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0986 - In den Fängen der Nacht

0986 - In den Fängen der Nacht

Titel: 0986 - In den Fängen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich weiß nicht, wie es innen aussieht. Sie kann allerdings auch modern sein.«
    »Das werden wir schon sehen, danke.« Ich wollte den Zettel nehmen, aber Falaise zog ihn noch einmal zurück.
    »Jetzt bin ich an der Reihe. Sie haben hier viele Fragen gestellt. Sie haben mich auch niedergeschlagen, was ich im nachhinein akzeptiere, aber Sie haben mir nicht gesagt, wer Sie sind.«
    »Doch, meinen Namen kennen Sie.«
    »Klar. Mehr auch nicht. Sind Sie und die beiden anderen Bullen?«
    »Haben wir vier Beine?«
    »Also doch.«
    »Das haben Sie gesagt, Mr. Falaise.« Ich bekam endlich den Zettel und bedankte mich für seine Hilfe. Das Papier steckte ich ein. Barry stand bei Suko, dem es wieder besserging.
    »Du siehst direkt schön aus«, sagte ich.
    »Aha. Und ich habe immer gedacht, daß man mich nicht mehr verschönern kann.«
    »Irren ist menschlich.«
    »Laß uns fahren.«
    Wir waren froh, das Hotel vorerst verlassen zu können, und die Luft draußen war viel angenehmer.
    Es war der frische See- und Inselgeruch, der in unsere Nasen strömte und uns tief durchatmen ließ.
    »Was werden wir finden?« fragte Barry F. Bracht, als wir neben dem Leihwagen standen.
    »Hoffentlich die Lösung«, sagte ich.
    Barry hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Und wißt ihr, was ich am liebsten tun würde?«
    »Ja«, sagte Suko. »Schlafen, wie ich dich kenne.«
    »Richtig.«
    »Und was ist mit Zebulon?«
    »Der könnte mich ja ersetzen«, erklärte Barry F. Bracht, bevor er die Tür öffnete und einstieg.
    ***
    Giselle war allein. Sie wollte auch allein sein. Keine Störung von außen mehr. Nur auf sich selbst konnte sie sich verlassen, denn die anderen waren nicht stark genug. Sie war nicht schwach geworden, aber sie hatte sich schon deprimiert gefühlt, denn sie wußte, daß man ihr auf den Fersen war.
    Gefährliche Personen, die sich an Susan herangemacht und ihr das Geheimnis entrissen hatten. Das wäre nicht mal weiter schlimm gewesen, diesen Personen aber war es gelungen, Susan zu vernichten. Eine Person, ein Erbe aus alter, dämonischer Zeit, das einfach nicht vernichtet werden konnte, nicht von einem normalen Menschen.
    Damit fingen die Probleme erst richtig an. Denn was war normal, und was war unnormal?
    Wer es schaffte, eine Kreatur der Finsternis aus dem Weg zu räumen, der mußte verdammt mächtig sein. Giselle konnte sich keinen vorstellen, der dazu in der Lage war, aber Überraschungen gab es immer wieder in ihrer Existenz. So war sie auch von ihren Helfern und Freunden gewarnt worden, daß es Feinde gab. Aber sie waren immer als schwach bezeichnet worden. Auf keinen Fall hätte sich Giselle von ihrem Auftrag lösen sollen. Sie hatte sich lange genug darauf vorbereitet und diese Zeitschrift in den Handel gebracht.
    Hades war anders. Hades berichtete über die Verbrechen, wie es sein sollte. Wer Hades las, der freute sich darüber, wenn Menschen starben, und das sollte auch so sein. Die Leute sollten ihr Entsetzen vor irgendwelchen Taten verlieren. Sie sollten sich damit auseinandersetzen, sie sollten eine andere Denke bekommen und das Unnormale, die Gewalt, den Tod und die Folter als normal akzeptieren. Giselle wollte ihnen Tropfen für Tropfen das Gift einträufeln. Wenn dies über eine gewisse Zeit hinweg geschah, würden viele Menschen ihre Hemmungen verlieren und sich über die Gesetze hinwegsetzen.
    Der Beginn von Chaos und Anarchie!
    Bisher hatte es gut geklappt. Die Auflage der Zeitschrift hatte sich nach oben hin entwickelt. Die Zahl der Abonnenten nahm zu, und auch der Verkauf an den Kiosken und in den Zeitschriftenläden stieg stetig. Es hätte ein Grund zur Zufriedenheit sein können, sogar müssen, aber Giselle war trotzdem nicht glücklich.
    Es gab Menschen, die etwas von der Infiltration des Bösen gespürt hatten, und das wiederum wollte ihr ganz und gar nicht gefallen. Sie durfte diese Leute auf keinen Fall unterschätzen, denn sie hatten bewiesen, zu was sie fähig waren.
    Und sie waren auf der Insel!
    Giselle ging davon aus, daß sie sich auf den Weg zu ihr machen würden. Sie fragte sich, ob sie sich davor fürchten sollte. Im Prinzip nicht, wenn es bei diesen Feinden nicht eine Person gegeben hätte, mit der sie nicht zurechtkam.
    Es war ein Mann, der nicht nur eine Existenz hatte. Er bestand aus zwei Körpern, einem normalen und einem anderen, der sich sehr krass von dem ersten abhob.
    Der zweite war ein Kämpfer. Ein Fighter. Ein Schattenkrieger, für den die Gesetze der Physik aufgehoben waren.

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