie waren aber so abstrakt, dass sie keinerlei Hinweis lieferten. So waren hinter der Tür mit drei Wellenlinien kein Badezimmer und hinter der mit zwei flaschenähnlichen Symbolen nicht die Hausbar zu finden, sondern - ja, richtig! - Schlafgemächer. In ihnen standen zwischen drei und sechs breite Betten, genauso viele Schränke und ein großer runder Tisch im Zentrum. Regale oder kitschige Bilder schmückten die Wände.
    Nur ein Raum hatte sich bisher deutlich von den anderen unterschieden. Er war klein gewesen, vielleicht zwei auf zwei Meter. Die Hälfte davon hatte ein kniehohes gemauertes Podest eingenommen, in dem sich oben eine kreisrunde Öffnung befand.
    »Wozu das wohl einst diente?«, hatte Dylan gefragt.
    »Stell es dir aus Porzellan vor, dann weißt du es.«
    »Oh Kacke!«
    »Genau!«
    Natürlich hatten sie zuerst die Tür geöffnet, von der sie vermutet hatten, der Raum dahinter liege an der Vorderseite der Festung, da sich hier das Schöpferauge befand. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte ihnen einen riesigen, wuchernden Dornenstrauch auf einer kleinen Insel inmitten eines muffigen Tümpels - der überall vor sich hin stinken mochte, nur nicht vor der Festung! Denn sonst hätten sie ihn dort gesehen.
    Das Fenster im Schlafraum nebenan wies in annähernd die gleiche Richtung, hätte also auch annähernd den gleichen Ausblick bieten müssten. Tat es aber nicht! Von hier aus sah Rhett nur einen sternenübersäten Nachthimmel, selbst als er sich aus dem Fenster beugte und nach unten schaute. Schnell zog er sich wieder zurück. Wie lange ein Sturz aus diesem Fenster wohl dauern mochte? Ewig? Oder noch länger?
    Ihnen wurde klar, dass sie sich auf ihren Orientierungssinn nicht verlassen konnten. Nach der fünften oder sechsten Tür fiel ihnen sogar auf, dass manche der Räume viel zu groß waren, um wirklich nebeneinanderliegen zu können. So

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