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0984 - Griff aus dem Dunkel

0984 - Griff aus dem Dunkel

Titel: 0984 - Griff aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf der Toilette, das ist doch…«
    »Nichts ist bewiesen, Sheila«, sagte ich leise. »Wir müssen zunächst abwarten.«
    »Was sagst du da?« Sie lief rot an. »Abwarten? Aber wieso soll ich abwarten? Habe ich nicht schon lange genug abgewartet? Ich möchte und kann es nicht mehr. Ich will nicht mehr abwarten, wenn du verstehst!«
    »Das weiß ich, Sheila. Mir ergeht es ja ebenso. Aber wir können im Moment nichts tun. Wir müssen einfach darauf warten, daß Johnny von allein zurückkehrt oder sich meldet.«
    »Glaubst du denn, daß man ihn läßt? Nein, John, das ist vorbei. Johnny befindet sich unter der Kontrolle einer anderen Person. Ich kenne sie. Ich habe sie zwar nie gesehen, aber ich weiß, wozu sie in der Lage ist. Darauf kannst du dich verlassen. Sie ist meilenweit entfernt, aber das hat ihren Einfluß nicht brechen können. Tut mir leid.«
    »Ich weiß.«
    »Sie hat uns alle unter Kontrolle, John. Mit mir fing es an, nein, ich glaube sogar, daß es mit Bill begann. Danach war ich an der Reihe, jetzt hat sie Johnny. Ich frage dich, wie das noch enden soll. Kennst du den Weg?«
    »Nicht genau«, gab ich lahm zu.
    Sheila nickte. »Wir beide werden ihn auch nicht kennenlernen, wenn das so weitergeht. Wir kennen den Feind nicht, wir haben ihn nicht gesehen. Nur Bill würde uns weiterhelfen können, aber der ist weit weg. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.« Sie hob die Schultern und schaute zu Boden. »Ich weiß es wirklich nicht, John. Das ist alles so verdammt unsicher.«
    »Wir müssen herausfinden, wo sich Johnny aufhält. Daß er nicht nach Mittelamerika gebeamt wurde, steht fest. Er hält sich bestimmt noch in der näheren Umgebung auf.«
    »Das ist mir zuwenig.«
    »Stimmt.«
    »Zu Hause ist er sicherlich nicht.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das sagt mir mein Gefühl.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher«, widersprach ich. »Er hat möglicherweise Schlimmes erlebt, und wenn jemand so etwas hinter sich hat, dann kann es sein, daß er einen Ort aufsucht, an dem er sich immer wohl gefühlt hat. Du ahnst, worauf ich hinauswill?«
    Sheila hob die Schulter. »Ja, das ahne ich. Aber ich glaube nicht, daß er nach Hause gefahren ist.«
    »Warum nicht?«
    »Mein Gott!« zischte sie mich an. »Versteh doch, John! Was er tat, das tat er nicht aus eigenem Antrieb. Jemand hat ihn geleitet. Diese Imelda oder deren Zweitkörper ist unwahrscheinlich stark. Gegen sie kann sich Johnny nicht wehren. Ich glaube einfach nicht daran, daß er ihn zu uns nach Hause geführt hat.« Sheila hatte sich in Erregung gesprochen. Ihre Hände umkrallten die Aufschläge meiner Jacke, und ich spürte, wie meine Gegenargumente zusammenbrachen. Sie hatte ja recht, verdammt recht sogar. Auch ich glaubte nicht an irgendwelche Chancen, ihn zu Hause zu finden, wenn ich näher darüber nachdachte. Es gab für uns keine andere Lösung. Dieser Zweitkörper hatte Johnny nicht nur in seine Gewalt gebracht, er konnte mit ihm auch tun und lassen, was er wollte, und er würde ihn sicherlich nicht in seiner gewohnten Umgebung lassen.
    Imelda war mächtig. Als Zweitkörper möglicherweise sogar noch mächtiger.
    Sheila hatte es erlebt. Sie wußte, wie wenig man sich gegen ihn wehren konnte. Sie war eine starke Frau, aber sie hatte nachgeben müssen. Es war eine Attacke aus dem Unsichtbaren gewesen, der verdammte Griff aus dem Nichts, aber ich konnte mir vorstellen, daß wir erst am Beginn standen. Der Astralleib konnte noch mehr Kraft entfalten, und er würde Johnny möglicherweise damit eindecken, so wie er Bill und dann Sheila eingedeckt hatte.
    Sheila hatte mich wieder losgelassen. Sie wollte wissen, womit sich meine Gedanken beschäftigten.
    »Schon gut«, sagte ich nur.
    »Nein, sag es, bitte.« Sie ließ sich nicht abschütteln. »Ich will es wissen!«
    »Ich dachte an sie.«
    »Was noch?«
    »Daß wir sie nicht kennen. Nur vom Bild her. Imelda selbst ist uns unbekannt.«
    »Stimmt.« Sie schaute mich interessiert an. »Aber das ist nicht alles, John. Wie ich dich kenne, hast du noch einen großen Schritt weitergedacht.«
    »Kann sein.«
    »Sag es mir! Raus damit!« Sie ließ sich nicht aufhalten. »Oder soll ich darüber reden, was mir durch den Kopf ging?«
    »Bitte.«
    Sheila schaute sich um. Erst als sie sicher war, daß uns niemand hören konnte, redete sich mich an. Sie sprach davon, daß wir erst einen Teil der Kräfte dieses Astralleibs kannten. Da ich keinen Widerspruch erhob, formulierte sie ihre weiteren Gedanken. »Wenn

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