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0925 - Blutzoll

0925 - Blutzoll

Titel: 0925 - Blutzoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Bedrängnis, aber es war da die Ungewißheit, nichts zu wissen, daneben zu stehen, ins Leere zu schauen, nur zuzusehen, an nichts mehr denken zu können, erst recht nicht an irgendeine Lösung oder Aufklärung, das alles war ein Schuß in den Ofen geworden, und ich rannte durch das Büro wie ein unruhiger Tiger.
    Es war zum Heulen. Ich bekam die Dinge nicht in den Griff, und es tat sich auch nichts.
    Zweimal traf ich mich mit Bill Conolly, der seine Sommergrippe zwar noch nicht überstanden hatte, aber wieder auf dem Wege der Besserung war. Sibelius hatte hin und wieder die Treffen der Spiritisten besucht, obwohl er von ihnen nie viel gehalten hatte. Er war seinen eigenen Weg gegangen und hatte sicherlich keinen Kollegen eingeweiht. Bei Bill Conolly war es etwas anderes gewesen. Ihm hatte er vertraut, und er wußte auch genau, daß der Reporter ihn nicht enttäuschen würde. Aber Sibelius war tot, der Schatten war schneller gewesen, und ich erlebte praktisch den ersten Tag ohne Suko und Shao.
    Einige Male war ich rüber in die Wohnung der beiden gegangen und hatte dort nachgeschaut, aber es war nichts zu sehen gewesen. Ich tappte im Dunkeln, und meine Angst um die beiden Freunde wuchs.
    Die Nacht löste den warmen Tag ab. Die Dunkelheit kam, mit ihr mal wieder ein Regenschauer. Ich lag auf meinem Bett, das Fenster des Schlafzimmers war nicht geschlossen, und so lauschte ich dem Rauschen des Regens, der die Luft zwar feuchter, aber kaum kühler machte. Es blieb verflucht warm.
    Ich lag wach da, auch nach Mitternacht, schaute gegen die Decke, als könnte sich dort eine Lösung abzeichnen.
    Dann versuchte ich, für den nächsten Tag so etwas wie einen Plan zu machen. Ich mußte etwas tun, aber es war so verflucht schwer, konkret was in Szene zu setzen.
    Der Plan lief mir schon zu Beginn aus dem Ruder. Es gab nichts, wo ich den Hebel ansetzen konnte.
    Was ich wußte, war wenig, ansonsten lagen die Dinge wie unter einer dicken Nebelschicht.
    Zweimal stand ich auf und duschte mich kurz ab. Ich fragte mich, wie man als Mensch dermaßen viel Schweiß produzieren konnte. Ich verfluchte diese Tropensommer, legte mich wieder auf das feuchte Laken, wünschte mir den Schatten herbei, der mir als einziger die Spur zu den beiden Verschwundenen zeigen konnte.
    Trotz meiner Sorgen schlief ich irgendwann ein, doch es war kein guter Schlaf. Des öfteren schreckte ich hoch, durch irgendwelche Traumbilder aus dem Schlaf gerissen, aber ich sah keinen Menschen in meiner Nähe, nur die vertraute Umgebung.
    Dafür schlief ich am Morgen länger. Bis tief hinein in den Sonnenaufgang, und der gleißende Körper am Himmel füllte mein Schlafzimmer mit seinem hellen Licht.
    Mühsam und mit ziehenden Gelenken stand ich auf. Auf die Messerschramme hatte sich eine Kruste gelegt. Die Wunde zog noch, wenn ich meinen Körper falsch bewegte.
    Als das Telefon tutete, war ich wie ein Blitz da und hob ab. Meine Hoffnung zerplatzte, als ich die Stimme meines Chefs hörte, der von mir wissen wollte, ob es Fortschritte gegeben hätte.
    »Leider nicht, Sir.«
    »Bei mir auch nicht. Kommen Sie ins Büro?«
    »Ja, etwas später.«
    »Gut, dann reden wir noch mal darüber.«
    »Sicher, Sir«, sagte ich mit müder Stimme und legte auf. Wieder duschen, wieder ein knappes Frühstück, aber diesmal nahm ich es mit einem Druck im Magen auf. Ich aß, ohne zu genießen. Es war nicht mehr als das Aufnehmen von Nahrung, aber bevor ich das Haus verließ, ging ich noch nach nebenan.
    Der Besuch diente einzig und allein als Alibi-Funktion. Weder von Shao noch von Suko war etwas zu sehen. Auf mich wirkte die Wohnung so schrecklich leer. Ich machte mich rasch aus dem Staub und fuhr zum Yard. Nicht mit der U-Bahn, sondern mit dem Wagen. Einigermaßen pünktlich traf ich ein, wo Glenda bereits auf mich wartete. Den frischen Kaffee hatte sie trotz Wärme gekocht.
    »Danke«, sagte ich.
    Sie schaute mich an, weil ich neben ihr im Vorzimmer stehengeblieben war, die Tasse noch in der Hand haltend. »Und? Hast du eine Spur von den beiden entdeckt?«
    »Nein.«
    Sie atmete tief aus. »Himmel, John, die können doch nicht wie vom Erdboden verschluckt sein. Das ist unmöglich. Ich kann es nicht glauben.«
    »Leider müssen wir es.«
    »Und was willst du jetzt tun?« Als sie mein Gesicht sah, entschuldigte sich Glenda für diese Frage.
    »Schon gut, John, schon gut. Ich weiß, daß es dumm war, aber man ist in diesen Situationen so verdammt hilflos.«
    »Das stimmt. Außerdem weiß

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