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0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umgebung.
    „Wir müssen unseren Weg markieren. In diesem Gelände könntest du tagelang unterwegs sein, ohne den Schacht wiederzufinden."
    Milder Dano grinste.
    „Ich habe das Gefühl, daß sich hier unten gewaltige und umwälzende Dinge tun werden. Und wenn alles gesagt und getan ist, brauchen wir den Schacht wahrscheinlich nicht mehr, um zurück an die Oberfläche zu gelangen."
     
    *
     
    Wie riesig die Höhlung war, erkannten sie, als sie zwei Stunden marschiert waren, ohne daß der ferne Lichtstreif ihnen auch nur eine Handbreit entgegenkam. Milder Dano klagte über Müdigkeit, und auch der Ilt hielt es für angebracht, eine Pause einzulegen. Sie ruhten eine halbe Stunde und aßen eine knappe Ration Konzentratproviant. Angesichts der schmerzenden Muskeln und Sehnen erschien die Entscheidung, den Gleiter an der Oberwelt zurückzulassen, nicht mehr so klug wie zuvor. Aber wer hatte damit rechnen können, daß die Abmessungen der subplanetaren Welt so gewaltig waren!
    Der Aufbruch fiel schwer. Der Körper hatte sich an die Untätigkeit gewöhnt und wollte sich nicht mehr in Bewegung setzen lassen. Milder Dano bedachte seine verkrampften Muskeln mit einigen unflätigen Namen, während er hinter dem-- Ilt dreinhumpelte, und Gucky dachte mit Wehmut an die verlorengegangenen Parafunktionen.
    Aber selbst die mächtigste Felsfläche hat irgendwo ein Ende. Plötzlich rückte der helle Lichtstreif mit jedem Schritt näher. Er weitete sich, und noch lange, bevor sie den Rand der Felsenebene erreichten, wurde ihnen klar, daß ein Anblick ihrer wartete, der ihnen den Atem verschlagen würde.
    Staunend und stumm standen sie schließlich an der Kante, über die hinweg der Fels in eine lichterfüllten bodenlose Tiefe stürzte. Sie fühlten sich winzig und bedeutungslos inmitten der gigantischen Ausmaße des Hohlraums, den ihre Blicke durchquerten. Über ihnen, viele Kilometer im Durchmesser, wölbte sich eine riesige, ebenmäßig geformte Felsenkuppel. Im Brennpunkt der Kuppel sehwebte ein Leuchtgebilde, dessen Lichtfülle der der Sonne nicht nachzustehen schien. Die Kuppel bildete das obere Ende eines mächtigen kilometerweiten Schachtes, der senkrecht in die Tiefe führte und von dem man sich unschwer vorstellen konnte, daß er bis zum Mittelpunkt des Planeten reichte.
    Der Ilt blickte über den Abgrund hinweg zur gegenüberliegenden Felswand. Das war natürlich gewachsenes Gestein, gemasert, von unregelmäßigen Rissen und Spalten und den Adern andersartiger Substanz durchzogen, und hier und dort lag kristallines Mineral in den Fels eingebettet und funkelte im Widerschein der künstlichen Sonne, daß einem die Augen schmerzten.
    „Juhuu... !„ rief Milder Dano plötzlich.
    Gucky starrte ihn fragend an. Dano wurde verlegen.
    „Ich dachte mir, hier müßte es ein phantastisches Echo geben", entschuldigte er sich.
    Aber die endlose Weite der Höhlung verschluckte die Laute seiner Stimme und gab sie nicht wieder von sich. Es hätte nach Guckys Schätzung ohnehin mindestens eine Minute gedauert, bis der Schall von der gegenüberliegenden Wand der Höhlung zurückkehrte.
    Der Ilt legte sich auf den Boden und spähte über die Felskante hinweg in die Tiefe. Weit unten sah er mehrere Lichtpunkte, die eine ungemein intensive Helligkeit von sich gaben. Er hielt sie für Sonnenlampen wie die, die über ihm im Brennpunkt der Kuppel schwebte. Sie teilten dem riesigen Schacht eine sinnverwirrende Lichtfülle mit, die es schwierig machte, Entfernungen zu schätzen.
    Guckys Blick folgte dem Verlauf der Kante. Die Felsfläche, über die sie gekommen waren, mit der vierzig Meter hohen Decke, bildete einen breiten Spalt in der Wand des Schachtes. Der Spalt verlief mit einer Abwärtsneigung von etwa acht Prozent. Er zog sich an der Wand entlang und führte zur Hälfte um den Schacht herum, bevor er verschwand. Gucky sah das Ende, anderthalb Kilometer tiefer, auf der gegenüberliegenden Seite.
    „Da entlang führt unser Weg, mein Freund", sagte der Ilt, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, und zeigte den Verlauf des Spalts entlang. „Die Kellner können nur diesen Weg genommen haben. Ich schlage vor, wir packen die Hälfte der Strecke, dann legen wir uns hin und schlafen uns aus."
    „Von mir aus", brummte Dano. „Wenigstens geht’s bergab."
     
    *
     
    Der Boden war glatt, als hätten Millionen von Füßen die Unebenheiten des natürlich gewachsenen Felsens abgeschliffen. Nur hin und wieder trafen sie auf eine kleine

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