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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in ihren Augen war Atlan der Sieger in einer auf zwei Persönlichkeiten zugeschnittenen Konkurrenz. Die psychologischen Auswirkungen des: Vorgangs waren nur schwer zu übersehen.
    Auch mein Bericht über Atlans Schicksal würde daran nichts ändern.
    „Sein Extrasinn war dem psychischen Druck nicht mehr gewachsen", sagte ich, nachdem die Verantwortlichen der BASIS sich in der Hauptzentrale des gigantischen Raumschiffs versammelt hatten. „Man kann sagen, daß Atlan bis zu einem gewissen Grad den Verstand verloren hat. Wir müssen uns damit abfinden, daß er in diesem Zustand vor die Kosmokraten tritt. Bis zum letzten Augenblick sah er in mir Orbanaschol, einen arkonidischen Diktator."
    „Nach eurem Aufbruch war Doktor Jordan bei mir", eröffnete mir Bully. „Er machte mich darauf aufmerksam, daß Atlan sich von ihm untersuchen ließ. Der Arzt meinte, daß es kein Bruch der Schweigepflicht sei, mir bestimmte, bei Atlan aufgetretene Symptome mitzuteilen. Ich erwähne das nur, weil vielleicht ein Zusammenhang besteht."
    „Was für Symptome waren das?" erkundigte ich mich interessiert.
    „Atlans Metabolismus schien sich umzustellen. Dr. Jordan sprach von einer Art Winterschlaf."
    „Ich werde mich ebenfalls von Dr. Jordan untersuchen lassen", entschied ich. „Vielleicht kann er dabei etwas feststellen. Schließlich war ich mit Atlan in den Barys und habe auch einen Teil des sogenannten Trainings absolviert."
    Payne Hamiller drängte sich nach vorn.
    „Sie haben sicher Verständnis dafür, wenn wir zuvor Einzelheiten über diese Weltraumfabrik erfahren möchten", sagte er.
    Ich lächelte ihm zu.
    „Dazu haben wir währerid des Rückflugs in die Milchstraße sicher noch oft Gelegenheit", erwiderte ich.
    Kanthall stieß einen Pfiff aus.
    „Wir brechen also auf, ohne auf die Rückkehr des Arkoniden zu warten?"
    „Wir verlassen Erranternohre, sobald die Weltraumfabrik verschwunden ist", schränkte ich ein. „Behaltet sie über das Ortungssystem in den Augen."
    „Wir geben ihn also auf!" stellte Roi Danton fest.
    Ich verstand seine Frage sofort, auch den tieferen Sinn. Es traf mich schwer, daß mein eigener Sohn glaubte, ich könnte unbewußt gegen Atlans Interessen handeln, weil er im Wettbewerb um den Zugang auf die andere Seite als Sieger hervorgegangen war.
    Danton war eben nicht an Bord der Weltraumfabrik gewesen. Ebenso wie alle anderen konnte er nicht verstehen, wie-fragwürdig Atlans „Sieg" war.
    „Natürlich geben wir ihn nicht auf", versuchte ich zu erklären. „Aber wir gewinnen nichts, wenn wir hier monate- oder sogar jahrelang warten. Wenn die Kosmokraten ihn zurückschicken wollen, werden sie ihn an einer beliebigen Stelle absetzen können - auch auf der Erde."
    Ich wandte mich an Kanthall.
    „Nun möchte ich, daß man mir das Auge bringt."
    Kanthall zögerte, und Bully erkundigte sich: „Was hast du vor?"
    „Ich will einen Versuch machen", kündigte ich an. „Vielleicht hat man mir Laires altes Auge überlassen, daß ich Atlan per distanzlosem Schritt folgen kann - vielleicht will man nur meinen Mut und meine Entschlossenheit prüfen."
    „Das werden wir nicht zulassen."
    „Oh doch!" bekräftigte ich. „Ich bin es Atlan schuldig."
    Niemand widersprach jetzt noch. Ich fragte mich, ob meine Entscheidung wirklich altruistischer Natur war.
    Versuchte ich nicht, mich auf diese Weise von dem Vorwurf reinzuwaschen, den Freund im Stich gelassen zu haben?
     
    *
     
    Als ich Laires Auge in den Händen hielt, wurde mir bewußt, wie wenig wir doch trotz aller in Erfahrung gebrachten Einzelheiten darüber wußten. Das kalte Material schien sich in meine Hände zu schmiegen. Ich versuchte, mir vorzustellen, daß dieses Kunstwerk einer überlegenen Technik viele Jahrhunderte im Innern der Cheopspyramide gelegen hatte. Mehr als zehn Millionen Jahre war es her, daß die Loower Laires Auge geraubt hatten - eine für einen Menschen unüberschaubare Zeitspanne, auch wenn es ein Zellaktivatorträger war. Wenn man Laire und die Pläne der Kosmokraten einigermaßen richtig beurteilen wollte, durfte man diese zeitlichen Dimensionen niemals vergessen. Ich erinnerte mich an die Berichte über die Vorgänge auf der Erde und in der Milchstraße. Boyt Margor, ein krimineller und geheimnisumwitterter Mutant hatte dieses Auge mißbraucht, um sich ein mächtiges Reich aufzubauen. Er war schließlich gescheitert.
    Ich wünschte, ich hätte mehr über die Vorgänge in der MilchstraRe gewußt.
    Nach all seinen Irrwegen lag

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