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0926 - Mörderische Lockung

0926 - Mörderische Lockung

Titel: 0926 - Mörderische Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blutig war, was sie nicht störte, denn aus dem aufgeklafften Maul fuhr eine breite Zunge hervor, die das Blut an den Seiten ableckte.
    »Das ist nicht ihr eigenes Blut«, murmelte Jane. »Bestimmt nicht.«
    »Dann hat sie ein Opfer gerissen.« Ich nickte.
    Jane atmete schnaufend. »Ich hoffe, John, daß es ein Tier gewesen ist…«
    Das andere ließ sie unausgesprochen, aber ich wußte auch so, was sie damit gemeint hatte.
    Ich allerdings fragte mich, weshalb sich dieses Tier so plötzlich wieder gezeigt hatte.
    Wie eine Kreatur, die genau wußte, um was es geht, stand der Hund vor uns. Nur schaffte er es nicht, sich mit uns Menschen auf einer Ebene zu verständigen, denn Tiere können vieles, aber das Sprechen hat ihnen noch niemand beigebracht, von den Märchen einmal abgesehen. Es gibt eben zu große Unterschiede zwischen Menschen und Vierbeinern.
    Trotzdem hatte er eine Botschaft für uns. Es war zu spüren, auch jetzt, wo er sich uns beinahe behutsam näherte. Ich schaute weniger den Hund an, sondern richtete mein Augenmerk lieber auf Jane Collins, die so aussah, als hätte sie mich völlig vergessen. Sie war voll und ganz auf den Hund konzentriert, und ihr Blick fraß sich in seine Augen, als könnte sie dort eine Botschaft ablesen. Hatten sie Kontakt? Ich fragte sie.
    »Jane…« Obwohl meine Stimme laut genug gewesen war, reagierte die Detektivin nicht. Sie war und blieb voll und ganz auf den Hund konzentriert, und sie setzte sich plötzlich in Bewegung.
    Es war ein kleiner, ein zuckender Schritt. Meine Frage, wohin sie wollte, wurde von ihr ignoriert. Es zählte einzig und allein der Hund, und die Dogge wiederum hatte nur darauf gewartet, daß Jane auf sie zukam. Sie drehte sich, aber sie hielt den Kopf so zur Seite gedrückt, daß sie Jane im Auge behalten konnte.
    Mich hatte die Detektivin vergessen. Sie ging hinter der Dogge her und dabei genau den Weg zurück, den wir zuvor gegangen waren. Wir befanden uns noch in der Kurve. Sehr bald schon erschien das Tor, aber es war geschlossen.
    Sicherlich waren wir längst in den Bereich der elektronischen Augen gelangt, darum kümmerte sich Jane Collins nicht, und auch mir war es letztendlich egal, denn ich mußte ihr auf den Fersen bleiben und durfte sie keinesfalls allein lassen.
    Der Hund passierte das Tor und blieb dann stehen, um gegen die Mauer zu starren.
    Auch Jane hatte gestoppt. Ich hielt ebenfalls an. Mein Blick glitt wieder an den Gittern entlang. Die Zwischenräume waren einfach zu schmal, um uns hindurchzulassen. Wenn wir aufs Grundstück gelangen wollten, mußten wir die Mauer überklettern oder uns an den Stangen des Tores in die Höhe hangeln.
    Die Dogge ging zurück. Sie wollte nicht flüchten, dann hätte sie anders reagiert. Sie brauchte nur einen genügend großen Platz, um einen anständigen Anlauf für den Sprung zu nehmen.
    Dann startete der Hund. Und er stieß sich so wuchtig ab, daß er mit dem ersten Sprung bereits die Mauer geschafft hätte, aber er war zu flink, um sich auf der breiten Krone zu halten. Er landete unten, blieb stehen und bewegte seinen Kopf, als wollte er Jane auffordern, das gleiche zu tun.
    Die Detektivin ließ sich nicht lange bitten. Bevor ich noch eingreifen konnte, lief sie auf die Mauer zu, sprang in die Höhe, umfaßte die Mauerkrone und fand Halt.
    Meine Hilfe brauchte sie nicht, denn sie zog sich kraftvoll in die Höhe und wälzte sich geschickt auf den breiten Vorsprung, wo sie bäuchlings liegenblieb. Dann richtete sie sich auf und sprang auf der anderen Seite zu Boden. Ich blieb vor der Mauer zurück, aber nicht mehr lange, denn ich nahm denselben Weg wie Jane.
    Es war einigermaßen gut zu packen, auch wenn ich mir den linken Handballen aufschürfte.
    Von irgendwelchen Wächtern sah ich nichts. Jemand mußte sie ausgeschaltet haben, eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht. So wären sie schon längst gekommen.
    Jane schaute mir entgegen, aber sie sah für mich aus wie eine Fremde.
    Ich sprang nach unten. Mit beiden Beinen zuerst kam ich auf, aber durch die Schräge kippte ich nach hinten und hatte Mühe, mich wieder zu fangen.
    Auf einem Stein rutschte ich aus und landete auf dem Hinterteil. Warum sich die Lage verändert, wußte ich nicht. Auch Jane konnte nicht eingreifen, aber die Dogge knurrte plötzlich, und ich mußte dieses Geräusch als Warnung auffassen. Das Knurren verstummte. Dann sprang mir der Hund an die Kehle!
    ***
    Beth Calvaro hatte das Bad verlassen und sich angezogen. In der Wahl

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