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0948 - Leonoras Alptraumwelt

0948 - Leonoras Alptraumwelt

Titel: 0948 - Leonoras Alptraumwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich komme nicht zurecht, ehrlich nicht.«
    »Wir haben etwas getrunken.«
    Sie wollte spotten. »Sag nur nicht zuviel Whisky.« Sie schüttelte den Kopf. »Sorry, das war Quatsch, was ich da gesagt habe. Entschuldigt noch mal.«
    »Schon vergessen. Man flößte uns einen Drachentrank ein.«
    Diesmal spottete Glenda nicht. Ihre Mundpartie verkantete sich aber. »Einen Drachentrank?« fragte sie.
    Ich hob die Schultern. »Wir nahmen ihn nicht freiwillig zu uns.« Ich berichtete in Stichworten, was uns widerfahren war. Glenda nickte mehrere Male, denn sie begriff, aber sie wußte nicht, woher der Drachentrank stammte und wie die Voodoo-Frau an ihn herangekommen war. Das war ihr ein Rätsel.
    »Ich habe auch keine Ahnung«, gab ich zu. »Eher nur Vermutungen, wenn du mir das abnimmst.«
    »Muß ich ja.«
    »Suko und ich haben uns gedacht, daß dieser Trank aus der Urzeit stammt. Sie hat ihn übernommen. Ein dämonisches Relikt, als Drachen oder anderes Getier unsere Welt bevölkerte. Vielleicht hat sie ihn auch aus einer anderen Dimension herbeigeschafft. So genau kann das wohl keiner von uns sagen, das weiß nur sie selbst.«
    »Ja, sie selbst«, sagte Glenda und nickte über den Tisch hinweg. »Es gibt diese Leonora also. Und keiner von euch weiß, wohin sie sich zurückgezogen hat.«
    »Nein«, gab Suko zu. »Vielleicht befindet sie sich in der Nähe. Es kann auch sein, daß sie sich in ihrer Welt versteckt hält, zu der wir keinen Zutritt haben.«
    »Wohin tendiert ihr denn?«
    Ich hob die Schultern, und Suko schwieg.
    »Aber eines steht fest«, erklärte Glenda, wobei sie sich keine Mühe gab, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. »Sie ist euch überlegen, weil sie euch durch dieses verdammte Drachenblut manipuliert hat. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, siehst du nicht.«
    Sie stemmte die Ellenbogen auf den Tisch und legte ihre Handflächen zusammen. »So weit, so schlecht. Was ihr getan habt, kann jeden Moment erneut geschehen - oder?«
    Mit dieser Frage hatte sie genau den schwachen Punkt getroffen. Uns blieb praktisch die Antwort im Halse stecken, so daß wir nur mit einem Nicken antworten konnten.
    »Ihr sagt nichts?«
    »Hast du das nicht schon getan, Glenda?« fragte Shao.
    »Dann denkst du ebenso wie ich.«
    »Ja.«
    »Und du hast auch Angst?«
    »Sicher.«
    »Wo ist dann die Hoffnung?« flüsterte Glenda. »Wo ist der berühmte Schimmer am Horizont?« Sie wandte sich an Suko. »Ist es die Kraft deines Stabs gewesen?«
    »Davon gehe ich aus. Im Endeffekt wird es Buddhas Macht gewesen sein.«
    »Das kann ich akzeptieren, Suko. Aber«, jetzt war ich an der Reihe, »was ist es denn bei dir gewesen, John? Ich stand wirklich dicht davor, mich umzubringen. Ich erinnere mich mit Schaudern daran, wie ich das Messer immer näher an meinen Körper heranbrachte. Die verdammte Spitze hatte mich bereits berührt. Aber ich bin dann nicht mehr dazu gekommen, mir die Klinge in den Leib zu stoßen, denn plötzlich bin ich wie aus einem tiefen Traum erwacht. Schlagartig. Ich habe das Messer zu Boden fallen lassen. Ich habe in meiner Küche gestanden. Ich war entsetzt, ich war völlig von der Rolle, und ich weiß bis jetzt nicht mal, ob ich geschrieen oder einfach nur starr dagestanden habe. Das alles will mir nicht mehr in die Erinnerung zurückkehren. Es ist verschüttet worden. Nur an meinen wirklich gewollten Selbstmord kann ich mich erinnern. Es schien nichts anderes für mich zu geben.«
    Ich strich über ihr Haar, über die rechte Wange, die gerötet war, als hätte ein Feuer sie erhitzt. »Da alles stimmt, was wir gesagt haben, und wenn wir noch einmal darüber nachdenken, was ich getan habe, dann kann man eigentlich nur zu einem Schluß kommen.«
    »Was meinst du damit?« fragte Suko.
    Ich deutete kurz mit dem ausgestreckten Finger auf ihn. »Daß sich dieses Voodoo-Weib in eine andere Dimension zurückgezogen hat. In die Welt der Phantasie, der Träumerei, was weiß ich. Aber so muß es gewesen sein.«
    »Ich stimme dir zu.«
    »Und was bringt uns das?« fragte Shao. »Nichts, es kann uns einfach nichts bringen.« Sie spielte mit ihrer leeren Tasse und schob sie über den Teller. »Ich will es euch sagen. Weil ihr nicht in diese Welt gelangen könnt. Ihr habt zwar vieles möglich gemacht, aber dieser Bereich ist euch verschlossen. So sehe ich es, und es ist sehr schwer, mich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Das wird auch nicht möglich sein«, sagte Suko.
    »Dann habe ich recht.«
    »Solange dir niemand

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