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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich ja an mir festhalten. So blieben wir stehen, und sein heftiger Atem fauchte in mein Ohr.
    Ich hielt die Umgebung unter Kontrolle und wartete auf weitere Atlantis-Zombies, die aber ließen sich nicht blicken und blieben unter der Erde verschwunden.
    »John…«, sagte Suko, legte eine Pause ein und setzte erneut an. »John, das war super, aber ich glaube - verdammt«, er spie aus, »ich denke, wir haben trotzdem verloren. Oder hast du unseren Schützling ebenfalls retten können?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann war alles umsonst?«
    »Wahrscheinlich«, murmelte ich nur…
    ***
    Beide kamen wir uns vor wie in einem Nirwana. Wir schwebten irgendwo hin, aber nur in Gedanken, denn nach wie vor standen wir auf einem Untergrund, der sich wieder beruhigt hatte. An keiner Stelle wurde die Erde aufgerissen, nur dort, wo auch die Kämpfe stattgefunden hatten, sah sie zerwühlt aus.
    Ich stand an der Stelle, wo ich Iris Jarrel zum letztenmal gesehen hatte.
    Nichts gab es dort mehr zu entdecken. Sie war verschwunden, die Kreaturen hatten sie geholt, um sie zu ihrer Königin zu machen, wenn es denn der Alte oder Verfluchte aus Atlantis wollte. Er lauerte noch im Hintergrund und zog dort die Fäden.
    Es wäre jetzt wohl auch die Zeit gewesen, zu trauern. Das konnte ich einfach nicht. Ich war nicht mal in der Lage, normal zu denken, denn in meinem Hirn hatte sich eine Leere ausgebreitet, als wären alle wichtigen Teile entnommen worden. Außerdem fühlte ich mich körperlich nicht mehr so fit. Der Kampf gegen die lebenden Toten hatte mich schon mitgenommen. Das steckte man nicht so einfach weg.
    Auch Suko kam zu mir. Er hatte sich wieder etwas erholt und zumindest den Sand aus seinem Gesicht gewischt. Er konnte wieder frei atmen. Sein Blick hatte sich ebenfalls geklärt, aber die Augen waren trotzdem stumpf geblieben sie starrten ins Leere. Wahrscheinlich dachte er ebenso hach wie ich, aber es waren keine guten Gedanken.
    »Habe ich mich schon bedankt?« fragte er und legte mir seine Hand auf die Schultern.
    »Unsinn, laß das!« Ich sah ihn erst gar nicht an. Das Schwert schimmerte golden. Ich konnte einen Teil meines Gesichts in der Klinge sehen, die ich noch immer festhielt und mit der Spitze schräg in den weichen Boden gedrückt hatte.
    »Dann hat der Alte es also geschafft!«
    »Was sonst?« Ich drehte den Kopf nach rechts und warf einen Blick auf die Pyramide. Sie stand zum Glück noch dort. Ob sie sich später trotzdem als Falle erweisen würde oder nicht, das konnte keiner von uns wissen.
    »Und trotzdem glaube ich nicht, daß Iris tot ist«, sagte Suko.
    Nach dieser Bemerkung drehte ich den Kopf und schaute ihn verwundert an. »Was hält dich davon ab?«
    »Sie sollte zu einer Königin der Toten gemacht werden. Aber tötet man Königinnen?«
    »Du denkst falsch, Suko.«
    »Warum?«
    »Weil sie sterben wird. Sie wird sterben und trotzdem leben. Sollten wir sie noch einmal zu Gesicht bekommen, dann ist sie wirklich zu einem Zombie geworden. Alles andere wäre zu überraschend und würde nicht passen.«
    »Davon bist du überzeugt?«
    »Ja.«
    »Ich glaube nicht, daß wir sie…« Suko brach ab. »Verdammt, was ist das denn?«
    »Wo?«
    Sein Zeigefinger wies schräg in die Tiefe. »Da, auf der Klinge.« Dann schaute er mich prüfend an.
    »Das gibt es doch nicht, John! So siehst du gar nicht aus.«
    Noch immer wußte ich nicht, um was es genau ging, aber ich folgte der Richtung des ausgestreckten Zeigefingers - und hielt den Atem an.
    Eigentlich hätte ich mein Gesicht auf der Klinge sehen müssen, aber es war eben nicht mein Gesicht, sondern das einer anderen Person, einer Frau, die wir beide gut kannten.
    Wir beide sahen Kara, der das Schwert gehörte. Aber nur ich vernahm ihre Stimme - im Kopf…
    ***
    »Du lebst, John, ich spüre es. Und ich bin froh dabei, daß es so ist. Ich war zwar nicht bei euch, aber ich habe erlebt, was euch widerfahren ist, und ich freue mich, daß ihr am Leben seid.«
    Mein Gott, die Worte waren echt, ich hatte sie mir nicht eingebildet, und ich bekam mit, wie Suko mich anstarrte. Er hatte meine Veränderung mitbekommen, die nicht nur allein aus der Entdeckung des Gesichts resultierte, und ich gab ihm eine knappe Erklärung: »Ich habe telepathischen Kontakt zu Kara.«
    »Und?«
    »Ich weiß noch nichts. Es war nur eine erste Fühlung. Ich werde auch nur im Kopf reden.«
    Suko schwieg, damit ich mich wieder auf Kara konzentrieren konnte.
    »Du hast deine Überraschung

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