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0938 - Die Blutgasse

0938 - Die Blutgasse

Titel: 0938 - Die Blutgasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimmere waren hinzugekommen, und zwar spürte er das Reißen in seinen Armen.
    Die Muskeln schienen zu explodieren. Die bösen Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen. Erwimmerte und schrie, doch die Meute zerrte weiter.
    Nicht nur an seinem Gürtel. Andere hatten sich auf ihn gestürzt und ihre Hände um seine Schultern geklammert. So mußten sie es einfach schaffen, ihn wieder in den Raum zurückzuzerren, wo er dann zu ihrer wehrlosen Beute wurde.
    Noch hielt er fest.
    Aber er spürte bereits, daß seine Finger nicht mehr lange mitmachten.
    Die scharfe Kante hatte seine Haut eingerissen. Die Wunden bluteten.
    Wenn das die Blutsauger rochen, wurden sie noch wilder und unberechenbarer, aber darüber brauchte Toby nicht mehr nachzudenken, denn wieder spürte er den Ruck.
    Und diesmal war es vorbei. Da kippte er. Nicht mal schnell, sondern relativ langsam, wobei er noch immer nicht loslassen wollte und seine Haut weiter in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dann schnellten seine Hände weg. Die Arme zuckten noch einmal in die Höhe. Toby konnte einen Blick auf seine Handflächen werfen. Er sah das Blut!
    Dann war es vorbei.
    Er wimmerte noch einmal auf, bevor ihn die Hände so hart packten, daß er nach hinten gezerrt wurde. Da war nichts, an dem er sich abstützen konnte. Seine blutigen Hände klatschten gegen Körper, deren Gesichter er sah, als er rücklings auf dem Boden lag.
    Da schwebten sie von allen Seiten über ihm. Einer der Vampire hatte sich auf seine Beine gesetzt. Es war der Mann mit der Krücke, die er nicht mehr brauchte. Mit einem debilen Ausdruck im bleichen Gesicht glotzte er ihn an. Seine Augen sahen aus wie mit Wasser gefüllte Kugeln.
    Aber auch die anderen Gesichter umschwebten ihn. Von links und rechts starrten die Augen der Untoten auf ihn. Auch von oben, denn einer hielt sich hinter ihm auf.
    Toby Reagan hob beide Hände, um sie schützend vor sein Gesicht zu halten, aber zwei andere bleiche Klauen griffen blitzartig zu und bekamen sie zu packen.
    Toby stöhnte, als sie seine Arme herumdrehten, damit die Handflächen oben lagen.
    Dort strömte das Blut aus den Wunden, und die Vampire brachten ihre Gesichter dicht vor die Hände. Dann schlugen die Zungen aus den Mäulern und schleckten über die blutenden Handflächen hinweg, weil sie jeden roten Tropfen aufnehmen wollten.
    Toby konnte es nicht begreifen. Er wünschte sich, daß ein Vorhang fiel, aber es trat nicht ein. Er sah alles klar, beinahe schon überdeutlich.
    Trotzdem wollte er es nicht fassen, daß zwei Vampire das Blut von seinen Handflächen abschleckten.
    Es war kein Film. Es war die Wirklichkeit. So etwas hätte er nie für möglich gehalten, und dann rissen seine Gedanken ab, denn die anderen Vampire gierten nach seinem Blut.
    Sie warfen sich auf ihn.
    Für eine kurze Zeit lastete dieser untote Körper auf ihm. Er kriegte auch keine Luft. Endlich konnte er wieder frei atmen, aber nur, weil er in die Höhe gerissen wurde, denn sein Hals mußte freibleiben.
    Sie bissen!
    Nicht nur zwei Zähne hackten in seinen Hals hinein, es waren mehrere.
    Er konnte sie nicht mal zählen, und sie ließen ihm keine Chance.
    Zubeißen, und aus den Wunden lief das Blut.
    Die Blutsauger waren aber nicht zufrieden, denn jeder versuchte, an die Quelle zu gelangen und einen größeren Schluck Blut zu ergattern.
    Was sich da genau abspielte, kriegte Toby Reagan nicht mit. Sein Bewußtsein befand sich bereits in einer Pufferzone. Er wußte nicht mehr, ob es weggesackt oder noch vorhanden war. Er tauchte hinein in eine Tiefe, aus der es für ihn einfach kein Entrinnen mehr gab. Auch Toby, der Mann mit der Glatze, war dabei, sich in einen Vampir zu verwandeln…
    ***
    Ein altes Haus, eine alte Fassade, blinde, vielleicht auch lockere Fenster, aber eine Tür, die nicht dazu paßte, denn sie bestand aus dickem Holz.
    Sie war auch neu, und sie war verschlossen!
    Uns blieben die Flüche im Hals stecken, als wir sie im Schein der Lampen anschauten. Aufbrechen allein durch Körperkraft konnten wir sie nicht. Da hätten wir schon Herkules sein müssen, zumindest einer von uns. Und das Schloß würde uns auch Schwierigkeiten bereiten.
    Bill trat zurück. »Wir müssen in den Hof. Bestimmt gibt es einen zweiten Eingang.« Er hatte Ed Moss dabei angeschaut, der sich angesprochen fühlte.
    »Ich weiß nicht.«
    Es war egal, wir würden ihn finden, und ich drängte mich bereits aus der Nische. Die Einfahrt lag nur ein paar Schritte entfernt. Sie war

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