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0948 - Der Hort der Sha'ktanar

0948 - Der Hort der Sha'ktanar

Titel: 0948 - Der Hort der Sha'ktanar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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veranlasst, seinen Teil der Geschichte beizusteuern.
    »Ich habe schon einige Dämonen getötet«, begann er in gut verständlichem Deutsch. »So wie Sie.«
    Nach wie vor wirkte er ernst, beinahe melancholisch. Er öffnete kaum den Mund beim Sprechen, lächelte nicht. Auf Jo machte er den Eindruck eines gebrochenen Mannes. Nur Augenblicke später erfuhr er den Grund dafür.
    »Die meisten auf der Suche nach einem ganz Bestimmten: Njhugjr. Meine Frau war schwanger und der Dreckskerl hat ihr das Baby aus dem Leib gestohlen. Davon hat sie sich nie wieder erholt. Sie war wie ausgewechselt. Ich fand keinen Zugang mehr zu ihr. Ständig stammelte sie etwas von Dämonen. Ich glaubte ihr nicht.« Er lachte auf, was durch die geschlossenen Lippen fast wie ein Grunzen klang. »Ich meine, wer hätte ihr schon geglaubt? Ein Jahr später beging sie Selbstmord. Ich weiß nicht, was den Wandel in mir vollzog, aber als sie tot war, begann ich ihre Geschichte für möglich zu halten. Ich recherchierte in okkulten Werken in den Bibliotheken der ganzen Welt. Den Namen des Dämons, der für das Schicksal meiner Frau verantwortlich war, fand ich schnell heraus. Njhugjr. Doch damit ging es erst los. Lange Jahre später konnte ich einen ersten Erfolg verzeichnen: Ich stieß auf Njhugjrs Sigill! Nun war es mir möglich, ihn zu beschwören. Doch egal, was ich auch versuchte - er kam nicht! Das zeigte mir, dass er selbst ein Gefangener sein musste, der nicht fähig war, die Dimension zu verlassen, in der er steckte. Also suchte ich weiter und fand schließlich einen magischen Ring. Ein einzigartiges Artefakt, das Weltentore erschaffen konnte! Endlich hatte ich es geschafft. Im Verbund mit dem Sigill schuf der Ring einen Weg zu Njhugjr - und zu Ihrer Familie!«
    Griffith hielt für einige Sekunden inne. Auch Jo sagte nichts.
    »Ich habe versagt, Herr Steigner. Ich kam direkt neben ihrem Sohn heraus. Von Njhugjr fehlte zunächst jede Spur. Also befreite ich Andreas mit einem der unzähligen Sprüche, die ich auswendig gelernt hatte, aus seinen magischen Fesseln. Ich wollte mich gerade um Ihre Frau kümmern, als der Dämon auftauchte. Ich sah ihn unmittelbar vor mir. Und plötzlich war mein Kopf völlig leer. Ich konnte mich an keinen der Angriffssprüche mehr erinnern. Ich stand vor ihm wie ein Kaninchen vor dem Jäger. Im letzten Augenblick gelang es Andreas und mir, durch das Weltentor zu fliehen. Ihre Frau ist leider drüben geblieben.« Seine Stimme wurde zu einem nahezu unverständlichen Nuscheln. »Tut mir leid.«
    Eine Aufregung breitete sich in Steigner aus, wie er sie schon seit Jahren nicht mehr gespürt hatte. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. »Ich habe die Waffen, den Dämon zu besiegen!« Er hob den rechten Arm und deutete auf das Tattoo-Armband. »Sie wissen, wo er steckt. Gemeinsam können wir ihn vernichten!«
    Er wollte gerade aus dem Sessel aufspringen, da sagte Griffith: »Nein. Das geht leider nicht.«
    Mit ungläubiger Miene sank er zurück. »Warum denn nicht.«
    Verlegen sah Griffith zu Boden. »Ich habe den Ring drüben verloren. Ich kann kein Weltentor mehr öffnen.«
    »Dann werden wir eine andere Möglichkeit finden! Ich kann Renate nicht in seiner Gewalt lassen.«
    »Ich verstehe«, sagte Griffith. »Aber das ist auch nicht das einzige Problem.«
    »Nein?«
    »Nein.« Der Besucher sah zu Andreas. »Jetzt, wo der Junge der jugenderhaltenden Magie des Dämons entzogen ist, wird er altern.«
    »Na und?«
    »Ich vermute, dass das schneller und stärker geschehen wird, als sein Körper es für ihn vorgesehen hat. Ich befürchte, er wird innerhalb weniger Tage über sein tatsächliches Alter hinausschießen. Und sterben.«
    Steigner fehlten die Worte. Das durfte nicht wahr sein. Er bekam seinen Sohn zurück, nur um ihn Tage später endgültig zu verlieren? Nein, er weigerte sich, das zu glauben.
    »Das werde ich nicht zulassen!« Er sprang aus dem Sessel auf. »Hören Sie? Das werde ich nicht zulassen. Es muss doch etwas geben, was wir dagegen unternehmen können!«
    Griffith sah ihn an, dann wieder zu Boden. Er rutschte auf dem Sofa hin und her.
    »Kennen Sie etwa eine Lösung?«, fragte Steigner.
    »Nein. Ja. Vielleicht. Es ist nicht ganz so einfach. Während meiner jahrelangen Recherchen bin ich auf etwas gestoßen, was Andreas retten könnte. Aber es ist ein sehr gefährlicher Weg.«
    Jo schlug mit der Faust in die offene Handfläche. »Das ist mir egal. Was ist das für ein Weg?«
    »Nun, es gibt da einen

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