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0959 - Der Fallbeil-Mann

0959 - Der Fallbeil-Mann

Titel: 0959 - Der Fallbeil-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Todes, wo das Beil fallen und ihn köpfen würde.
    Er taumelte gebückt hinter dem Henker her. Sein Kopf stand noch immer in Flammen. Das Haar brannte. Feuerzungen leckten bis zu seinen Wangen und zum Kinn hinab.
    Der Henker war erbarmungslos. Er beförderte ihn durch die Halle, die eingetaucht war in rötliches Licht. Rot wie Blut.
    Die Guillotine wartete. Sie wollte töten. Sie wollte Blut.
    Sie war ein Monster, das der Henker bediente. Schon einmal in dieser Nach hatte er sie eingesetzt. Jetzt würde er sein zweites Opfer finden.
    Es würde den Mann bestrafen.
    Die Hand ließ Mosley los. Er merkte es nicht, sein Kopf brannte zu sehr.
    Er konnte sich auch nicht auf den Beinen halten und brach auf der Stelle zusammen.
    Neben ihm stand der Fallbeil-Mann und schaute zu. Den Blick hielt er gesenkt. Die Augen in den Schlitzen der Kapuze waren wie schwarze Ölflecken. Sie unterschieden sich in der Farbe kaum vom Stoff der langen Mütze.
    Der Lord lag auf dem Boden.
    Er war der Wurm. Er war die Schlange. Über ihm stand der Sieger. Sir Vincent nahm trotz seiner Schmerzen die Umgebung deutlich wahr.
    Plötzlich drangen die Gerüche in seine Nase. Nicht nur die des Fußbodens, da waren auch andere, denn er lag sehr dicht am Aufbau der Guillotine.
    Konnte man eingetrocknetes Blut riechen?
    Es kam ihm so vor. Das Blut strömte einen bestimmten Geruch aus. Alt und stockig. Es drang in seine Nase und in die Kehle.
    Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und er fing an zu würgen.
    Vom Magen her drängte der genossene Whisky in die Höhe.
    Mosley konnte nicht mehr an sich halten. Er mußte den Mund öffnen. In seiner liegenden Haltung übergab er sich. Vor ihm lag plötzlich eine Lache auf dem Boden, die eklig stank.
    Der Henker zerrte ihn hoch.
    Wieder so brutal an den Haaren, daß der Lord aufschrie. Wieviel Folter und Schmerzen kann ein Mann vertragen? fragte er sich. Wie groß muß das sein, um…?
    Seine Gedanken rissen ab, denn der andere hatte ihn losgelassen.
    Mosley fiel nach unten, und er landete zielsicher mit dem Hals in der Mulde. Dort blieb er liegen, wobei ihm nicht bewußt war, in welcher Lage er sich befand. Sein Gehirn war noch nicht fähig, dies zu überreißen. Die Augen schwammen in Tränen, deshalb sah er den dicht unter ihm liegenden Fußboden nicht mehr so, wie er war, sondern wie ein graues Meer.
    Neben ihm bewegte sich der Henker.
    Er war sich seiner Sache sicher. Er kannte sich aus. Der Blick nach oben zeigte ihm, daß die blanke und höllisch scharfe Schneide des Fallbeils genau an der richtigen Stelle und auch im exakten Winkel stand.
    Sehr gut.
    Dann betrachtete er sein Opfer.
    Für ihn lag es noch nicht perfekt, und das wollte der Fallbeil-Mann ändern. Wenn er etwas tat, mußte alles seine Ordnung haben. Darin war er ein schrecklicher Perfektionist.
    Mit dem Fuß trat er seinem Opfer in den Rücken. Durch den Druck veränderte sich die Haltung. Der Körper streckte sich. Der Lord hatte die Veränderung trotz seiner Angst mitbekommen. Aus seinem Mund drang ein erbarmungswürdiges Wimmern. Speichel und Tränen flössen zugleich. Auch seine Hose war naß. Die Todesangst hatte sich auch auf die Blase ausgewirkt.
    Der Henker schaute an seiner Guillotine hoch. Prüfend, um dann zu nicken. Es war okay.
    Alles saß richtig - perfekt. Die Rache konnte fortgesetzt werden. So mußte es sein.
    Die Hand des Henkers näherte sich dem Hebel. Wenn er ihn umlegte, wurde die tödliche Mechanik in Bewegung gesetzt. Wie schon vor langer Zeit. Sie war immer noch gut.
    Eine perfekte Mordmaschine.
    Er schaute noch einmal hoch zu der scharfen Klinge, die ihn anzublinzeln schien.
    Dann legte er den Hebel um.
    Sir Vincent Mosley lag noch immer auf derselben Stelle, den Kopf in der Mulde.
    Über ihm erklang ein Sausen. Das Fallbeil war unterwegs! Und es traf haargenau.
    Mit einem Schlag wurde Sir Vincent Mosley geköpft!
    ***
    Mit den Nonnen war ich nicht zurechtgekommen, was mich ärgerte. Ich dachte auf dem Rückweg zum Schloß darüber nach, ob ich einen Fehler begangen hatte, weil ich so früh abgereist war. Auf der anderen Seite hatte sich die Oberin verdammt stur benommen. Ich hätte von ihr keine Informationen bekommen; von ihren Mitschwestern ebenfalls nicht. Der einzige, der mehr wissen mußte, war der Lord. Er sollte mir über das Kloster und seine Bewohnerinnen berichten, denn es gab zwischen ihnen und dem Fallbeil-Mann eine Verbindung.
    Eine, die schon sehr lange bestand, davon mußte ich

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