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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überwunden?«
    »Ja«, formulierte ich in Gedanken.
    »Das ist gut, denn der Kampf ist noch nicht beendet, und ihr müßt euch beeilen. Ich bin wieder soweit hergestellt, daß ich euch führen kann. Ich bekomme allmählich die Kontrolle über das Grabmal, in das ihr jetzt gehen werdet.«
    »Warum?«
    »Es ist die einzige Chance, den Friedhof zu verlassen. Und im Moment kontrolliere ich die Pyramide.«
    »Wo werden wir hinkommen?«
    »Hoffentlich zu uns. Ich werde durch meine Kraft die Tür öffnen und schließen können, aber tut euch und mir einen Gefallen - beeilt euch! Ich weiß nicht, wie lange meine Kraft reicht. Sanguinus hat seinen Fluch wahrmachen können. Er ist dabei, zurückzuschlagen, und er hat sich nicht nur auf die Flammenden Steine beschränkt, er schaffte es sogar, in deine Welt zu gelangen.«
    »Das weiß ich.«
    »Also geht jetzt.«
    Ich schaute auf die Klinge und entdeckte dort wieder mein Gesicht. Das hatte auch Suko gesehen.
    Ich ließ ihn nicht dazu kommen, eine Frage zu stellen. »Los, wir müssen wieder rein!«
    Als ich lief, startete auch er. Und ich lief verdammt schnell. Wenn Kara mich so dringend gewarnt hatte, dann kam es wirklich auf jede Sekunde an.
    Die Tür stand weit offen. Zum erstenmal war ich froh, die Schwelle überschreiten zu können. Ich stoppte erst in der Mitte und wäre fast noch auf eines der beiden Skelette getreten.
    Auch Suko war jetzt bei mir. Noch immer schaute er mich verwundert an. »Bitte, John, kannst du mir erklären, weshalb wir wieder in die Pyramide sollten?«
    »Ja, das kann ich.« Ich holte tief Atem, denn der Lauf hatte mich angestrengt. »Kara wollte es so.«
    Sein Gesicht verdüsterte sich. »Das begreife ich nicht.«
    »Ich auch nicht, aber sie hat es mir gesagt. Es ist ihr gelungen, wieder für einen gewissen Moment wach zu werden, und sie wird uns führen. Das hat sie mir versprochen.«
    »Wohin?«
    »Zu den Flammenden Steinen.«
    Vor Überraschung brachte Suko zunächst kein Wort hervor. Etwas verlegen wischte er die Handflächen an seinen Hosenbeinen ab. »Was sollen wir denn dort?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wir sollten Kara schon vertrauen, denke ich mir.«
    Er hob die Schultern. »Bleibt uns was anderes übrig, John? Wohl kaum. Also fängt die Reise wieder an.«
    Noch nicht, denn zuvor mußte sich erst die Tür schließen. Es war schon phänomenal, wie Kara es schaffte, sie kraft ihrer Gedanken zu bewegen.
    Gebannt schauten wir hin. Stück für Stück fiel die Tür zu. Das Kratzen tönte in unsere Ohren wir ein Musikstück, bei dem zahlreiche Musiker gerade das spielten, was ihnen einfiel.
    Dann war die Tür zu.
    Stille, Finsternis. Wie in einer einsamen Raumkapsel, die durch das All flog.
    Noch mußten wir warten, denn Kara bestimmte den Start. Hoffentlich war sie stark genug, um das zu schaffen.
    Ja, es klappte.
    Der leichte Ruck, dieses Gefühl, plötzlich vom Boden abzuheben, kannten wir schon, und ich atmete wirklich auf, denn diesmal war ich froh, in der Dunkelheit zu stehen.
    So glitten wir weg und hofften beide, das Ziel erreichen zu können, das anvisiert worden war.
    Wie lange die Reise dauern würde, konnte keiner von uns sagen, weil die Zeit eben relativ geworden war. Es zählte einzig und allein das Ziel.
    Nichts war zu hören. Auch wenig zu spüren. Es fiel mir schon schwer, mir vorzustellen, daß wir Zeit- und Dimensionsgrenzen durchflogen, um praktisch in unserer Gegenwart zu landen, wenn auch in einem Gebiet, das für Menschen nicht einsehbar war.
    Beide konzentrierten wir uns auf den Flug. Diesmal war ich es, der die Landung zuerst mitbekam.
    »Geschafft, Suko.«
    »Das klang aber mehr wie eine Frage.«
    »Hör auf. Nimm mir nicht meinen Optimismus.«
    »Wir werden ja gleich sehen, ob er berechtigt war.«
    Noch blieb die Tür verschlossen. Dieser Umstand änderte sich bald, denn abermals entstand das häßliche, kratzende Geräusch, aber diesmal hatten wir intensiv darauf gewartet.
    Licht floß in die Pyramide. Schon beim ersten Streifen wußte ich, daß wir uns nicht mehr auf dem alten Kontinent Atlantis befanden. Dieses Licht hier war normal hell, und es roch nach Frühling.
    Nach Gras. Es war alles so klar und rein, und wir hörten das Plätschern eines Bachs.
    Ich drehte mich zu Suko hin. Es war hell genug geworden, um sein Lächeln zu erkennen. »Gratuliere, John, du hast gewonnen.«
    »Der Mensch kann ja nicht immer nur verlieren.«
    »Da hast du recht.«
    Die Steintür bewegte sich noch immer. Da öffnete sich ein

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