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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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widerlicher Drecksack!«
    »Was höre ich denn da? Du bist doch nicht etwa… wütend? Ich weiß, wir hatten einen holprigen Beginn in unserer Beziehung. Leider sind dir durch meine Einwirkung einige Freunde abhandengekommen. Wie hieß dieser kleine Drache doch gleich, der seit meiner Neuwerdung und seinem… Unfall nicht wieder erwacht ist? Oder Selverne! Gut, sie war die Bettgespielin deines Vorfahren, aber das macht beim Erbfolger keinen so großen Unterschied, nicht wahr? Und jetzt natürlich die arme Kathryne. Oder Anka. Oder wie auch immer.«
    »Du sollst dein Maul halten!« Rhett presste jedes einzelne Wort zwischen den Zähnen hervor. Was wollte dieser Scheißkerl von ihm? Wie konnte er überhaupt in seine Träume eindringen? Oder war er gar nicht eingedrungen und nur ein Teil dieses Traums? »Verschwinde! Lass mich in Ruhe!«
    Krychnaks Grimassenlächeln erlosch und seine aufgesetzte gute Laune verflog. »Gut, wie du meinst. Aber vorher will ich dir etwas sagen. Und du tust gut daran, mir zuzuhören! Du hast gesehen, dass ich Anka erschaffen habe. Du hast miterlebt, wie Aktanur und seine Monster sie verstümmelt und getötet haben. Meine Magie ist verantwortlich dafür, dass sie nun wieder lebt! Du solltest also etwas mehr Dankbarkeit zeigen, mein Junge.«
    »Ich…«
    »Schweig!« Krychnaks Stimme grollte wie Donner über Rhett hinweg und tatsächlich verschluckte er, was er sagen wollte. »Ich will, dass du verstehst, dass ich an Ankas Zustand schuld bin! Meine Magie hat ihr das Leben gerettet, aber zugleich sorgt sie dafür, dass sie nicht wieder erwacht! Ich bin der Einzige, der ihre Seele in den Körper zurückschicken kann. Es ist an dir, deine Kleine zu retten. Wenn du ihre Leiden beenden willst, dann komm vor das Schloss des weißen Magiers Zamorra. Und komm allein, oder Anka wird für den Rest der Ewigkeit diese Schmerzen erleiden!«
    Rhett wollte noch etwas erwidern, da zerfaserte zunächst der durchscheinende Krychnak, dann kam wieder Bewegung in das erstarrte Exemplar. Die Feuerlohe schoss auf Anka zu, schmolz ihr den Arm vom Körper, doch nur Augenblicke später verschwand erst sie und dann der Dämon.
    Von einer Sekunde auf die andere stand Rhett alleine in den schottischen Highlands. Wie ein Zuschauer im verlassenen Bühnenbild eines Theaters.
    Auch die Umgebung hatte keinen Bestand. Von Ankas Erinnerungen nicht länger aufrechterhalten, verschwamm sie, verblasste und wurde abgelöst von einer normalen Traumlandschaft. Auf dem Weg in seinen eigenen, weder von Anka noch von Krychnak beeinflussten Schlaf, verfolgte ihn dennoch die Stimme des Dämons wie ein anhängliches Echo: »Komm allein!«
    ***
    Rhett schreckte in seinem Sessel zusammen und drei Augenpaare richteten sich auf ihn. »Sorry, ich muss voll weggepennt sein.«
    Dylan grinste ihn an. »Keine Sorge, wir sind auch ohne dich zurechtgekommen. Wir haben inzwischen einige weitere Szenen aus Ankas Erinnerungen hinter uns.« Das Grinsen in seinem Gesicht verkrampfte und erlosch. »Wir haben gesehen, wie aus Kathryne Anka wurde. Wie… wie sie von Krychnak…«
    »Hör auf zu stammeln, Alter. Ich hab zwar geschlafen, hab es aber trotzdem mitbekommen. Im Traum. Irgendwie. Das ist echt voll krass.«
    Noch krasser war allerdings, dass sich in diesen Traum Krychnak eingeschlichen hatte. Der echte, derzeitige Krychnak. Nicht der aus Ankas Erinnerung. Oder war er nur Teil des Traums gewesen? Schon während des Schlafs hatte er sich diese Frage gestellt, aber im wachen Zustand erschien ihm das noch wahrscheinlicher.
    »Wir wären so weit, noch einmal in Ankas Bewusstsein vorzudringen«, sagte Uschi. Sie wirkte übernächtigt. Die Augen hielt sie leicht zusammengekniffen, wie manche Menschen es tun, wenn sie Kopfschmerzen haben. Offenbar litten die Peters-Zwillinge mehr unter Ankas mentalen Schreien, als sie zugeben wollten. »Wir müssen endlich etwas finden, das sie entweder weckt oder zumindest ihre Qual lindert.«
    Ich wüsste da etwas. Oder jemanden. Er wartet draußen vor dem Château auf mich. Wenn es nicht nur ein Traum war!
    Noch immer hallte ihm die Stimme im Ohr: »Komm allein!«
    Rhett beschloss, erst die nächste Episode aus Ankas Erinnerungen abzuwarten, bevor er sich festlegte, ob Krychnak ihn wirklich draußen erwartete. »Ich bin bereit. Fangt an.«
    Kaum hatte Rhett die Worte ausgesprochen,…
     
    ... stürzten die Bilder auf ihn herein. Schmerz tobte durch seinen Körper, zerfraß ihn, zerfetzte ihn, verwehte die Reste in die

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