Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0951 - Die Exorzistin

0951 - Die Exorzistin

Titel: 0951 - Die Exorzistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sie sich auch hier eingeschlichen.«
    »Pardon, aber das mußte sein.« Endlich lag das Kreuz frei. Ich wollte schon die Kette über den Kopf streifen, aber der Blick der Oberin ließ mich innehalten.
    Sie starrte das Kreuz an wie ein Weltwunder, und mir kam der Verdacht, daß sie es kannte; anders konnte ich ihren Blick nicht interpretieren. Sie blähte ihre Nasenflügel auf und ließ es zudem geschehen, daß ich noch einen Schritt näher auf sie zuging. »Sehen Sie hin, Schwester! Sehen Sie genau hin!«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und? Wie denken Sie über uns? Stehen wir noch immer auf der anderen Seite, oder haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    Sie preßte den Mund zusammen. »Woher haben Sie es?« fragte sie nach einer kurzen Pause.
    »Sagen wir so, Schwester Martha. Ich habe es geerbt. Ich bin in einer Kette von Menschen der bis dato letzte Träger des Kreuzes. Was nach mir ist, weiß ich nicht, aber mir ist bekannt, was vor mir war. Sie können mir oder uns vertrauen, ebenso wie wir auf dieses Kreuz vertrauen.«
    Der Anblick hatte die Oberin die Sprache verschlagen. Mehrmals hintereinander nickte sie. Ihre Gesichtszüge hatten sich entspannt und waren weich geworden. Jetzt zeigten ihre Lippen ein Lächeln, und sie schüttelte einige Male den Kopf wie jemand, der das alles nicht fassen konnte, was er sah.
    »Darf ich es berühren, Mr. Sinclair?«
    »Sicher, gern.«
    Sie schob ihre Hand vor. Ich sah, daß sie zitterte. Für sie mußte es tatsächlich etwas ganz Besonderes sein, nach dem Kreuz fassen zu können. Dann berührte sie es mit den Fingerkuppen, zog es etwas von meinem Körper ab, so daß es auf ihrer Handfläche ruhte. »Es ist schön, Mr. Sinclair. Es ist wunderschön. Ein wahres Prachtstück. Mir fehlen die Worte.«
    »Ich bin stolz darauf.«
    »Das dürfen Sie auch.« Sie lächelte vor sich hin. »Ich spüre, daß von diesem Kreuz etwas abstrahlt, das ich nicht begreifen kann. Ich weiß nicht, was es ist, ich komme damit nicht zurecht, aber mir wird anders, wenn ich es berühre.«
    »Es ist eben seine Kraft.«
    Die Oberin nickte. »Ja, seine Kraft. Da mögen Sie recht haben. Seine Kraft ist es.«
    »Und es ist alt, sehr alt sogar.«
    Die Oberin ließ es wieder los. »Biblisch?«
    »Das kann man sagen.«
    »Und ich habe es gespürt. Gefühlt und gespürt. Nie sah ich ein derartiges Kreuz. Ich möchte Sie nicht nach den Eingravierungen und deren Bedeutungen fragen, Mr. Sinclair, obwohl sie sicherlich sehr wichtig sind, aber ich weiß jetzt, daß nur ein Würdiger dieses wundersame Kreuz überhaupt tragen kann, und das sind Sie wohl.«
    Ich nickte dezent.
    Die Schwester lächelte. »Irgendwie habe ich gespürt, daß Sie und Ihr Freund etwas Besonderes sind. Ja, das habe ich genau gemerkt. Sie sind etwas Außergewöhnliches.«
    »Waren wir nicht Feinde für Sie?« fragte Suko.
    »Daran haben Sie doch selbst die Schuld getragen, als Sie nach diesem Walt fragten und seinen Freunden.«
    »Die Sie auch kennen, nicht?«
    »Nein, nicht direkt, aber das ist etwas anderes. Sie sind jetzt wichtiger, Sie und auch Angelina.« Die Oberin holte einige Male Luft bevor sie die Frage stellte. »Sind Sie das gleiche wie Angelina? Verfügen auch Sie über Wissen und vor allen Dingen die Gabe, die bösen Geister austreiben zu können?«
    »Sie meinen den Exorzismus?«
    »Was sonst?«
    »Auch wenn wir Sie enttäuschen müssen, Schwester Martha, wir sind keine Exorzisten. Wir kommen von Scotland Yard, wir sind Polizisten.«
    Die Oberin staunte nicht mal. Das hatte sie wohl in unserer Gegenwart verlernt. Sie fragte nur:
    »Aber Sie sind keine einfachen Polizisten, meine ich.«
    »Da haben Sie recht, Oberin. Wir sind Polizisten, die sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert haben. Wir jagen zwar auch Menschen, aber es sind meist Verbrecher, die sich mit den Mächten der Finsternis verbündet haben und beinahe auf eine Stufe mit Dämonen und dämonischen Abkömmlingen gestellt werden können. So und nicht anders müssen Sie das sehen. Ich haben Ihnen unsere Aufgabe nur im Groben umrissen.«
    »Das ist gut«, sagte die Oberin. Sie kam mir vor wie abwesend. »Es ist auch nicht wichtig, und ich freue mich, daß Angelina Unterstützung bekommen hat.«
    »Gegen wen?« fragte Suko.
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Nein.«
    Die Schwester war so überrascht, daß sie ein Lachen nicht verbeißen konnte. »Aber Sie selbst haben doch von der Gruppe erzählt. Von diesen angeblichen Freunden, zu denen auch Walt Snyder gehörte.«
    »Sie kennen

Weitere Kostenlose Bücher