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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch getan. Er wußte, daß John, Suko und Bill einen entsprechenden Schutzwall bildeten, um die Gruppe der Kinder vor den Angriffen der Blutsauger schützen zu können. Ihm kam es darauf an, daß es Blutsauger waren, also die Mehrzahl, und er konnte sich vorstellen, daß die Zahl zehn sicherlich überschritten wurde. Also war es ihnen möglich, nach bestimmten Plänen vorzugehen, daß heißt, sie konnten sich aufteilen, und jeder hatte die Chance sich ein Opfer zu suchen.
    Das Pendel hatte ihn gewarnt. Leichte Schwingungen nur, aber Marek wußte, daß sich die Brut bereits in der Nähe befand. So gut kannte er seine Waffe mittlerweile. Bevor sie noch weiter ausschwang, wollte er die ersten Blutsauger schon gestellt haben, deshalb hatte er sich klammheimlich von den anderen getrennt, um auch den unmittelbaren Bereich der Häuser zu verlassen.
    Marek ging davon aus, daß die blutige Lucy ihre Brut irgendwo in der Dunkelheit verborgen hatte.
    Es gab genügend Deckung um den Ort herum, denn es wuchs manch lichter Wald auf dem jetzt hart gefrorenen Boden, und die Bäume boten genügend Schatten, in den die Blutsauger eintauchen konnten. Er war in eine bestimmte Richtung gelaufen und nicht weit von einem kleinen Bach entfernt stehengeblieben.
    Marek war umgeben von kahlen Bäumen. Unter ihm lag gefrorenes Laub. Wenn er darauf trat, hörte es sich an, als würde dünnes Glas zertreten werden.
    Der Pfähler holte wieder sein Pendel hervor. Er trug Handschuhe, die zum Glück nicht zu dick waren, allerdings wärmten sie auch nicht optimal, aber Marek verlor zumindest das Gefühl in seinen Fingern nicht. Er ließ den Stein los und schaute zu, wie er nach unten sackte, noch etwas nachtanzte und dann hängenblieb.
    So wartete er ab.
    Allerdings nicht lange, denn plötzlich fing der Stein an zu zittern, als hätte er von außen einen Kick bekommen. Es blieb nicht dabei, denn im nächsten Augenblick schwang er zuerst nach links und dann wieder nach rechts, er fing mit seinen Pendelbewegungen an, wobei er sehr ruhig lag und sein eigenes Zittern aufgehört hatte.
    Das Pendel spürte sie, nahm sie auf.
    Marek hielt den Atem an. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den magischen Gegenstand, und er schaffte es auch, in die stille Gegend hineinzulauschen.
    Nein, so still war sie nicht. Geräusche gab es.
    Zwar weiter entfernt, aber sie waren doch vorhanden, denn Marek hörte Laute, die entstehen, wenn jemand über mit Laub bedeckten Waldboden läuft.
    Vorsichtig zwar, aber noch so laut, daß die Geräusche die Stille durchbrachen.
    Das Pendel schlug stärker aus.
    Marek hob es an. Das Gesicht der versteinerten Zunita war ihm zugewandt. Er konnte nicht nur die langen Zähne sehen, sondern auch die Augen, in denen ein unheimliches Glühen lag. Noch sehr schwach, aber doch zu erkennen, und für Frantisek der Beweis, daß die unheimliche Brut nicht mehr fern war.
    Er selbst fand seinen Platz nicht gut. In der Nähe gab es eine Deckung, die ihm wie geschaffen vorkam. Irgendwann hatte jemand einen Baum gefällt, den Stamm aber in einer bestimmten Höhe stehenlassen, und Marek konnte sich hinter ihm ducken und auch über die mit Moos und dünnem Gras bewachsene Schnittfläche hinweg in die Richtung schauen, aus der die Vampire kommen mußten.
    Die Natur um ihn herum hielt den Atem an. Die Kälte schien ihn gestoppt zu haben. Sie drückte nicht nur vom wolkenreichen Himmel herab, sie drang auch aus dem kalten Boden, was sich an Mareks Füßen bemerkbar machte.
    Einen letzten Blick warf er auf das Pendel. Dabei nickte er ihm zu, als wollte er ihm klarmachen, wie dankbar er diesem außergewöhnlichen Gegenstand war.
    Schließlich verschwand das Pendel wieder in seiner Tasche. So machte es John mit seinem Kreuz auch. Einen flüchtigen Moment dachte er an die Verschiebung des Gesichts, und deshalb erinnerte er sich auch an das unheimliche Vampir-Phantom, das noch irgendwo in der versteckt liegenden Welt lauerte.
    Es war da.
    Es wartete.
    Es würde eingreifen. Aber es würde einen bestimmten Punkt abwarten. Zudem hoffte Marek auch, daß es sich mehr um Suko oder John kümmerte und nicht um ihn.
    Wo waren sie?
    Schatten sah er nicht vor sich durch den lichten Wald huschen. Es knackte auch kein Gesträuch, das von irgendwelchen Händen zur Seite geschoben wurde.
    Aber er zuckte plötzlich zusammen, als seine Ohren den Klang einer dünnen Stimme wahrgenommen hatten.
    Eine Frau? Hatte eine Frau gejammert? Oder war es ein Kind gewesen? Obwohl er sich

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