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0942 - Der Margor-Schwall

Titel: 0942 - Der Margor-Schwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlug eine Alarmglocke an. Irgend etwas ging von der Maschine aus, das die Schwingungen ihres zellregenerierenden Geräts beeinflußte. Eine andere Erklärung konnte sie nicht finden.
    Aber wie war das möglich? Die Pe-tronier konnten vor Hunderttausenden von Jahren nicht eine Maschine konstruiert haben, die den Zweck hatte, die fünfdimensionalen Schwingungen eines Zellaktivators zu modulieren.
    Nein, natürlich nicht... was für krause Gedanken ihr kamen. Sie mußte zurück! Aber aus welcher Richtung war sie gekommen?
    Eine verzerrte Stimme drang zu ihr. „Jenny, Achtung! Es kommt jemand!"
    Das war Bosta. Sprich weiter, Bo-sta, damit ich mich an deiner Stimme orientieren kann. Jennys Bewegungen waren träge, sie kroch wie in Zeitlupe durch die engen Spalten zwischen den Stäben.
    Waren sie nicht noch enger zusammengerückt? Bosta, wo bist du? „Schnell, Jenny!" Wie fern die Stimme klang. „Weittel ist im Anmarsch!" Weiter so, kleine Zwotter-frau, ich komme. „Die Hohepriesterin hat ein großes Gefolge bei sich. Auch Menschlinge sind darunter."
    Aus! Jenny verließen die Kräfte. Jede Bewegung kostete sie übermenschliche Anstrengung. Ihre Glieder schienen aus Blei zu sein, ihr Körper aus einem noch schwereren Metall, und ihr Kopf... sie konnte ihn nicht mehr oben halten, ließ ihn auf eine querlaufende Verstrebung sinken. Das Material war kühl und angenehm auf ihrer Stirn. Über ihrem Herzen brannte der Zellaktivator wie Magma, er brannte sich durch ihre Haut in ihren Körper, verbrannte den Herzmuskel. Stillstand. Schwärze.
    Geräusche ließen sie hochfahren. Ein Schüttelfrost überkam ihren Körper. Aber wenigstens war diese sengende Hitze weg. Ihr war kalt, sie erschauerte. Sie konnte wieder klarer denken.
    Geräusche um sie. Schritte, Stimmen.
    Sie hob den Kopf, er war leicht wie ein Ballon, und blinzelte durch das Gewirr der glitzernden Stäbe. Dort waren Schatten, humanoide Gestalten tanzten einen verwirrenden Reigen. Langsam sah sie klarer, ihr Denkvermögen kam zurück.
    Der Zellaktivator hatte sich wieder stabilisiert. Sie war aus der Gefahrenzone. Wo war sie in ihren Überlegungen gerade gewesen, als der Blackout sie unterbrochen hatte?
    Diese Maschine war nicht konstruiert worden, um Zellaktivatoren lahmzulegen! Nein, natürlich nicht. Das war nur ein Nebeneffekt. Die Petronier mußten etwas ganz anderes im Sinn gehabt haben.
    Jenny versuchte, sich in ihre Lage zu versetzen. Wie würden die kosmischen Ingenieure reagiert haben, als sie plötzlich feststellten, daß eine Million Läander ihre Körper verlassen hatten und in den von den Petro-niern erschaffenen Staubmantel aufgegangen waren? Die Petronier hatten Geräte besessen, mit denen sie die Geistesmacht, die die entkör-perten Läander darstellten, anmessen konnten. Und sie registrierten auch die Ausstrahlung der Psychode, die die Läander hinterlassen hatten. Die paraplasmatische Sphäre des Staubmantels konnten sie nicht so leicht eliminieren, aber sie konnten sehr wohl etwas gegen die Psychode unternehmen.
    Und da konstruierten sie diese Maschine, die die Wirkung der Psychode aufheben sollte!
    Jenny fiel es auf einmal wie Schuppen von den Augen. Sie erkannte den Sinn und Zweck der petronischen Strategie in seinem ganzen tragischen Umfang.
    Diese Maschine hatte nicht verhindern können, daß die Petronier bei ihrem Fluchtversuch im Mahlstrom des Staubmantels umkamen. Sie hatte ihre Erbauer überdauert und war dem Volk der Läander zum Schicksal geworden.
    Und sie funktionierte immer noch und würde immer wieder zu arbeiten beginnen, wenn die Zwotter eine gewisse Entwicklungsstufe erreicht hatten und nahe daran waren, das Vermächtnis ihrer Vorfahren zu begreifen. Dann schlug die petronische Maschine erbarmungslos zu.
    Jenny fand zurück in die Gegenwart und konzentrierte sich auf die Geschehnisse um sich. Sie hatte aus ihrem Versteck in der petronischen Maschine einen guten Ausblick auf den engen Tempelraum.
    Dort war Weittel mit einer Zwot-terschar aufgetaucht. Unter ihnen befanden sich aber auch einige größer gewachsene Humanoide. Auch sie trugen die lächerlichen Kutten, die ihnen natürlich zu kurz waren.
    Wegen der Vermummung konnte Jenny ihre Gesichter nicht erken- nen. Aber ein besonders groß gewachsener Mann, dem die Kutte nur bis nahe ans Knie reichte, war eindeutig ein Vincraner. Einer seiner vier Begleiter, möglicherweise Terraner, legte eine reglose Gestalt auf den Boden. Es war ganz eindeutig ein Lare. „Zurück,

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