0968 - Exodus der Mutanten
damit diese Entwicklung nicht veränderte, sondern nur ein wenig beschleunigte. Seine Handlungsweise war damit gerechtfertigt.
Genauso wie Rhodan und Atlan glaubte er begriffen zu haben, worum es ging und was ES von ihnen erwartete. Seine letzten Zweifel waren geschwunden, als Rhodan die Altmutanten erwähnte.
Während Rhodan und Atlan die Kabine verließen, um zu den anderen in die Zentrale zurückzukehren, teleportierte Gucky in jenen Raum, in dem der PEW-Block untergebracht war. Er hätte auch von seinem Bett aus Kontakt mit ihnen aufnehmen können.
Betty Toufry! dachte er intensiv, um die Verbindung zu ihnen herzustellen. Betty war Telepath wie er selbst und besonders sensibel. Seid ihr informiert, was geschehen ist?
Fellmer Lloyd hielt Kontakt während der Besprechung, aber dann brach der Kontakt ab.
„Kein Wunder", fuhr Gucky laut fort, denn hier konnte ihn sonst niemand hören. „Atlan und Rhodan zogen sich zurück. Aber ihr wißt trotzdem, worum es geht?"
Wir werden eine Aufgabe zu erfüllen haben, bestätigte Betty Toufry sofort. Wir wußten es schon lange. Um ehrlich zu sein: wir warteten darauf. Nun ist es soweit. Wir werden bald diesen PEW-Block, der uns die Unsterblichkeit in ewiger Gefangenschaft brachte, verlassen dürfen.
„Dürfen?" vergewisserte sich der Mausbiber.
Ja, dürfen, nicht müssen! Ich spreche für uns alle, Gucky!
„Rhodan wird erleichtert sein, wenn er das erfährt. Er hat Angst davor, es euch zu sagen. Was meinst du, Betty ... wird es eine Trennung für immer sein?"
Das weiß niemand von uns, aber wir glauben es nicht. Wir alle werd en weiterexistieren, wenn auch in anderer Form. Vielleichtwerden wir in ES aufgehen, denn wir alle sind positive paranormale Energie und Substanz.
„Und ihr werdet die von ES benötigte stabile Aura in der Mächtigkeitsballung bilden", versicherte Gucky überzeugt.
Er sprach es gelassen und ruhig aus, obwohl die Konsequenz den Rahmen des Begreifens sprengte. Der damalige „Tod" der Altmutanten war also nicht umsonst gewesen, er hatte seinen Sinn gehabt, schon von Anfang an.
Was damals wie eine furchtbare Katastrophe ausgesehen hatte, diente heute dem Unsterblichen und vielleicht der ganzen Galaxis als Rettung. Jemand, der die Zukunft kannte, hatte alles geplant und durchgeführt.
ES selbst ...?
Wir sind bereit, unterbrach Betty Toufry die Überlegungen des Mausbibers. Aber wir wissen nicht, wie es geschehen soll.
„Das weiß noch niemand", sagte Gucky. „Rhodan wird noch Kontakt mit euch aufnehmen wollen. Darf ich euch bitten, meinen Besuch hier zu verschweigen?"
Warum?
„Hm... ich halte es für besser", versuchte der Mausbiber es mit einer Ausrede. „Es ist nämlich so. ich wollte euch eigentlich überreden, ES zu helfen, aber ich sehe jetzt, daß ihr alles schon gewußt habt und bereit seid.
Mein Besuch war überflüssig."
Er war es nicht, Gucky. Er hat uns nur die letzten Zweifel genommen. Wir sind bereit. Alle!
„Ich danke euch, Freunde. Und ich bin sicher, wir werden uns wieder begegnen - irgendwo, irgendwann.
Und irgendwie."
Auf EDEN II, sagte Betty Toufry lautlos.
„In dem Unsterblichen!" berichtigte der Mausbiber.
*
Die Unsicherheit unter der Besatzung der BASIS breitete sich immer mehr aus, nahm jedoch keineswegs bedrohliche Formen an. In jeder Frau und in jedem Mann schlummerte die heimliche Sehnsucht nach der Erde in der fernen Milchstraße.
„Aber du mußt doch einsehen, Hender, daß unsere Anwesenheit hier in der Galaxis Erranternohre lebenswichtig für uns alle ist", versuchte die Arztin Maryke ihren Kollegen zu überzeugen. „Natürlich weiß auch ich, daß wir nicht über alles informiert sind, was geschah und geschieht, aber das wenige, das wir erfuhren, genügt doch."
„Sicher hast du recht, aber ich muß immer wieder daran denken, was inzwischen auf der Erde geschieht. Es ist die Ungewißheit, die mich nicht zufrieden werden läßt."
„Du hast doch mich", sagte sie.
Er warf ihr einen zärtlichen Blick zu.
„Ja, ich habe dich, das ist richtig. Im Augenblick ist die BASIS unsere Heimat, aber sie kann nicht die Erde ersetzen. Es sind viele, die so denken wie ich. Wir hatten schon die Absicht, Rhodan eine Abordnung zu schicken, aber wir haben darauf verzichtet. Im Augenblick ist nicht der richtige Zeitpunkt dazu. Es scheinen Dinge zu geschehen, die wichtig sind."
„Ich bin froh, daß du wenigstens das einsiehst", erwiderte sie etwas spitz. „Wir müssen durchhalten, Hender. Vielleicht
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