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0941 - Das unheile London

0941 - Das unheile London

Titel: 0941 - Das unheile London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Doyle
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Erde, kam…
    5.
    Gegenwart
    »Den… Zeitreisenden?«
    Als General Churchill nicht antwortete, sondern nur eine stoische Miene zur Schau trug, wandte sich Zamorra an Hogarth und sagte: »Paul?«
    »Geduld«, bat der Detective. »Wir können besser reden, wenn wir ihn dabei sehen .«
    Zamorra akzeptierte das Argument. Im Grunde blieb ihm auch nichts anderes übrig. Sie setzten die bei Churchills Erscheinen unterbrochene Strecke fort und gelangten zu einer Tür, die wie eine Schleuse wirkte. Der General gab einem wachhabenden Soldaten ein Zeichen, woraufhin dieser einen Code in das elektronische Panel neben dem Schott eingab. Die Schleusentür glitt in die Wand. Churchill wies Zamorra und Hogarth an, vorauszugehen. Der Yard-Mann zögerte nicht; offenbar war er hier schon gewesen. Zamorra hingegen warf erst einen vorsichtigen Blick in den angrenzenden, grell neonbeleuchteten Raum. Dann setzte er sich in Bewegung, unmittelbar gefolgt vom General, der ihm etwas melodramatisch aufmunternd auf die Schulter klopfte.
    Zamorra ließ es sich gefallen, zumal seine Aufmerksamkeit bereits anderweitig beansprucht wurde.
    Vom Eingang aus war die Wandseite, vor der Hogarth sich bereits aufgestellt hatte, nicht einsehbar gewesen.
    Zamorra trat neben den Detective und blickte durch die verglaste Wand. Dahinter befand sich eine typische Quarantänesituation - obwohl, vielleicht nicht ganz typisch. Denn man hatte den männlichen Patienten, von dem der Körper in der Lendengegend mit einem grünlichen Tuch abgedeckt war, komplett fixiert. Er war weder in der Lage, sich zu erheben noch auch nur den Kopf zur Seite zu drehen. Um die Stirn lief eine Metallklammer in offensichtlicher Doppelfunktion: Sie hielt den Schädel fest und war zugleich mit Elektroden bestückt, die über Kabel in ein nebenstehendes Gerät liefen. Auch die Fesselung der Arme und Beine entsprach nicht dem Standardprozedere, mit dem Patienten, falls nötig, normalerweise ruhiggestellt wurden. In manchen Fällen musste man auf diese Weise verhindern, dass Menschen sich vor Schmerz oder Verzweiflung selbst verletzten; dann aber sah die Fixierung anders aus. Das hier erinnerte eher an Guantanamo. Und Zamorra war fast sicher, dass sich unter dem Lendentuch noch eine weitere dieser Stahlklammern verbarg, die den Mann in Taillenhöhe umlief.
    Der eigentliche Zustand des hageren Mannes geriet bei der auffälligen Fesselung fast in den Hintergrund - aber nur, bis Zamorra genauer hinsah und die typischen Symptome einer Pestinfektion entdeckte. Beulenartige Geschwüre, Schwärzungen ganzer Hautpartien, fiebrig glänzende Haut.
    Der Patient hing an zwei Tropfs gleichzeitig. Sowohl in der rechten, als auch in der linken Armbeuge steckten Nadeln. Die Augen des mittelgroßen Mannes waren geschlossen. Vielleicht hatte er ein Narkotikum bekommen.
    Außer dem Patienten befand sich noch eine weitere Person, weiblich, soweit sich hinter dem Ganzkörper-Ansteckungsschutz erahnen ließ, im Nachbarraum. Sie hantierte an den Geräten, notierte sich Anzeigewerte auf einem Checkbrett, das als Computer-Pad konzipiert war und offenbar drahtlos mit einem Rechner außerhalb des Raumes verbunden war. Nachdem sie beide Tropfs überprüft und die Durchlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeiten neu reguliert hatte, verließ sie den Raum.
    Nur Sekunden später öffnete sich das Schleusenschott des Vorbereichs, in dem Zamorra und seine beiden Begleiter standen, und ein schlaksiger Mann in weißem Kittel, ganz offenbar nicht identisch mit der gerade beobachteten Person - wie hätte sie sich auch so schnell dekontaminieren und umziehen sollen, abgesehen davon, dass Zamorra sicher war, eine Frau gesehen zu haben? -, zu ihnen trat.
    Churchill nickte ihm zu. »Das ist Dr. Stevenson. Er leitet die Untersuchungen und Maßnahmen.«
    »Doktor.« Zamorra reichte ihm die Hand. Stevensons Händedruck war energisch. Alles an ihm strömte Vitalität und Kraft aus.
    »Sie baten mich, General, einen kurzen Überblick über die Lage zu geben - ohne allzu viel Fachchinesisch, wie Sie betonten.«
    »Das haben Sie völlig richtig verstanden, Doc. Legen Sie los. Unser Besuch, vor allem der Professor hier, ist ganz Ohr.«
    »Professor?«, wiederholte Stevenson fragend. »Das interessiert mich. Welche Fakultät, wenn ich fragen darf?«
    »Sorbonne. Parapsychologie«, gab Zamorra bereitwillig Auskunft. »Das Übersinnliche.«
    Zu seiner Überraschung rümpfte Stevenson nicht die Nase, sondern wirkte noch interessierter. Er bezähmte

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