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0944 - Die Brücke zur Anderswelt

0944 - Die Brücke zur Anderswelt

Titel: 0944 - Die Brücke zur Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Dolch neben ihnen in die Knie, bereit, einen eventuellen Angriff sofort im Keim zu ersticken. Doch als er die Gangster auf den Rücken drehte, sah er den umfassenden Erfolg seines Angriffs. Beide waren tot. Der Schwarzgekleidete nahm nicht nur die Wurfsterne wieder an sich, sondern auch die Schusswaffen der Toten. Dann entfernte er die Verteilerfinger aus den drei Jeeps, warf zwei in den Wald, versteckte einen und machte sich ebenfalls in Richtung Dorf auf.
    Kurze Zeit später stieß der Ninja auf die Yakuza. Die sechs Männer standen am Waldrand im Schutz von Bäumen. Hasebe beobachtete durch einen Feldstecher das Dorf. Auch der Schwarzgekleidete hatte einen dabei und tat das Gleiche. Er konnte nichts Besonderes erkennen. Friedlich lag das Dorf im Sonnenlicht.
    Er schwenkte das Fernglas. Und wusste im selben Moment, dass er einen fürchterlichen Fehler begangen hatte. Das Sonnenlicht, das schräg durch die Bäume kam, fiel in ungünstigem Winkel auf die Gläser und produzierte einen starken Lichtreflex!
    Einer der Yakuza, der so halb in seine Richtung blickte, sah ihn. Er schrie etwas und riss gleichzeitig seine MP hoch. Die Waffe ratterte los, während sich die anderen Gangster blitzschnell umdrehten und ebenfalls schossen.
    Die Kugeln rissen Holzsplitter aus den Bäumen und sirrten teilweise als gefährliche Querschläger hin und her. Doch die ersten Salven lagen zu weit links. So konnte der Ninja reagieren. Seine Schüsse lagen besser. Viel besser. Zwei der Yakuza wurden von den Einschlägen durchgeschüttelt, führten einen kurzen, grotesken Tanz auf und fielen dann wie gekappte Marionetten zu Boden.
    »Verteilt euch!«, brüllte Hasebe und drückte sich hinter einen Baum. »Wir nehmen das Teme (Japanisch für ›Arschloch‹) von allen Seiten unter Feuer!«
    Der Ninja erledigte einen weiteren Gangster mit dem Wurfstern. Doch dann flogen ihm die Kugeln um die Ohren. Allerdings war er mit seinem Chinesisch noch lange nicht am Ende. Er entsicherte eine Blendgranate und warf sie in Richtung der Yakuza. Dann schloss er die Augen. Selbst durch die geschlossenen Lieder nahm er den grellen Blitz noch wahr, der tausendmal heller als die Sonne zu sein schien und den ganzen Wald erfüllte.
    Die Yakuza begannen zu brüllen und taumelten mit vors Gesicht geschlagenen Händen zwischen den Bäumen umher. Der Ninja verzichtete darauf, sie zu töten. Stattdessen rannte er mit weiten Sätzen zu Duval hin, die mitten auf der Grasebene stand und ebenfalls unter der Wirkung der Blendgranate litt.
    »Keine Angst, Miss Duval, ich bin es«, sprach er sie an, bevor er sie berührte und eventuell einen Schlag dafür kassierte. »Es dauert noch etwas, bis Sie wieder sehen können. Ich führe Sie zum Jeep, wir müssen unbedingt weg.«
    Nicole nickte und rieb sich die Augen. »Ja, verdammt, dann tun Sie's. Ich nehme an, dass Sie das sind, Mister Ninja. Leicht an Ihrem ausgezeichneten Englisch zu erkennen. Mann, ich sehe nur Lichtreflexe vor meinen Augen. Das war gute Arbeit, sehr gute Arbeit sogar.« Hier in Japan konnte man Respekt und Wertschätzung des Gegenübers nicht oft genug betonen, wie Nicole zwischenzeitlich wusste. »Was ist mit den Yakuza?«
    »Denen geht es nicht besser. Kommen Sie jetzt.« Der Ninja fasste Nicole an der Hand und zog sie mit sich. Ein paar Minuten später saßen sie im noch fahrbereiten Jeep. Nicole konnte bereits wieder Schatten erkennen. Aber erst viele Minuten später war ihr Sehvermögen wieder vollständig hergestellt.
    Sie musterte den Schwarzgekleideten, der den Jeep souverän ins Tal lenkte. »Danke, Mister Ninja«, sagte sie. »Auch wenn ich nach wie vor keine blasse Ahnung habe, was hier eigentlich vorgeht. Na ja, vielleicht können Sie mich ja aufklären. Aber zuvor würde ich doch ganz gerne wissen, wem ich meine Rettung zu verdanken habe. Wären Sie so nett, mir das zu offenbaren? Schließlich kennen Sie mich und ich habe das Gefühl, dass ich Sie auch kenne. Assi soll mich knutschen, wenn mich dieses Gefühl täuscht.«
    Der Japaner hatte nicht alles verstanden und so musste sie es zweimal wiederholen, was sie unter Einbindung größerer Komplimente tat und sich dafür entschuldigte, dass sie momentan nicht in der Lage sei, sich so deutlich auszudrücken, dass er sie auf Anhieb verstand. Dann aber wusste er, was sie wollte.
    »Ja natürlich sollen Sie wissen, wer ich bin, Miss Duval«, erwiderte er und drehte den Kopf leicht in ihre Richtung. »Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass Sie sich

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