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095 - Rebellion der Regenwuermer

095 - Rebellion der Regenwuermer

Titel: 095 - Rebellion der Regenwuermer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cyril F. Toncer
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Danach zerfloß das Bild in nichts.
    „Bitte anschnallen“, verkündete im selben Augenblick der Kommandant über den Bordlautsprecher, „wir kommen in eine Turbulenzzone.“
    Die mächtige Boeing wurde wie von einer Titanenfaust hin- und hergeschleudert. Die Passagiere schrien. Geschirr, Essen und Handgepäck flogen durch die Kabine.
    Laparouse sah am Heck die aus der Wüste aufragende Klaue und Fratze des Vampirs. Kalter Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    Er wußte jetzt, daß sie noch lebten und ihn sogar bis nach Europa verfolgten. Das Drama war noch nicht beendet, es würde vielmehr erst richtig beginnen, dessen war er fast sicher.
     

     

Dr. Pierre Laparouse hatte es kaum erwarten können, sich mit Professor Juillard über den gesamten Themenkomplex auszusprechen. Aber jetzt war er doch ein wenig von zwiespältigen Gefühlen bewegt, als er vor der vornehmen Privatvilla seines obersten Chefs stand.
    Die Einladung des Professors zeugte von Vertrauen und Achtung, die er Laparouse entgegenbrachte. Der Arzt wollte Juillard nicht enttäuschen.
    Zunächst einmal wurde er an den Abendbrottisch gebeten, wo sich die graumelierte Frau des Professors als ebenso perfekte Gastgeberin wie als charmante Plauderin erwies.
    Nach aufgehobener Tafel setzten sich die beiden Männer bei Cognac und Zigarren in den Erker, während sich Madame Juillard unauffällig zurückzog. Nun begann die eigentliche Aussprache.
    „Ich konnte zu Legrand kein Verhältnis finden“, formulierte der Arzt schließlich das schwierige Problem, nachdem die einleitenden Worte gefallen waren. „Wir konnten es im Grunde alle nicht. Aber ich hatte es besonders schwer mit ihm. Er konnte mich bestimmt nicht leiden. Und darum hat er mich regelrecht schikaniert. Nicht daß er mit den anderen gut ausgekommen wäre“, setzte Laparouse hinzu, als der Professor nicht antwortete, sondern gedankenverloren den Rauchkringeln nachblickte, die sich im Halbdunkel des Zimmers verloren. „Er war allgemein unbeliebt wegen seiner ganzen Art, und als Ekel verschrien. Wir empfanden ihn ganz einfach als Fremdkörper.“
    Er verstummte und blickte sein Gegenüber an.
    „Er will mir die beiden Todesfälle anlasten“, sprach der Arzt weiter. „Dabei konnte ich wirklich nichts dafür und …“
    „Ich weiß“, versetzte Juillard jetzt, „ich bin über die Vorgänge im Bilde. Ich habe Legrands Bericht schon erhalten. Sie kommen nicht sehr gut darin weg.“
    „Und …“, fragte Laparouse stockend, „glauben Sie, was er behauptet?“
    Professor Juillard schüttelte den Kopf. „Da kann man nichts glauben“, antwortete er schließlich. „Ich bin nicht dabei gewesen und kann folglich die Geschehnisse nicht beurteilen. Ich möchte nicht einmal so weit gehen und Legrand bezichtigen, daß er vorsätzlich die Unwahrheit sagt. Er beurteilt die Dinge eben ganz einfach so, wie er sie sieht. Dafür ist er nicht zu tadeln. Was wirklich los war, ist eine andere Frage.“
    „Demnach glauben Sie… äh, verwerfen Sie also meine Darstellung nicht völlig, Herr Professor?“ Laparouse beugte sich gespannt vor.
    Der Institutsleiter nippte an seinem Kognakglas und sog wieder an der Zigarre. Dann lächelte er knapp.
    „Ich muß von Tatsachen ausgehen, Dr. Laparouse, nicht von subjektiven Berichten, wie ich sie von Ihnen und von Legrand vorliegen habe. Ich halte es durchaus für möglich, daß Erscheinungen aufgetreten sind, wie Sie sie beobachtet haben wollen. Bitte, das ist jetzt meine Ansicht als Privatmann. Aber da sich diese Dinge später nicht wiederholt haben, werden Sie zugeben müssen; daß viele Ihrer grundlegenden Hypothesen nicht haltbar sind. Die vorgeblichen Würmer haben sich durch die Vermehrung des Wasserhaushaltes nicht vervielfältigt, wie das Ihrer Theorie nach hätte geschehen müssen. Im Gegenteil, sie sind völlig ausgeblieben.“
    „Und die Vampire?“ Er hob die Schultern.
    „Mon Dieu, dazu kann ich erst recht nichts sagen. Ich will Sie nicht beschuldigen, mir Märchen zu erzählen. Wenn Sie dies oder das gesehen haben wollen, gut, Sie müssen es beurteilen können. Ich selbst bin neutral und objektiv. Ich höre mir alles an und versuche dann, mir ein Bild zu machen.“
    „Ich habe alles so gesehen und erlebt, wie ich es dargestellt habe“, versicherte der Arzt mit großem Nachdruck. „Mehr noch. Bedenken Sie die äußerst mysteriösen Umstände, unter denen Molard und Patoux gestorben sind. Molard existiert als nicht irdisches Wesen weiter.“
    Er

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