Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0941 - Echsenauge

0941 - Echsenauge

Titel: 0941 - Echsenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an meine Bude denke. Das ist überhaupt kein Vergleich.«
    »Glaube ich auch. Aber ich wohne hier in einem Musterhaus. Es wird Kunden gezeigt, die sich für die Häuser interessieren. Hin und wieder kommen welche, aber nur am Wochenende. Da bin ich dann für einige Stunden präsent, um auch zu repräsentieren.«
    »Das wirst du sicherlich können.« Er nickte beeindruckt.
    »Klar. Möchtest du noch was trinken?«
    »Sicher.«
    »Aber nicht hier«, sagte sie. »Ich habe im Schlafzimmer bereits alles vorbereitet.«
    Er nickte. Plötzlich war seine Kehle wieder zu, denn nun fiel ihm ein, weshalb er tatsächlich hergekommen war. Sie hatten miteinander schlafen wollen.
    Wie ein Schlafwandler folgte Kurt der schönen Deliah, deren dunkle, lockige Haarpracht bei jedem Schritt hin- und herschwang, als wäre sie eine gefärbte Welle.
    Das Schlafzimmer lag in der ersten Etage. Es gab einen direkten Zugang zum mit hellgrünen Kacheln bedeckten Bad, einem ziemlich großen Raum, in dem auch das ebenfalls große Bett einen idealen Platz gefunden hatte.
    Einbauschränke an beiden Seiten, aber zwischen ihnen und dem Bett befand sich noch genügend Platz, um die fahrbare Hausbar aufzunehmen. Auch hier schauten mehrere Flaschenhälse aus dem Kühler hervor, aber nicht nur Champagner, sondern auch Wein. Vor das Fenster hatte Deliah die weichen und ebenfalls hellen Vorhänge gezogen. Als sie Kurts Blick bemerkte, mußte sie lächeln.
    »Wir sind ganz unter uns«, flüsterte sie. Mit einem schnellen Griff zum Dimmer fuhr sie das Licht herunter, so daß der Raum jetzt eingetaucht war in eine weiche Flut, die Konturen verwischte.
    »Wein?«
    »Ja…«
    »Oder lieber etwas Hartes?«
    »Was trinkst du denn?«
    Deliah ließ ihre Blicke über die Auswahl gleiten. »Ich werde doch Wein nehmen.«
    »Für mich auch.«
    Sie füllte die Gläser mit Weißwein und trat dicht an ihren Besucher heran. Beide stießen an, beide lauschten dem Klang, beide tranken, und beide beobachteten sich, wobei Kurt das Gefühl hatte, in starre und kalte Augen zu schauen.
    Einbildung?
    Er wünschte es sich, und er wollte auch nicht länger darüber nachdenken, da die Frau ihn wieder in ihren Bann gezogen hatte. Trotz des genossenen Weins hatte er eine trockene Kehle bekommen, und das Sprechen würde ihm nicht leichtfallen.
    Sie nahm seine frei Hand. Er trank rasch das Glas leer, dann stellte er es ab und ließ sich von Deliah führen. Sie ging rückwärts, er vorwärts, und sie bewegte sich auf die rechte Seite des Betts zu, wo sie ihn dann losließ, ihren Finger für einen kurzen Moment auf seine Lippen legte und sich ein Stück von ihm entfernte.
    Er wußte nicht, was sie vorhatte, bekam es in den folgenden Sekunden aber zu sehen, denn mit einer einzigen und geschickten Bewegung löste sie den Gürtel, der das Kleid bisher zusammengehalten hatte.
    Der Stoff fiel zusammen wie das berühmte Kartenhaus. Es sackte an ihrem Körper entlang nach unten, aber niemals zu schnell, sondern in Intervallen, so daß er mitbekam, wie immer mehr freie Haut in sein Blickfeld geriet. Diesmal waren sie nicht durch eine Glaswand getrennt. Wenn er wollte, brauchte er nur die Hand auszustrecken, um zuzufassen. Dann würde er diese herrliche Haut berühren, sie streicheln und küssen können. Der Gedanke daran machte ihn beinahe schwindlig, und Kurt kam erst wieder richtig zu sich, als die Frau nackt vor ihm stand, wobei ihm die Brustwarzen vorkamen wie dunkle, vollreife Beeren.
    Deliah tat nichts und ließ den Anblick erst einmal auf ihn wirken. »Gefalle ich dir noch immer?«
    Welch eine Frage, wollte er sagen, aber er kriegte kein Wort über die Lippen.
    »Was ist?«
    »Du bist toll«, flüsterte er, »du bist einmalig.«
    »Ich weiß.«
    Er schaute sie genau an, aber in diesem Fall interessierte er sich weniger für ihre weiblichen Attribute, als für die rechte Hand, die er in der Kabine als Echsenklaue mit einem Auge im Handteller gesehen hatte.
    Nein, unmöglich. Diese Hand war ebenso perfekt wie alles andere an diesem Körper. Er hatte sich etwas eingebildet. Niemals konnte sie zu einer Klaue werden. Er war doch nicht im Kino, wo irgendein Monsterfilm über die Leinwand lief.
    »Dich kenne ich gar nicht«, flüsterte sie.
    Kurt war verunsichert. »Wie - wie meinst du das?«
    »Ich weiß nicht, wie du genau aussiehst.«
    »Nackt?«
    »Richtig.« Sie begleitete ihren Schritt nach vorn mit einem Lachen. Dann legte sie die Hände auf die Schultern des Mannes und fing damit an, ihn von

Weitere Kostenlose Bücher