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095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

095 - Das Ungeheuer von Loch Ness

Titel: 095 - Das Ungeheuer von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seine Zeit, bis Mignone das Handrad endlich aufdrehen und die Luke wieder öffnen konnte.
    „Es ist und bleibt eine verdammt windige Angelegenheit", kommentierte er, als sie über die kleine Plattform zurück in das Schlauchboot stiegen.
    „Man kann nicht alles haben, Andrea." Coco lächelte. „So, und jetzt braucht das Double noch einige deutliche Zeichen. Luguri soll schließlich zum Angriff eingeladen werden."

    Luguri lag auf dem Opferstein hoch oben im Moor. Er hatte die Augen geschlossen, doch er sah alles ganz deutlich und grunzte amüsiert, als er dieses seltsame Tauchboot am Strand begutachtete. Magische Zeichen bedeckten es über und über. Wie ernst Coco diese Fahrt nahm, ließ sich schon an den Symbolen ablesen. Sie hatte Zeichen gewählt, die dieses schwache Gebilde so gut wie unangreifbar für Schwarze Magie machten, und rechnete tatsächlich damit, von einem Wesen seiner teuflischen Künste angegriffen zu werden. Wie sie sich wundern würde! Die Zeichen und Symbole auf diesem künstlichen Monster würden wirkungslos sein; Coco würde es mit einem Wesen aus Fleisch und Blut zu tun bekommen, das auf solche Magie überhaupt nicht ansprach.
    Luguri wechselte seinen Standort. Plötzlich befand er sich am südwestlichen Seeufer und streckte seine langen Arme beschwörend aus. Sekunden später schob sich ein graugrün gefärbter Rücken aus dem Wasser. Der gezackte Drachenkamm lief in einem langen Echsenschwanz aus.
    Luguri schloß die Augen und konzentrierte sich. Das Ungeheuer da vor ihm im Wasser war im Augenblick nichts anderes als eine Verformung der Todeswolke, bestehend aus toten Seelen, die man in ungeweihter Erde verscharrt hatte. Ein besseres Material zur Transformation gab es nicht.
    Luguri leitete die Umwandlung ein. Er konzentrierte sich auf sein teuflisches Werk und kettete die ruhelosen Seelen fest. Sie wurden durch die Umwandlung der Materie zu einem neuen Wesen, fanden somit eine letzte und endgültige Form.
    Ein Seufzer erfüllte die Luft, ein leises Wehklagen und Stöhnen. Die Konturen des Monsters dort im Wasser verwischten sich, wurden undeutlich, flossen auseinander und strebten wieder zusammen. Das Wasser färbte sich dunkelrot und warf Blasen. Dann schien das Ungeheuer von innen heraus zu glühen. Das Dunkelrot wurde zu einem giftigen Grün, das rasch verblaßte. Das Seufzen und Stöhnen wurde leiser.
    Luguri hatte seine Augen geöffnet. Bannend richtete er sie auf das Ungeheuer. Die letzte Transformation war beendet. Eine Rückverwandlung ließ sich nun nicht mehr vornehmen. Das Ungeheuer dort im seichten Wasser des Loch Ness war zu einer urweltlichen Vernichtungsmaschine geworden; allerdings war es nun auch verwundbar. Doch bevor Coco dies bemerken würde, war es bereits um sie geschehen. Sie erwartete eine Chimäre, aber sie würde es mit einem wirklich existierenden Ungeheuer zu tun bekommen.
    Luguri lächelte zufrieden, als sich der lange Echsenschwanz des Ungeheuers nervös hin und her bewegte und das Wasser peitschte. Das Monster schob sich in tieferes Wasser zurück. Dieses primitive Geschöpf aus prähistorischer Zeit war jetzt der Beherrscher des Loch Ness, bereit, alles anzugreifen, was in seinen Lebensraum eindrang.
    Luguri konnte sich auf die mörderische Gier seines Wesens verlassen. Jetzt brauchte Coco nur noch in den See zu steigen.
    Das Monster tauchte unter, bis nur noch ein Stück des langen, schlangengleichen Halses aus dem Wasser ragte. Der lange Echsenkopf schien eine Witterung aufgenommen zu haben. Fast geräuschlos sackte das Ungeheuer vollends unter Wasser und hinterließ nur einige Strudel.
    Luguri brachte sich zurück auf den Opferstein hoch oben im Moor. Er stellte sich darauf und sah auf den See hinunter. Tief unten im Wasser schwamm sein Geschöpf in Richtung Urquhart Castle. Und dort setzte sich gerade ein kleiner Konvoi in Bewegung, wie sein Blick ihm sagte.
    Im Schlepptau eines Schlauchbootes wurde die Nachbildung eines vorweltlichen Monsters in den See hinausgebracht.
    Unwillig verzog Luguri das Gesicht. Er sah nur Umrisse, konnte keine Einzelheiten erkennen. Cocos Weiße Magie verzerrte seine Sicht. Eines aber fühlte er mit letzter Sicherheit: Coco befand sich in diesem Spottgebilde und fuhr ihrer Vernichtung entgegen.

    „Alles in Ordnung?"
    Coco sah ihren Begleiter fragend an. Jeff Parker, der auf dem Nebensitz saß, lächelte ein wenig unglücklich.
    „Ich habe Schmetterlinge im Magen", gestand er ein. „Besonders wohl ist mir nicht."
    Noch

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