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0926 - Mörderische Lockung

0926 - Mörderische Lockung

Titel: 0926 - Mörderische Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihrer Kleidung war sie sehr sorgfältig vorgegangen. Die Kleiderschränke der Gästezimmer waren gut gefüllt. Jeder Geschmack war berücksichtigt worden, und so hatte auch die Frau etwas Annehmbares gefunden.
    Einen Hauch von Slip, eine rote, weit und tief geschnittene Bluse, eine schwarze Hose mit modischen Bundfalten. Sie liebte den starken Kontrast in der Kleidung. Auf der einen Seite das Rot, auf der anderen das Schwarz.
    Wie Feuer und Verdammnis!
    Beth schüttelte ihr Haar aus. Dann kämmte sie es wild durch, so daß es den Kopf wieder wie eine Mähne umfloß. Im Spiegel schaute sie sich an. Ihre Augen waren etwas Besonderes. Kalt und leicht grünlich schimmernd, manchmal auch dunkel, weniger klar, sondern verhangen.
    Ihre Palette war groß.
    Bisher war alles recht gut gelaufen, und Beth konnte durchaus zufrieden sein. Der Kontakt zu Jane Collins war hergestellt worden, der Don badete ebenfalls nicht in Mißtrauen gegen sie, und Jane war es gelungen, das Grundstück zu betreten. Daß dabei ein Mensch hatte sein Leben lassen müssen, interessierte sie weniger. Wo gehobelt wurde, da fielen auch Späne, und bei ihr immer sehr reichlich.
    Nur der Begleiter gefiel ihr nicht.
    Sie hatte ihn bisher nicht mal zu Gesicht bekommen, doch er war von einer Aura umgeben, die sie nicht akzeptieren konnte. Er paßte nicht zu Jane, und Beth konnte sich nicht vorstellen, wie ihre alte Bekannte dazu gekommen war, sich mit dieser Person abzugeben.
    Er störte sie.
    Er war ein Fremdkörper.
    Er mußte weg!
    Die letzten drei Worte waren für sie am wichtigsten gewesen. Weg mit dem Mann, so schnell es ging. Auf der Stelle. Und sie hatte einen guten Helfer.
    Eigentlich hatte sie vorgehabt, das Zimmer zu verlassen, um sich um den Don zu kümmern. Die Abrechnung mit ihm und seinen Leuten stand noch bevor, aber dieser andere Mann war jetzt wichtiger.
    Wieder hockte sich Beth auf den Boden.
    Konzentration.
    Der Hund war wichtig. Sie mußte es schaffen, in seine Tierseele einzudringen und ihn zu einer neuen Bluttat zu bewegen. Alles andere lief dann wie von selbst…
    ***
    Ich hatte es nicht fassen können, aber es war mir auch gelungen, mich auf den Angriff des Tieres einzustellen. Und es war mein Glück gewesen, daß ich auf den Rücken gerutscht war, denn als er auf mich zuflog und ich noch Janes Schrei hörte, da hatte ich die Beine bereits angewinkelt und rammte sie im richtigen Augenblick nach vorn. Mit beiden Füßen erwischte ich die heranfliegende Bestie.
    Meine Füße rammten gegen diese gewaltige Gestalt, und ich hatte das Glück, den Körper zurückschleudern zu können.
    Alles ging blitzschnell. Ich würde auch kaum Zeit haben, um mich auf einen zweien Angriff einzustellen, der Hund knurrte böse, bellte und rollte sich herum. Er schlug mit seinen Pfoten, die über den Boden kratzten, dann stand er wieder auf allen vieren, sein Kopf schien nur noch aus Maul zu bestehen.
    Was Jane tat, bekam ich nicht mit.
    Ich hatte meine Waffe gezogen und jagte mehrere Kugeln in den Körper.
    Die geweihten Silbergeschosse stoppten ihn, denn er hatte noch nicht zum Sprung angesetzt. Alles war auch rasend schnell gegangen. Die Schüsse fielen, die Kugeln zerfetzten einen Teil des Kopfes, wo Knochen, Fleisch und Blut wegflogen und der Körper selbst auf dem Boden landete, mit zuckenden Beinen und Pfoten, die das Erdreich aufrissen und dabei kleine Staubwolken produzierten.
    Er war tot, das wußte ich. Und ich lag auf dem Rücken, wobei ich das Gefühl der Erleichterung spürte, das durch meinen Körper rieselte, mich aber für einen Augenblick irgendwohin wünschte, nur nicht mehr in diesen Garten.
    »Du mußt hochkommen, John!« Jane stand neben mir und streckte mir ihre Hand entgegen.
    Ich schaute sie an.
    »Bitte!« drängte sie. »Man wird die Schüsse gehört haben. Wir müssen weg.«
    Das gab den Ausschlag. Ich kam wieder auf die Füße und warf dem Kadaver noch einen letzten Blick zu. Jane hatte sich bereits auf den Weg gemacht. Sie huschte quer über das Gelände, wobei sie ständig Deckung hinter den Pflanzen oder den großen Terrakotta-Töpfen fand.
    Aber sie lief schräg zum Haus hoch, wo sich im Moment noch nichts tat.
    Hinter einem Hochbeet fand Jane Deckung. Sie drehte sich um und sah mich herbeilaufen. Neben ihr ging ich in die Knie. »Hast du was gesehen?« fragte ich.
    »Nein, noch nicht.«
    »Gut, dann werden wir zusehen, daß wir das Haus erreichen. Ich wundere mich, daß der Don nicht reagiert. Er lebte doch sicherlich nicht

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