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0935 - Aibons klagende Felsen

0935 - Aibons klagende Felsen

Titel: 0935 - Aibons klagende Felsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklärte.
    »Sie sind wirklich super!« lobte Bill.
    »Ach, hören Sie auf.«
    Bill und ich saßen allein an dem Tisch, an dem wir auch Stunden zuvor unsere Hamburger gegessen hatten, Diesmal waren wir die einzigen Gäste. Mir fehlten beinahe die Blicke der anderen. Es lag auf der Hand, daß ich Mrs. Looe nach den Männern fragte.
    »Die sind schon weg.«
    »So früh?«
    »Ja, und sie haben nicht mal gefrühstückt.«
    »Dann haben sie etwas verpaßt«, meinte Bill.
    »Manche essen morgens nichts.«
    »Wissen Sie, wo sie hinwollten?« fragte ich.
    »Nein, das haben sie nicht gesagt. Ich kenne nicht mal ihren Namen, obwohl sie schon zum drittenmal bei mir gewohnt haben.« Sie korrigierte sich. »Doch die Vornamen sind mir bekannt. Ich habe ja gehört, wie sie sich angeredet haben.«
    »Wie hießen sie denn?« fragte ich.
    Irma Looe wunderte sich. »Sie sind aber neugierig. Warum interessieren Sie die Männer?«
    »Ich habe geglaubt, sie zu kennen«, sagte ich. »Haben Sie nicht gesehen, daß die beiden oft zu uns rübergeschaut haben. Auch sie schienen sich zu erinnern. Wir wollten sie noch nach den Namen fragen, das haben wir dann leider vergessen.«
    »Gregg und Ramon nannten sie sich,«
    »Ah ja«, sagte Bill und kaute dabei.
    »Kommen Ihnen die beiden jetzt bekannter vor?«
    »Wir werden nachdenken.«
    Da Mr. Looe nach seiner Frau rief, ließ sie uns allein. Wir aßen erst einmal die Spiegeleier auf, dann fragte mich Bill: »Was hältst du von den beiden?«
    »Das habe ich dir schon gesagt.«
    »Weiß ich. Das war gestern. Aber heute? Wie sieht es damit aus? Sie sind schon weg.«
    »Ist das unnatürlich?« fragte ich.
    »Kann das eine Flucht sein?« Er grinste mich starr an.
    »Oder siehst du Gespenster?«
    »Das weiß ich nicht, John.« Er schaute auf die Uhr. »Lange sollten wir uns nicht mehr hier aufhalten. Oder willst du noch einen Kaffee?«
    »Nein, es war alles gut. Wir können dann in zehn Minuten verschwinden.«
    Die Rechnung übernahm mein Freund. Ich stand schon draußen und packte die beiden Taschen auf den Notsitz. Das Wetter hatte sich gehalten, auch wenn es nach einem Umschwung aussah, denn über Cornwall zeigten sich erste Wolkenstreifen.
    Ich empfand es als ziemlich warm für die Morgenstunde. Tatsächlich wehte der Wind aus südlicher Richtung, und die Luft war klar.
    Von der Wirtin hatte ich mich schon verabschiedet. Bei Bill dauerte es etwas länger. Als er am Porsche eintraf, sah er mich bereits im Wagen sitzen und die Karte studieren.
    »Und, was sagst du? Wie müssen wir fahren?« Er schloß die Tür und schnallte sich an.
    »Nach Westen, nur nach Westen.«
    »Wie die Pioniere.«
    »So ähnlich.«
    »Fühlst du dich auch so?« Er drehte den Zündschlüssel. Ich schrak zusammen, als der Motor auf brüllte. Es klang wie ein Schrei der Befreiung. »Satter Sound, wie?«
    »Kann ich nicht leugnen.«
    »Welche Straße, Pfadfinder?«
    »Bleib auf der mit der Nummer dreißig.«
    »Wie lange?«
    »Bei Fraddon mußt du dann nach Norden abbiegen, in Richtung Newquay. Dann müssen wir suchen.«
    »Newquay liegt schon an der Küste - oder?«
    »So ist es.« Ich legte die Karte zur Seite und stellte den Sitz etwas zurück.
    Cornwall ist kein flaches Land. Dieses grüne und hügelige Land ist in der letzten Zeit als Wanderparadies entdeckt worden. Man hatte versucht, es für den sanften Tourismus zu erschließen und Campingplätze angelegt.
    Das Wetter spielte mit. Der Himmel blieb blau. Die Sonne hüllte Cornwall mit ihrem herrlichen Glanz ein. Selbst die alten Burgen, von denen oft nur Reste zurückgeblieben waren, wirkten im Licht des Morgens wie frisch lackiert.
    Durch das offene Schiebedach drang der Fahrtwind. Wir genossen die Luft und hätten uns eigentlich fühlen können wie im Urlaub.
    Die Straße, auf der wir uns bewegten, war für cornwallsche Verhältnisse ziemlich stark befahren.
    Das änderte sich schlagartig, als wir in Fraddon abbogen, einem kleinen Ort mit einer alten Kirche in romanischer Bauweise.
    Jetzt schluckte uns die Einsamkeit dieses wunderbares Landes. Der Wind wehte plötzlich frischer, und auch in der Luft lag ein salziger Geruch. Wir hatten das Schiebedach auch weiterhin offen und genossen diese Fahrt durch ein Stück heiler Natur. Wir sahen hin und wieder Wanderer. Einige gingen allein, andere hatten sich zu kleinen Gruppen zusammengeschlossen.
    Auch Schafherden begegneten wir, hin und wieder tauchte mal ein Bauernhof auf.
    Bill hatte auf der Karte das Gebiet der singenden

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