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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dort aussieht, wo dieser Sanguinus erschienen ist.« Er lachte etwas bitter. »Lange haben wir nichts mehr vom Erbe der Atlanter gehört. Dafür kommt es jetzt um so schlimmer.«
    »Wir packen ihn.«
    »Und wenn, hat er dann weitere Menschen zu Skeletten gemacht?«
    »Darüber möchte ich nicht mal nachdenken.«
    »Ich auch nicht, John, aber der Gedanke kam mir einfach. Warten wir auf die Landung und darauf, daß Kara noch über die Kraft verfügt, die Tür zu öffnen.«
    Über dieses Problem hatte ich ebenfalls nachgedacht. Wir konnten ihr und uns nur die Daumen drücken, daß alles so eintraf, wie wir es besprochen hatten.
    »Gelandet«, sagte Suko.
    Auch ich hatte den leichten Taumel mitbekommen, als die Pyramide aufsetzte.
    Noch passierte nichts. Wir hatten unseren Standort nicht gewechselt und schauten noch immer zur Tür. Jetzt kam es auf Kara an, ob sie trotz ihres Zustandes die Verbindung zu diesem Grabmal noch hatte aufrechterhalten können.
    Wir warteten. Wahrscheinlich spürte nicht nur ich den Schweiß auf meinem Körper. Die Spannung wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich. Neben mir räusperte sich Suko leise. Auch bei ihm ein Zeichen seiner inneren Nervosität.
    »Es dauert lange, John. Ich befürchte…«
    »Sprich es nicht aus.«
    »Okay, verstanden.«
    Das Warten dauerte an. Himmel, wir hatten schon so viel durchlitten und erlebt, hatten in lebensgefährlichen Situationen gesteckt, waren von Wesen bedroht worden, die aus dem Lexikon der Alpträume stammen konnten, und trotzdem fühlten wir uns wie kleine Jungen, die darauf warteten, daß sich die Tür zum Weihnachtszimmer öffnete.
    Aber da tat sich nichts.
    Die Luft kam mir noch stickiger vor. Immer mehr erinnerte sie mich an die in einer Gruft. Hatte sich Kara übernommen? War sie doch schwächer als angenommen?
    In der anderen Welt war es ihr gelungen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Da war ihre Stimme so etwas wie ein Strahl der Hoffnung gewesen, aber jetzt lauschte ich tief in mich hinein, ohne allerdings den Kontakt zu erleben.
    »Sie meldet sich nicht.«
    »Ich habe es befürchtet.«
    »Sollen wir es noch einmal selbst versuchen?«
    »Nein, Suko, nein, das hat keinen Sinn.«
    Die Zeit verstrich. Meine Hand näherte sich dem Schwertgriff. Die Finger umklammerten ihn, während ich intensiv an die Schöne aus dem Totenreich dachte.
    Das war genau richtig. Meine Gedanken und ihre trafen sich irgendwo in einer Welt, die niemand kannte. Und plötzlich war der Kontakt zwischen uns da. Nicht nur er. Der Kraftstrom, der nötig war, um die Materie zu bewegen, hatte genügend Power, um die Tür zu öffnen. Fern, sehr fern, glaubte ich, Karas Stimme zu hören. Sie war nicht mal ein Flüstern, mehr ein Raunen und produzierte Worte, die mich nicht mehr vollständig erreichten.
    »Schnell! Ich - werde schwach. Versuchtes…«
    Wieder übertönte das Kratzen die ferne Stimme. Ein hellerer Streifen fiel in das düstere Grabmal hinein. Scharf geschnitten wie eine Lanze aus Laserlicht.
    Nach der Dunkelheit hatte ich zumindest den Eindruck. Aber so hell war das Licht nicht. Draußen dämmerte es bereits. Wir standen längst nicht mehr an unseren Plätzen, sondern nahe der Tür, die sich zwar öffnete, aber nicht so schnell wie sonst. Sie verzögerte sich immer wieder. Ruckte, verbreiterte die Öffnung, die allerdings noch größer werden mußte, damit wir ins Freie kamen.
    Die Tür blieb stehen.
    Suko ballte die Hand zur Faust.
    »Das ist schlecht, John. Der Spalt ist noch zu schmal.«
    »Versuch es trotzdem.«
    »Okay.« Er fragte nicht, weshalb das so war. Sicherlich konnte er es sich auch denken, und mit dem Unterkörper voran drückte sich Suko in den Spalt hinein.
    Er blieb hängen.
    Er bewegte sich, schob sich voran. Ich hörte ihn keuchen und griff ein.
    Beide Hände legte ich gegen seinen Körper und preßte ihn nach vorn.
    »Mach weiter, John, mach weiter!«
    Zentimeter für Zentimeter glitt Suko nach vorn. Es war eine verdammt mühevolle Arbeit, und mein Freund machte sich so schlank wie möglich. Wenn er es packte, dann schaffte ich es auch.
    Urplötzlich hatte er den letzten Widerstand überwunden. Er ruckte nach vorn, war frei und taumelte endgültig in den Abend hinein. Für einen Moment blieb er stehen, um sich zu erholen. Er atmete tief durch, dann war ich an der Reihe.
    Suko half mir dabei, und es klappte bei mir besser. Ich brauchte nicht mal das Schwert abzunehmen.
    Zwar schrammte ich auch in der Innenkante der Tür entlang, und auch die Wand

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