Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und wollten wissen, wie meine Kinder, die ja eine versoffene Mutter haben«, fügte sie voller Bitterkeit hinzu, »an das Geld gekommen sind. Sie haben es ihnen dann gesagt und erklärt, daß sie es geschenkt bekommen haben.«
    »Haben die Kinder das geglaubt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Haben Sie nachgefragt?«
    »Ja. Das wohl.« Sie nickte. »Jemand hat Jens und Silvia einen Schein gegeben.«
    Beide horchten wir auf. »Kannten die beiden den Mann? War es jemand aus dem Ort?«
    Auf Harrys Frage hob Helga Stolze nur die Schultern. »Nichts Genaues weiß man. Jedenfalls sind sie verschwunden. Und daran ist nichts zu ändern.«
    »Sie haben aber noch andere Personen gefragt?« sagte ich. »Das konnten wir sehen.«
    »Stimmt.« Jetzt schenkte sie sich Wasser nach. Es klappte schon besser. »Aber niemand wußte so recht etwas zu sagen. Sie sind zwar gesehen worden, doch…«
    »Allein?«
    »Keine Ahnung, Herr Sinclair. - Die Menschen auf einem Rummel sind zumeist zu sehr abgelenkt, denke ich.«
    »Ja, da haben Sie wohl recht.«
    Frau Stolze hatte getrunken und stellte das Glas wieder weg. »Sie haben von den Stimmen oder der Stimme erzählt, die Sie gehört haben, Herr Sinclair. Wie war sie denn? Können Sie mir da etwas mehr sagen?«
    »Ich werde es versuchen. Es war eine Flüsterstimme.«
    »Wie bei mir.«
    »Ich konnte nicht herausfinden, ob sie einem männlichen oder weiblichen Wesen gehörte.«
    »Wie bei mir.«
    »Und dennoch kam mir die Stimme bekannt vor. Ich muß sie schon mal gehört haben.«
    »Ich nicht!« sagte die Frau. »Mir ist sie nicht bekannt vorgekommen. Ich habe sie nie zuvor gehört. Als sie aufklang, da saß ich in der Küche und habe mich natürlich dort umgesehen, denn die Stimme hörte sich an, als stünde der Sprecher direkt neben meinem Ohr. Aber er war nicht da, ich habe ihn nicht gesehen. Die Stimme war nur zu hören, und er sprach aus dem Unsichtbaren zu mir.«
    »Das gleiche erlebte ich.«
    Helga Stolze fing wieder an zu zittern. »Haben Sie denn schon darüber nachgedacht, wer es gewesen sein könnte?«
    »Nein oder ja. Ich bin zu keinem Ergebnis gekommen. Wie gesagt, mir kam die Stimme bekannt vor. Nur weiß ich nicht, wie ich sie einordnen soll.«
    »Ja, ich auch nicht«, murmelte sie, nachdem sie getrunken hatte. »Aber ich habe nachgedacht.«
    »Über was?«
    Helga Stolze atmete tief ein. »Versprechen Sie mir, daß Sie mich nicht auslachen, Herr Sinclair?«
    »Versprochen.«
    »Und Sie auch nicht, Herr Stahl?«
    »Ich schließe mich an.«
    Sie flüsterte ihre Antwort, als würde sie sich schämen. »Ich habe schon daran gedacht, daß es die Stimme des Schutzengels gewesen ist, die mir Bescheid gab.«
    Wahrscheinlich erwartete sie, daß wir anfingen zu lachen, aber wir blieben stumm und ernst.
    Das gefiel ihr auch nicht. »Warum sagen Sie denn nichts? Warum lachen Sie mich nicht aus?«
    »Man lacht nur, wenn es etwas zu lachen gibt«, sagte ich. »In diesem Fall müssen wir davon absehen.«
    »Dann glauben Sie, daß es der Schutzengel war, der sich bei mir und auch bei Ihnen gemeldet hat? Der Schutzengel meiner Kinder spricht mit einem Fremden?«
    »Es kann sein.«
    »Aber Sie glauben nicht daran -oder?«
    »Nicht so recht, und ich will es Ihnen auch erklären, Frau Stolze. Mir ist die Stimme bekannt vorgekommen, das möchte ich noch einmal wiederholen.«
    »Ah - so ist das.«
    »Deshalb glaube ich nicht daran, aber es kann möglicherweise nicht weit davon entfernt liegen. Nur hat es keinen Sinn, daß wir länger hier sitzen und darüber reden. Wichtig ist, daß wir Ihre Kinder aufspüren und herausfinden, was mit Ihnen passiert ist. Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Frau Stolze. Wir sind Ihrer Kinder wegen hier in diese Stadt gekommen.«
    »Ach?«
    »Seien Sie jetzt bitte stark. Es hilft nichts, wenn wir Ihnen nur die Hälfte erzählen. Wir sind auf der Suche nach einem Schwerverbrecher.«
    Sie unterbrach mich durch einen leisen Schrei. »Nein - meine Kinder…«
    Ich hob die Arme an. »Bitte, er hat keine Kinder umgebracht. Setzen Sie sich wieder.«
    Sie war halb aufgestanden. Jetzt ließ sie sich wieder steif auf die Bank sinken und fragte: »Was haben meine Kinder mit einem Schwerverbrecher zu tun? Warum gerade sie, Herr Sinclair? Können Sie mir das sagen?«
    »Ja, das werde ich.«
    In den folgenden Minuten erfuhr Frau Stolze von uns die ganze Wahrheit, und es war schwer für sie, diese zu akzeptieren. Aber sie brach nicht zusammen, wurde auch nicht hysterisch. Vielleicht war sie zu

Weitere Kostenlose Bücher