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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht begriff. Es hatte sich in seinem Innern aufgebaut, und es kam ihm vor wie eine Klammer, die den eigenen Willen festhielt.
    Johnny sah aus wie jemand, der auf etwas wartete, aber den eigentlichen Grund nicht kannte. Er kam mit sich selbst nicht zurecht. Er saß am Tisch wie eine Statue, den Blick ins Leere gerichtet. Hin und wieder öffnete sich sein Mund, wenn er etwas tiefer Atem holte.
    An die Luft hatte er sich mittlerweile gewöhnt. Sie wirkte nicht mehr fremd. Auch die Umgebung war ihm egal. Johnny wußte, daß jemand auf ihn wartete. Wer es sein würde und was dann geschah, das wußte der Junge nicht.
    Er starrte zur Tür, ohne sie richtig zu sehen. Sein Körper war steif geworden, aber das Fremde befand sich noch in seiner Nähe. Er sah nichts, er hörte nichts, und so vergingen auch die folgenden Minuten, bis es plötzlich geschah.
    Jemand hatte ihn berührt!
    Johnny öffnete den Mund. Den Laut hielt er zurück, aber nicht die kalte Klammer an seinem Nacken. Sie war da, und eisige Hände aus dem Unsichtbaren legten sich auf seine Haut.
    Johnny hockte noch immer unbeweglich auf der Stuhlkante. Er hatte die Augen weit geöffnet, starrte noch immer in Richtung Tür, die sich nicht bewegte.
    Wer immer den Raum betreten hatte, es war lautlos geschehen. Der Eindringling schien sogar unsichtbar zu sein.
    Johnny konzentrierte sich auf seinen Nacken. Die kalten Finger lagen dort noch immer. Sie berührten die Haut nur leicht und drückten sie nicht ein. Johnny merkte, wie er sich immer mehr verkrampfte. In seinem Innern zogen sich die Organe zusammen, und auch er duckte sich. Die Hand oder die Hände auf seinem Nacken wanderten weiter. Nicht fest, nicht hart, streichelnd fanden sie ihren Weg zu seinen Schultern hin, wo sie zunächst verharrten.
    Johnny mußte einfach den Eindruck haben, daß jemand hinter ihm stand, sich diese Person aber nicht rührte und vor allen Dingen nicht zu sehen war.
    So blieb er hocken. Wieder verging Zeit. Die unsichtbaren Hände blieben auch weiterhin auf seinen Schultern liegen. Der Junge empfand die Berührungen nicht mal als unangenehm. Sie kamen ihm eher vor, als wäre jemand da, der sich um ihn kümmerte und ihn auch beschützte.
    Er wartete.
    Nichts war zu hören. Auch draußen trieb sich niemand auf dem Friedhof und in der Nähe des Hauses herum. Die Stille wirkte auf ihn schon gespenstisch. Noch immer saß er steif auf dem Stuhl und wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war.
    Schließlich zuckte er zusammen, denn er hatte gespürt, daß sich die Hände bewegten. Sie glitten von seinen Schultern zu den Oberarmen.
    Dann krümmten sich die Finger, und die Hände wanderten weiter, glitten in die Achselhöhlen hinein.
    Dort faßten sie zu.
    Härter jetzt!
    Wie bei einem Menschen, den sie aus seiner ursprünglichen Lage wegbringen wollten.
    Johnny half nicht mit. Er machte sich sogar schwer, das allerdings störte die beiden Hände nicht, denn ihr Griff wurde noch fester, und Johnny wurde in die Höhe gezerrt.
    Er stand auf, ohne daß er es bewußt getan hätte. Voll und ganz war er unter den Einfluß dieses Zweitkörpers gelangt. Und unter dessen Kraft.
    Man zog ihn hoch.
    Johnny schaute dabei an sich hinab. Er sah zu, wie die gekrümmten Knie in eine andere Lage übergingen. Wie er plötzlich steif wie ein Brett vor dem Stuhl stehenblieb, allerdings noch immer gehalten von dem Griff aus dem Dunkel.
    Die Hände hatten Kraft, und sie wanderten jetzt schneller über seinen Körper hinweg. Johnny konnte kaum verfolgen, wo sie ihn überall berührten. Sie streichelten ihn, und sie glitten sogar sanft von seinem Kinn hoch über das Gesicht hinweg, bis sie die Stirn erreichten und von dort aus durch die Haare fuhren.
    Er ließ alles mit sich geschehen. Er mußte es einfach tun. Für ihn gab es kein Zurück, denn er hatte sich voll und ganz in die Hände dieser fremden Person begeben.
    Eine Hand legte sich auf seinen Rücken, als wollte sie ihn abstützen.
    Das wollte sie nicht unbedingt, sondern gab Johnny nur bekannt, daß er seinen Platz verlassen sollte.
    Der Junge ging einen behutsamen Schritt nach vorn, als wäre er dabei, das Laufen zu üben. Er knickte mit dem rechten Bein ein, konnte sich aber wieder fangen und wurde auch von den anderen Händen gestützt, die seine Hüften umfaßten.
    Was für einen Menschen mehr als unheimlich sein mußte, kam Johnny Conolly so gut wie normal vor. Er hatte sich voll und ganz in die Fänge des anderen begeben. Auch wenn er es gewollt hätte, er

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